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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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Fehler machen! Er betätigte den Blinker bereits zwanzig Meter vor der nächsten Kreuzung und ordnete sich rechts ein. Zum Glück war die Geradeausspur links neben ihm gut gefüllt. So konnten die Polizisten nicht gleichziehen und bei einem flüchtigen Blick in die Kabine vielleicht erkennen, dass ein Minderjähriger am Steuer saß.
    Doch seine Hoffnung, das Polizeiauto würde geradeaus weiterfahren, erfüllte sich nicht. Es bog ebenfalls hinter ihm ab. Dazwischen befanden sich zwar noch drei Fahrzeuge, aber die konnten schon an der nächsten Kreuzung weg sein.
    »Was ist denn los?«, fragte Valerie, die seine Anspannung bemerkte.
    »Polizei hinter uns.« Willis überlegte fieberhaft, ob er gleich wieder rechts abbiegen sollte oder ob ihn das verdächtig machen würde. Andererseits konnte er aber auch nur jemand sein, der um den Block fuhr, um einen Parkplatz zu suchen.
    Valerie warf einen Blick in den Rückspiegel an ihrer Seite.
    »Was hast du vor?«
    »Unauffällig weiterfahren.« Willis blinkte erneut. Und wieder bog der Polizeiwagen hinter ihm ab, diesmal nur noch getrennt durch ein Fahrzeug.
    »Mist! Mist! Mist!« Willis trommelte mit der Faust auf das Lenkrad. Wenn er jetzt rechts abbog, dann würden sie ahnen, dass etwas nicht stimmte. Die nächste Kreuzung kam rasend schnell näher, zumindest erschien es ihm so. Seine Hände hatten zu schwitzen begonnen.
    Seine Begleiterin hingegen war die Ruhe selbst. Die Ampel war nur noch etwa fünfzig Meter entfernt. »Geradeaus!«, rief Valerie und warf erneut einen Blick in den Seitenspiegel. Der Wagen hinter ihnen hatte ebenfalls keinen Blinker gesetzt. Das Polizeiauto allerdings auch nicht.
    »Und dann?« Willis wagte nicht mehr, den Blick von der Straße zu nehmen. Er umklammerte das Lenkrad mit verkrampften Fingern, aus Angst, seine feuchten Hände könnten abrutschen.
    »Zwei Blocks weiter führt die linke Spur unter die Erde, macht eine ziemlich starke Rechtsbiegung und kommt am Hafen wieder raus. Direkt hinter der Kurve liegt die Einfahrt zu einer Tiefgarage. Wenn wir den Abstand halten, dann können wir da unauffällig verschwinden.«
    Willis nickte wortlos. Seine Augen glitten über das Armaturenbrett. »Kannst du den Lichtschalter entdecken?«, fragte er.
    Sie näherten sich bereits der nächsten Kreuzung. Nur noch ein Block!
    Valerie beugte sich auf seine Seite und suchte nach dem Schalter fürs Licht.
    »Siehst du was?« Willis wischte sich die linke Hand an seinem T-Shirt ab, das ebenfalls schon schweißnass war.
    »Links vom Lenkrad ist ein Kippschalter mit einem Scheinwerfer drauf.«
    »Hoffentlich ist das der richtige.« Vor ihnen senkte sich die Spur, auf der sie fuhren, ab. Noch immer befand sich der Polizeiwagen hinter ihnen. Willis hielt die Luft an, drückte den Kippschalter in die obere Position und fuhr in den Tunnel ein. Wenn das nicht das Licht war, dann würden sie garantiert angehalten! Er atmete erleichtert aus, als zwei Lichtkegel von der Fahrbahn vor ihm reflektierten.
    Vor ihnen tauchte die von Valerie angekündigte Biegung auf. Willis nahm den Fuß vom Gas, schoss aber trotzdem etwas zu schnell in die Kurve. Ruhig, ruhig , redete er sich zu und lenkte dagegen. Bloß das Lenkrad jetzt nicht zu hektisch rumreißen! Der Pick-up schüttelte sich einmal und lag dann wieder sicher auf der Straße.
    »Da!«, rief Valerie und deutete auf die kurze Spur, die rechts abging und in einen weiteren Tunnel führte. Willis riss das Steuer nach rechts. Das Heck des Fahrzeugs brach aus. Wieder korrigierte er. Zu spät. Das Heck schleuderte in die Gegenrichtung. Das rechte Hinterrad schoss einen schmalen Bordstein hoch und landete eine Sekunde später wieder auf der Fahrbahn.
    Valerie wurde hochgeschleudert und stieß einen kleinen Schrei aus. Willis klammerte sich am Lenkrad fest. Der Pick-up jagte in den Seitenarm hinein. Zu schnell!
    Willis trat vorsichtig auf die Bremse. Vor ihnen verbreiterte sich die Fahrbahn ein wenig. Nach rechts ging es ins eigentliche Parkhaus, nach links zurück in den Haupttunnel.
    Willis überlegte nicht lange. Mit diesem großen Wagen und seiner mangelnden Erfahrung in einer Tiefgarage – das konnte nur schiefgehen. Ein Blick in den Rückspiegel zeigte ihm, dass ihnen die Polizisten nicht gefolgt waren. Sie mussten inzwischen auch am Seitentunnel vorbei sein.
    Langsam fädelte er sich wieder in den Verkehr im Haupttunnel ein. Eine Minute später erblickten sie das Tageslicht. Die Straße mündete in einen großen

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