Rebel Force 02 - Die Geisel
gnadenlos alle machtsensitiven
Kinder aufspürt und tötet, meint er damit. Bis es kein Todesurteil mehr bedeutet, sie in der Macht auszubilden.
Und da ist ein weiterer Gedanke, den sie beide teilen, den aber keiner von ihnen auszusprechen wagt: Bis wir sicher sind, dass sie nicht wie ihr Vater werden.
Ferus sieht zu Leia hinab und begreift jetzt, dass er nicht mehr länger diskutieren wird. Vielleicht mag Leia der Schlüssel zum Sieg über das Imperium sein - aber vorerst ist sie nur ein kleines Mädchen. Ferus weiß jetzt, dass er ihre Sicherheit für nichts mehr aufs Spiel setzen wird. Nicht für die Macht und nicht um der Galaxis willen. Er wird sie vor der Wahrheit über sich selbst behüten, bis er weiß, dass sie stark genug ist, um sie zu überleben. Er wird sie immer retten.
Nichts ist wichtiger als das.
KAPITEL VIERZEHN
Sie wachte im Heck eines großen Gleiters auf, die Hand- und Fußgelenke gefesselt. J'er Nahj beugte sich über sie und wischte ihr einen Tropfen Blut von der Stirn.
»Gut«, sagte er leise. »Es geht Ihnen gut.«
»Wohl kaum«, antwortete Leia trocken und versuchte, sich in eine sitzende Position zu bringen.
Ein Mann, den sie noch nie zuvor gesehen hatte, saß am Steuer. Kiro Chen lag auf einem Sitz direkt hinter ihm, den Kopf in Halle Drays Schoß, die Augen geschlossen. Halle biss sich auf die Unterlippe und strich ihm durch das Haar. Sie ließ ihn nicht aus den Augen.
Leia saß auf dem Boden des Gleiters, genau hinter ihnen, an die hintere Tür gelehnt. Wenn sie nur eine Möglichkeit finden konnte, die Tür zu öffnen und hinauszuschlüpfen.
»Keine gute Idee«, sagte Nahj. »Bei dieser Geschwindigkeit sind Sie tot, bevor Sie auf dem Boden ankommen. Bleiben Sie einfach ruhig sitzen, Euer Hoheit. Es wird Ihnen nichts geschehen.«
»Sparen Sie sich Ihren Atem!«, fauchte Halle. »Sie ist es nicht wert. Sehen Sie nur, was ihre Freunde Kiro angetan haben!«
»Sie haben sich nur verteidigt«, antwortete Nahj. »Er wird schon wieder.«
Halle wirbelte herum und sah Leia böse an. »Das hoffe ich für Sie.«
»Er wäre gar nicht hier, wenn Sie mich nicht verraten hätten«, erwiderte Leia. Ihr wurde jetzt klar, dass dieser Plan von langer Hand vorbereitet sein musste. Hatte Kiro ihn bereits in petto gehabt, als er General Rieekan kontaktiert hatte? War alles nur eine Falle gewesen, um sie zu schnappen? Und sie war geradewegs hineingelaufen. Sie hatte nicht für möglich gehalten, dass jemand aus ihrem eigenen Volk sie verraten könnte.
»Nein, er wäre nicht hier, wenn Sie uns nicht verraten hätten«, fuhr Halle sie an. »Niemand von uns wäre hier. Sie haben diese Ereignisse ausgelöst, Prinzessin Vergessen Sie das nie, was auch immer als Nächstes passiert.«
»Gar nichts wird passieren«, sagte Nahj. »Wir werden Ihnen nichts antun.«
»Führen Sie sich nicht so auf, als täte sie Ihnen leid. Nach all dem Schmerz, den sie verursacht hat!«
Ich habe nichts Falsches getan! Doch Leia konnte die Worte nicht laut aussprechen.
Kiro rührte sich. »Nicht«, murmelte er.
»Es ist in Ordnung«, sagte Halle in einem sanften Tonfall, der von einer vollkommen anderen Person zu kommen schien. »Sie können dir nichts mehr anhaben.«
»Nein, ich meine, schrei sie nicht so an. Sie meint es nur gut.«
Halle schüttelte den Kopf. »Du bist durcheinander. Du weißt nicht, was du sagst.«
Kiro setzt sich auf und warf Leia einen entschuldigenden Blick zu. »Ich bin nicht durcheinander.«
»Also stehst du jetzt auf ihrer Seite?«, fragte Halle. »Willst du die Sache abblasen?«
Kiro zögerte, bevor er einen Arm um Halle legte. »Nein, dies ist die richtige Entscheidung. Ich vertraue darauf. Aber es gibt keinen Grund dafür, die Sache noch schwerer zu machen, als sie es ohnehin schon ist.«
Leias Herz pochte. »Was schwerer machen?«
»Sehen Sie es mal so«, bemerkte Halle. »Sie behaupten doch, Sie würden alles für die Überlebenden Alderaans tun, oder?«
»Es ist keine Behauptung«, erwiderte Leia wütend. »Es ist die Wahrheit.«
»Dann sollten Sie glücklich sein, sich für das Allgemeinwohl opfern zu können.«
X-7 war endlich allein. Leias nervige Freunde hatten sich aufgemacht, um nach ihr zu suchen. X-7 hatte sich bereit erklärt, sich an Premierminister Manaa und den stellvertretenden Minister Var Lyonn zu hängen, für den Fall, dass sie irgendetwas wussten. Doch Leia zu helfen interessierte ihn nicht. All seine Bemühungen, ihre Wachsamkeit zu durchbrechen, hatten
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