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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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Glasfabrik arbeitet und Tauben züchtet.«
    Sie war wirklich clever, ich hatte mir umsonst Sorgen um sie gemacht. »Und?«
    »Die Dame war sehr nett. Sie meinte, der Junge habe mich wahrscheinlich an der Nase herumgeführt, denn bei ihnen würde nur ein Klaas arbeiten, Klaas Wildervank, in der Auslieferung, aber der sei schon recht alt, er würde in einem Jahr pensioniert. Er züchte zwar Brieftauben, aber das täte halb Leerdam.« Rebecca schüttelte den Kopf. »Jedenfalls kann das nicht der Klaas sein, mit dem Dennis den Taubenschlag gebaut hat, und ihm können auch nicht die Schuhe gehören.«
    Die viel zu großen Schuhe. Die müsste ich haben, aber ich konnte unmöglich Rebecca damit beauftragen, sie mir zu besorgen. »Gute Arbeit«, lobte ich.
    Sie strahlte vor Freude. Klaas existierte vermutlich gar nicht. Wenn sich ein Niederländer spontan einen falschen Namen ausdenken muss, kommt er quasi automatisch zuerst auf Jan, und wenn jemand wirklich Jan heißt, denkt man als Nächstes an Piet oder eben Klaas.
    »Hast du den Namen Jan Schreuder schon einmal gehört?«
    »Nein, wer ist das?«
    »Ein Freund von Dennis aus dem Heim. Du darfst diesen Namen ihm gegenüber aber nicht erwähnen.«
    »Schon kapiert.« Sie lächelte. »Natürlich können wir nur über Dinge reden, die er uns von sich aus erzählt hat. Mehr kann ich ja gar nicht wissen. Mach dir keine Sorgen. Am liebsten würde ich überhaupt nicht mit ihm reden, aber das wäre natürlich auch verdächtig.«
    »Du bist wirklich nicht auf den Kopf gefallen. Was willst du mal werden?«
    »Ich weiß noch nicht genau. Am liebsten würde ich Niederländisch studieren und vielleicht Lehrerin werden wie meine Mutter.«
    »Kein schlechter Beruf«, sagte ich. »Hat Dennis eigentlich ein Telefon?«
    Sie nickte. »Ja, ein Handy. Deshalb bin ich auch auf die Idee gekommen, dass er die Polizei angerufen haben könnte, noch am Abend des Überfalls oder am Morgen danach. Unser Arzt war es nicht und wer sollte es sonst gewesen sein? Er wusste, dass er am Fluss nicht stehen durfte und umziehen musste. Da mein Vater ihn bereits zum Essen eingeladen hatte, rechnete er vermutlich damit, dass wir ihm auch einen Stellplatz anbieten würden.«
    »Du hast Talent zur Intrige.«
    Ich bereute meine achtlose Bemerkung sofort, als ich sah, wie traurig sie bei dem Gedanken daran wurde, worauf die Intrige hinausgelaufen war.
    Ich tätschelte ihr die Hand. »Das mit deinem Vater tut mir wirklich leid. Ich weiß doch selbst, wie das ist. Wir machen Witze, um weiterleben zu können.«
    »Stimmt.« Sie biss sich auf die Lippen. »Das ist wohl besser so.«
    Ich war zwar bereits auf die Idee gekommen, dass Dennis die Polizei gerufen haben könnte, aber vor allem fragte ich mich, wer ihm von mir erzählt hatte. Der Überfall war von A bis Z geplant gewesen, davon zeugten nicht zuletzt die Streichhölzer. »Erhält Dennis manchmal Anrufe?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Am Donnerstag zum Beispiel? Warst du am Donnerstag zu Hause?«
    »Nein, vormittags war ich bei Atie und habe mich von ihr verabschiedet. Als ich nach Hause kam, war Dennis mit Rob zusammen nach Spijk gefahren, um sich die Treibhausscheiben anzusehen. Danach habe ich ihn den ganzen Tag nicht gesehen.«
    »Und er hat auch nicht mit euch zu Abend gegessen?«
    »Nein, er isst Gott sei Dank nicht jeden Tag bei uns. Warum fragst du?«
    »Ach, nur so.«
    Ich versuchte, ihr auszuweichen, aber sie warf einen scharfen Blick auf den Bluterguss in meinem Gesicht und fragte: »War das zufällig am Donnerstag, als du von der Terrasse gefallen bist?«
    In einem amerikanischen Filmen hätte der Detektiv jetzt gesagt: Nun zerbrich dir mal nicht dein hübsches Köpfchen darüber. Ich antwortete jedoch nur: »Na ja, da hat jemand ein bisschen nachgeholfen.«
    Sie erschrak. »Oje! Das tut mir aber leid!«
    »Mach dir keine Sorgen, ich kann einiges vertragen. Vielleicht hat das auch gar nichts mit dir zu tun. Aber es ist jedenfalls am Donnerstagabend passiert und an dem Tag habe ich mit mehreren Leuten über Dennis geredet. Deswegen bin ich auf die Idee gekommen, jemand könnte ihn vielleicht gewarnt haben.«
    »Ich kann Rob fragen, ob jemand Dennis angerufen hat, die zwei waren praktisch den ganzen Tag zusammen.«
    »Nein, lieber nicht«, erwiderte ich. »Wenn Rob merkt, dass du Dennis misstraust, wird er automatisch sein Verhalten ändern, und sei es nur ein kleines bisschen, und Dennis ist so schlau, dass es ihm wahrscheinlich auffallen würde. Es

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