Rebel Force 01 - Im Fadenkreuz
den Fall, dass das Imperium ihn suchen kommt, dachte Leia. Doch sie konnte nichts dagegen sagen. Sie war sogar froh, dass Luke mit ihr kommen würde. Es wäre ihr falsch vorgekommen, ihn zurückzulassen.
Aber warum?, fragte sie sich im Stillen. Sie kannte Luke kaum, und doch war er ihr in der kurzen Zeit, in der sie zusammen waren, wichtig geworden. Mehr als das - er schien geradezu ein Teil von ihr zu sein. Und er ist nicht der Einzige, dachte sie. Hans ärgerliches Grinsen kam ihr in den Sinn.
Leia schüttelte den Kopf und versuchte das Bild loszuwerden.
Konzentriere dich auf die Rebellion, wies sie sich im Geiste selbst zurecht. Alles andere ist unwichtig.
»Ich werde Sie nicht enttäuschen, General«, versicherte sie ihm.
»Das tun Sie nie.«Er legte ihr eine Hand auf die Schulter und schenkte ihr ein Lächeln. Leia spannte sich an. Ihr Vater fiel ihr plötzlich ein. Sie hatte für Augenblicke wie diesen gelebt, wenn er sie liebevoll und stolz angelächelt hatte.
Dieses Lächeln würde sie niemals wiedersehen.
Nachdem Leia Luke über die Details des Einsatzes unterrichtet hatte, machten sie sich auf den Weg zum Raumhafen. Es war nie schlecht, sich vor einer Mission mit dem Piloten zu treffen - vor allem, da ihnen nur ein Tag zur Planung einer Strategie und dem Sammeln von Versorgungsgütern blieb. Als sie am Hangardeck ankamen, sah Leia Chewbacca einen Wagen mit Schmiermittelkartuschen zum Millennium Falken schieben. Wie immer sah der corellianische Frachter so aus, als würde er nur noch von Klebeband und Glück zusammengehalten. Leia wusste jedoch aus Erfahrung, dass das Schiff stabiler war, als es wirkte.
Han lehnte an einem der Heck-Landebeine des Falken und winkte ihnen munter zu.
»Was tun Sie noch hier?«, fragte Leia säuerlich.
»Ich warte auf meine Passagiere.«Han setzte sein unglaublich lästiges Grinsen auf. »Keine Sorge, wenn Chewie damit fertig ist, den Hyperantrieb zusammenzubasteln, wird er ein Büffet anrichten, das einer Prinzessin würdig ist. Ich weiß doch, wie gerne ihr Königsleute luxuriös reist.«
Chewie stieß ein langes, trillerndes Heulen aus.
Han rollte mit den Augen. »Ich weiß, dass die Zubereitung von Essen nicht in deiner Stellenbeschreibung steht, du pelziger Trottel.«Er lehnte sich zu Leia vor und senkte seine Stimme zu einem lauten Flüstern. »Das ist das Problem bei Wookiees - sie verstehen keinen Spaß.«
Als Chewie protestierend brüllte, musste sich Leia zwingen, nicht zu grinsen. Sie wusste, dass Han sie nur provozieren wollte. Allerdings hatte sie nicht vor, darauf einzugehen. »Was macht Sie glauben, dass ich mit Ihnen irgendwohin fliege?«
Han zuckte mit den Schultern. »Niemand zwingt Sie zu irgendetwas, Euer Hoheit. Wenn Sie es sich anders überlegt haben und nicht mehr nach Muunilinst gehen möchten, dann ist das Ihre Sache.«
Luke riss die Augen auf. »Du bist das Transportmittel nach Muunilinst?«
Han imitierte einen Salut. »Zu Ihren Diensten.«
»Danke, aber kein Interesse, Fliegerass.«Leia schüttelte den Kopf. »Dies ist ja nicht Ihr Kampf, schon vergessen? Ich bin sicher, Sie haben Besseres zu tun - auf der anderen Seite der Galaxis.«
Einen Moment lang sah Han verletzt aus. Leia bekam Schuldgefühle. Es war ja nicht so, dass sie solche Dinge zu ihm sagen wollte - sie kamen ihr einfach über die Lippen, wann immer er in der Nähe war. Wenn er einen nur nicht so furchtbar wütend machen würde. Er hatte einfach so eine Art an sich. Sie wünschte sich oft, ihn nie kennengelernt zu haben - aber tief in ihrem Innern wollte irgendein aufmüpfiger Teil von ihr ihn nicht aus den Augen lassen.
Han zog die Brauen zusammen. »Hören Sie mal zu, Euer Anbetungswürdigkeit. Sie wissen genau, dass dieser Vogel der schnellste und beste der Galaxis ist. Wenn Sie irgendwohin wollen, dann ist der Millennium Falke die richtige Wahl.«
»Und was springt für Sie dabei raus?«, fragte Leia misstrauisch.
»Nichts«, antwortete Han.
Chewbacca jaulte, woraufhin Han ihm einen gereizten Blick zuwarf. »Also gut, es springt eine Kleinigkeit für mich heraus, aber es reicht kaum, um den Treibstoff zu bezahlen. Und danach werde ich Sie auf Delaya absetzen, und Sie brauchen mich nie mehr wiederzusehen.«
»Ich wusste es!«, sagte Luke voller Glück. »Du kannst so oft du willst davon reden, dass du der Rebellion den Rücken kehrst, aber wenn es drauf ankommt, bist du doch auf unserer Seite.«
»He, langsam«, protestierte Han. »Ich fliege euch nur von Punkt
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