Rebel Force 05 - In der Falle
Beste, was wir im Augenblick tun können. Es ist alles, was wir tun können. Wir müssen darauf vertrauen, dass er zu uns zurückkehrt.«
»Aber.« Sie wollte nicht zugeben, dass er recht hatte. Sie konnte nicht einfach hier sitzen und warten.
Es machte ihr zu viel Angst.
»Er wird durchkommen«, versprach Han, der seinen Griff um ihren Arm immer noch nicht gelöst hatte. »Er wird zurückkommen.«
»Glauben Sie das wirklich?« Leia sah ihn eindringlich an. Han war ein ausgezeichneter Lügner, aber er war noch nie sonderlich gut darin gewesen, die Prinzessin anzulügen.
»Ja, das glaube ich wirklich«, bestätigte er seine Aussage. Doch er wandte seinen Blick ab.
»Bitte nicht«, sagte Ferus unbeschwert, als Div nach dem Lichtschwert an Lukes Gürtel griff. Div ignorierte ihn und zündete die Jedi-Waffe. Ferus ließ den leuchtenden blauen Strahl nicht aus den Augen. Div tat das Gleiche mit Ferus.
Ferus Olin. Nach all den Jahren. Ein Märchenheld aus Divs Kindheit. Ferus, der alle Antworten kannte.
Ferus, der sich aus dem Staub gemacht hatte.
Möge die Macht mit dir sein, Lune, hatte Ferus gesagt, als er sich zur Abreise bereit gemacht hatte. Damals hatte Lune lediglich geahnt, dass seine Mutter sich in Clive Flax verliebt hatte und dass beide ein neues Leben als Familie miteinander beginnen wollten. Wirklich interessiert hatte ihn nur, dass er einen neuen Bruder bekommen sollte: Trever, den Waisenjungen von Bellassa, der ein neues zu Hause gebraucht hatte. Gib gut auf Trever acht, hatte Ferus zu Lune gesagt. Trever war Ferus wie ein Sohn gewesen. Und nun stand Ferus hier. Er hatte den Jungen allein gelassen.
Ferus hatte noch etwas gesagt, bevor er für immer verschwunden war: Du wärst ein guter Jedi geworden.
Da Garen Muln und Ry-Gaul tot waren, wäre Ferus die einzige Person in der Galaxis gewesen, die Lune in den Fähigkeiten der Jedi hätte unterrichten kön nen. Doch er hatte sich verabschiedet. Damals hatte Lune ihn nur angelächelt, in dem Glauben, es wäre ein nettes Kompliment gewesen. Damals hatte er nicht gewusst, was er mit Ferus' Weggang alles verlieren würde.
Ferus bekam das Altern nicht. Der agile, entschlossene Mann, den Div in Erinnerung hatte, war ein stolzer Jedi gewesen, dessen sorgenvolles Gesicht von Lachfalten durchzogen gewesen war. Sein Blick hatte ausgestrahlt, dass er es mit der ganzen Galaxis aufnehmen könnte. Dieser Mann existierte nicht mehr. Stattdessen stand da ein vorzeitig gealterter Mann mit grauem Haar und Bauchansatz. Ferus wirkte auf Div, als wäre alles an ihm verweichlicht. Seit ihrer letzten Begegnung vor über zwanzig Jahren war aus Div ein Krieger geworden. Und aus Ferus war anscheinend ein corellianischer Cremekuchen geworden - wenn auch einer, der es geschafft hatte, Luke zu Fall zu bringen.
Div hätte niemals geglaubt, dass ausgerechnet Ferus zur Dunklen Seite übertreten würde. Doch nun stand er direkt vor ihm. Genau über dem bewusstlosen Luke.
Und er war in einem TIE-Jäger gekommen.
Leute konnten sich verändern.
»Du bist groß geworden«, sagte Ferus. Ein Lächeln legte sich auf sein Gesicht. Die Lichtschwertklinge an seiner Kehle schien ihn nicht aus dem Tritt zu bringen.
Er hat immer noch die Macht in sich, rief Div sich in Erinnerung. Der Mann mochte vielleicht alt und verweichlicht sein, aber er konnte Div sicherlich mit einem einzigen Gedanken entwaffnen.
»Es tut gut, dich wiederzusehen, Lune«, sagte Ferus leise. »Besser, als ich es mir vorgestellt hatte.«
»Nenn mich nicht so. Ich heiße Div.«
Lune war damals ein schutzbedürftiges Kind gewesen. Ein machtsensitives Wunderkind. Ein Hoffnungsträger. Schenkte man denen Glauben, die für ihn gestorben waren, war Lune etwas Besonderes. Dennoch war Lune ein naives Kind gewesen, das man in eine Rettungskapsel geworfen und von einem Asteroiden abgeschossen hatte. All jene tapferen Rebellen hatten in den Zeiten vor der Rebellion ihre einzige Hoffnung in Sicherheit fliegen lassen und dann auf den Tod gewartet. Lune war der kleine Junge gewesen, der hilflos und schutzlos durch das All geschwebt war, als der Asteroide von einem Energieblitz getroffen und in Stücke zerborsten war. Und dann, Jahre später, als diese Wunden endlich verheilt waren, hatte Lune auf einem Hügel gesessen und zugesehen, wie seine gesamte Familie starb.
Div hingegen war ein Mann. Mit dem unwissenden Kind von damals hatte er nur eines gemeinsam: Er war ein Überlebenskünstler.
»Ich nehme an, dass dies alles an
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