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Rebellen der Ewigkeit

Rebellen der Ewigkeit

Titel: Rebellen der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Ruebenstrunk
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mach ihn mit dem Personal bekannt. Ich will, dass er mit demselben Respekt behandelt wird wie ich.«
    »Halt, halt!« Willis ging das alles viel zu schnell. »Ich kann nicht einfach hier einziehen!«
    Ricardo zog fragend die Augenbrauen hoch. »Und warum nicht?«
    »Weil … weil ich bei Karelia wohne und meine ganzen Sachen da sind.«
    »Das ist kein Problem. Die lassen wir holen.«
    »Ich weiß nicht …«
    Ricardo schien zu begreifen. Er legte Willis die Hand auf die Schulter: »Probier es einfach aus, ohne jede Verpflichtung. Stell dir einfach vor, du würdest für eine Nacht im Hotel übernachten. Und morgen sehen wir dann weiter.«
    Willis fiel kein Argument gegen Ricardos Vorschlag ein. Natürlich hätte er sagen können, dass sein Vater ihm wie ein Fremder vorkam, dass er sich hier, in dieser kühlen, durchgestylten Umgebung nicht wohlfühlte, dass er sich nach Valerie sehnte und nach Diogenes. Aber die Worte wollten ihm nicht über die Lippen kommen. Und was war schon eine Nacht?
    Er nickte stumm.
    Ricardo zog Willis noch einmal an sich. Wenn er spürte, dass der sich nur widerstrebend darauf einließ, dann gab er das nicht zu erkennen.
    »Wir werden gemeinsam viel bewegen, mein Sohn. Die Welt wird uns zu Füßen liegen, das verspreche ich dir.«
    Willis wusste nur nicht, ob er das überhaupt wollte.

17.
    »… und dann müssen wir noch die Dachrinnen erneuern lassen.«
    Mutter Franziska seufzte. Sie warf einen resignierten Blick auf die resolute Nonne, die vor ihr stand und ihr in den letzten zwei Minuten die Liste der dringend erforderlichen Reparaturen vorgetragen hatte. Schwester Antonia war verantwortlich für den Gebäudekomplex, in dem die Ordensschwestern lebten und arbeiteten. Und es verging kaum ein Tag, an dem sie nicht bei Mutter Franziska vorstellig wurde und die Notwendigkeit einer weiteren Reparatur vermeldete. Jedes Mal wurde sie von der Oberin vertröstet. Das Geld, das ihr zur Verfügung stand, reichte gerade einmal dazu aus, den Betrieb des Waisenhauses mehr schlecht als recht aufrechtzuerhalten. Für Investitionen in Baumaßnahmen fehlten einfach die Mittel.
    Der Orden der Heiligen Schwestern von Dinxperlo war während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges gegründet worden, um sich um Kriegswaisen zu kümmern. In seiner Blütezeit hatte er Waisenhäuser auf vier Kontinenten unterhalten. Heute bestand der Orden nur noch aus Mutter Franziska und ihrer kleinen Schar. Und gegen die großen, international operierenden Wohltätigkeitsorganisationen hatten sie beim Sammeln von Spendengeldern kaum noch eine Chance. Ihre mageren Einkünfte setzten sich vorwiegend aus den Einnahmen zusammen, die sie beim Verkauf selbst gebastelter Artikel bei diversen Wohltätigkeitsbasaren verdienten, und einer gelegentlichen Geldbuße zu ihren Gunsten, die von einem Richter verhängt wurde, der von der Existenz des Waisenhauses wusste.
    Schwester Antonia hatte ihre Mängelliste abgearbeitet und blickte Mutter Franziska erwartungsvoll an. »Wir können nicht mehr länger warten«, sagte sie. »Die Heizung wird den nächsten Winter nicht mehr überleben.«
    »Ich werde morgen noch einmal ins Rathaus gehen und sehen, ob es irgendeinen Sonderfonds für Reparaturen gibt«, sagte Mutter Franziska ohne viel Hoffnung in der Stimme. Schwester Antonia nickte stumm. Sie legte die Liste mit den notwendigen Arbeiten auf den Schreibtisch der Oberin und verließ den Raum. Mutter Franziska schob die Blätter beiseite und zog eine Kladde zu sich heran, um den aktuellen Stand der Ordensfinanzen zu überprüfen, als es an ihre Tür klopfte.
    Schwester Renata war die jüngste Nonne des Ordens, und auch sie war bereits fünfunddreißig Jahre alt. »Eine Besucherin möchte Sie sprechen«, sagte sie.
    Mutter Franziska zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Sie sagt, es geht um einen unserer ehemaligen Schützlinge.«
    »Bitte führ sie rein.«
    Die Frau war gut und teuer gekleidet, soweit Mutter Franziska das beurteilen konnte. Sie trug einen eng geschnittenen Hosenanzug und darunter eine hochgeschlossene Bluse. Der Oberin fiel auf, dass sie keinerlei Schmuck trug, weder Ohrringe noch einen Ehering.
    Die Besucherin blickte Mutter Franziska irritiert an. »Sie sind die Oberin?«
    Mutter Franziska lächelte. »Sie haben wahrscheinlich eine alte Dame im Ordenskleid erwartet, was?«
    Die Frau errötete. »Entschuldigen Sie bitte. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber nicht ... das.«
    Mutter Franziska blickte an sich

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