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Rebecca

Rebecca

Titel: Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix Thijssen
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ja nun nichts Neues«, wetterte er. »Der hofft doch, dass wir es nicht schaffen, dann könnte er sich an dem Verkauf unseres Hauses bereichern, schließlich ist er Makler. Er will, dass wir Suzan im Stich lassen und zu ihm in sein blödes Reihenhaus in Tiel ziehen. Dann darf ich den Garten rechen und Rebecca unbezahlt den Haushalt schmeißen. Er schert sich kein bisschen um das, was wir möchten oder was mein Vater gewollt hätte …«
    »Das mit eurem Vater tut mir leid«, sagte Jetta Blok.
    Dennis räusperte sich. »Wir sehen uns dann später, okay?«
    »Warte mal«, sagte Rob. »Du kannst doch bezeugen, dass wir keine Hilfe brauchen.« Dennis blieb stehen und Rob fuhr fort: »Das ist mein Partner, Dennis Galman. Wir eröffnen im Herbst einen eigenen Betrieb, eine Gärtnerei. Wir haben bereits Abnehmer, und die Industrie- und Handelskammer hat ausgerechnet, dass wir genügend Gewinn machen werden, um die Hypothek abzuzahlen und für unseren Unterhalt zu sorgen. Wir kommen gerade von der Firma, die im August mit dem Bau des großen Treibhauses anfängt.«
    Rebecca hörte ihrem Bruder erstaunt zu. Seit dem Tod ihres Vaters war sie derart mit Ihren eigenen Problemen beschäftigt gewesen, dass sie kaum bemerkt hatte, wie sehr sich Rob verändert hatte. Er klang wie der Mann im Haus, der alles beherzt in die Hand nahm. Er musste ja auch mal erwachsen werden. Zwar ließ er sich immer noch von Dennis bevormunden, aber er wäre bestimmt stark genug, um den Schlag zu verkraften, falls es mit der Gärtnerei nicht klappte. Er ist stärker als Papa, dachte Rebecca. Das musste er von ihrer Mutter haben.
    »Siehst du, du brauchst mich gar nicht, du drückst dich schon selbst klar genug aus«, sagte Dennis und gab Jetta Blok die Hand. »Guten Tag, Mevrouw.«
    Automatisch schüttelte sie ihm die Hand. »Na ja«, sagte sie, »das ändert natürlich so manches.« Sie schaute Rob fragend an. »Aber du gehst doch noch zur Schule?«
    »Zur Berufsfachschule für Landschafts- und Gartenbau«, präzisierte Rob. »Die restliche Schulzeit kann ich an zwei Tagen die Woche absolvieren, das geht in unserem Fall.«
    »Und woher habt ihr das Geld für euren Betrieb?«, fragte die Frau ironisch. »Gibt euch die Bank so ohne Weiteres einen Kredit?«
    »Nein, Mevrouw«, sagte Dennis. »Das Eigenkapital bringe ich mit ein.«
    »Ach ja?« Sie musterte Dennis, der in seiner Jeans und dem karierten Hemd nicht gerade wohlhabend aussah.
    »Ich habe etwas Geld geerbt«, erklärte Dennis. »Ich kann es beweisen, wenn es sein muss.«
    »Mich würde viel eher interessieren, aus welchem Grund Sie hier Ihr Geld investieren wollen.«
    »Weil ich glaube, dass es sich lohnt.« Dennis lächelte. »Ich war mit Robs und Rebeccas Vater befreundet. Die Gärtnerei war sein Plan. Wir wollten sie ursprünglich zu dritt eröffnen. Jetzt sind wir eben zu zweit, beziehungsweise im Grunde zu viert.«
    Rebecca schaute ihn erstaunt an. Was er sagte, war zwar nicht gelogen, entsprach aber auch sicherlich nicht der Wahrheit. Es blieb eine Weile still. Jetta Blok nahm die Brille ab und rieb die Gläser mit einem Taschentuch blank. Sie warf Suzan, die sich wieder den Zwetschgen widmete, einen kurzen Seitenblick zu und sah Dennis stirnrunzelnd an.
    »Wohnen Sie hier mit im Haus?«, fragte sie.
    »Nein, Mevrouw, ich wohne für mich allein.«
    Jetta Blok setzte die Brille wieder auf. »Das verstehe ich nicht«, sagte sie. »Wusste der Herr aus Tiel von diesen Plänen?«
    »Der Herr aus Tiel hat nichts damit zu tun«, erwiderte Rob.
    »Und die Industrie- und Handelskammer hat euch das durchgerechnet?«
    »Wir führen Sie gerne herum und zeigen Ihnen die Pläne«, bot Dennis freundlich an. »Wenn das etwas nutzt.«
    Mit einem Blick auf ihn ließ Jetta Blok das Dokument wieder in der Aktentasche verschwinden. »Ja, gut«, sagte sie. »Das sollten wir zuerst erledigen.« Sie klopfte Suzan auf die Schulter. »Wir sehen uns gleich noch.«
    Rob ließ ihr höflich den Vortritt, und zu dritt machten sie sich auf den Weg zum Haus. Rebecca fragte Suzan verwundert, warum die Blok sie unter vier Augen sprechen wolle.
    Suzan wischte sich mit dem Handgelenk über die Stirn. »Ach, nichts Wichtiges.« Sie biss sich auf die Lippen. »Na ja. Els hat mich schon vorgewarnt. Wenn es um die Vormundschaft geht, fühlen die einem ganz genau auf den Zahn. Wollen wir hoffen, dass sich die Sache von selbst erledigt, wenn sich herausstellt, dass wir für uns selbst sorgen können und niemanden

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