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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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seiner Frau begegnete. Martha war kreidebleich, sie hatte eine Hand über dem Mund und die Augen weit aufgerissen. Doch der Vicomte musste deutlich ein Lächeln unterdrücken.
    »Hallo, Serle. Verzeihen Sie die Störung«, sagte der Herzog, als wäre nichts.
    »Machen Sie sich nichts daraus, Euer Gnaden«, erwiderte Robert Serle höflich.
    »Ich würde mich sehr freuen, wenn ich eine Ihrer Kutschen ausleihen dürfte.«
    »Selbstverständlich«, sagte Serle und rief nach unten, um dem Butler Bescheid zu geben.
    »Verräter!« schrie Nicole. »Helft mir, bitte! Martha ...«
    Hadrian verpasste ihr einen zweiten Schlag auf den Allerwertesten, und wieder verstummte Nicole vor Schock. »Und um meinen Hengst müsste man sich kümmern, wenn Sie so nett wären.«
    »Keine Sorge, er wird sofort gefüttert und gestriegelt.«
    »Lass mich herunter!«
    »Wieso?«, fragte der Herzog ruhig. »Du benimmst dich daneben wie ein Kind, also wirst du wie ein Kind behandelt. Auf Abwege geratene Ehefrauen bekommen, was sie verdienen.« Er ging die Treppe hinunter.
    »Ooohh!« Für einen kurzen Moment war Nicole kopflos vor Wut.
    »Prüfe meine Geduld noch einmal«, sagte er in einem Ton, der zu jovial war, als sie begann, sich wütend zu drehen und zu winden, »und ich lege dich übers Knie wie eine Sechsjährige.«
    Sie hörte sofort auf.
    Im Foyer blieb er stehen. Der Butler tat ganz nonchalant so, als würde er sie nicht sehen. Martha eilte die Treppe herunter. Nicole versuchte verzweifelt, einen Blick von ihr zu erhaschen, doch Martha vermied es sorgsam, sie anzusehen. »Sie werden das brauchen«, sagte sie zu Hadrian und gab dem Butler zwei dicke Decken und einen langen Pelzmantel.
    »Du also auch noch!«, schrie Nicole fast schluchzend.
    »Die Kutsche ist bereit, Euer Gnaden«, sagte der Butler. Er konnte eine gewisse Erleichterung in seiner Stimme nicht ganz verbergen.
    »Danke, Lady Serle. Noch einmal, verzeihen Sie die Störung«, sagte der Herzog und folgte dem Butler nach draußen zu der Kutsche. Der Nieselregen hatte zum Glück aufgehört. Als der Diener die Tür öffnete, warf Hadrian Nicole unsanft auf eine Sitzbank. Dann stieg er selbst ein, verschloss schnell die Tür auf der anderen Seite und steckte den Schlüssel ein.
    »Warten Sie!«, rief Martha, die aus dem Haus gelaufen kam. »Sie werden auch das hier brauchen!«, fuhr sie fort und drückte ihm eine Flasche Brandy in die Hand. Dann schloss der Butler die Tür.
    Hadrian nickte noch einmal ein Dankeschön, klopfte laut an die Decke, und die Kutsche fuhr an. Dann streckte er die langen Beine aus und warf einen Blick auf seine Frau.
    »Ich hasse dich!«, schrie sie ihn an.
    »Davon bin ich überzeugt«, erwiderte er ruhig. Er warf ihr den Pelzmantel hin. »Wenn du mich lieben würdest, hättest du mich schließlich nicht um die Scheidung gebeten, nicht wahr?«
    Nicoles Nasenflügel bebten, Tränen rollten über ihre Wangen. Sie starrte ihn an, unfähig, ihm zu antworten.
    »Nur um das klarzustellen«, fuhr der Herzog wie im Plauderton fort, »eine Scheidung kommt nicht in Frage.«
    »Warum nicht?«
    »Weil ich es nicht will.«
    »Und was ich will, das interessiert dich nicht im Geringsten!«
    »So ist es.«
    Nicole versteifte sich und bedeckte das Gesicht mit den Händen. Sie würde nicht weinen. Sie würde nicht all den Kummer und den Zorn, den sie sorgfältig und so tief vergraben hatte, herauslassen. Sie würde es nicht tun.
    Aber sie spürte, wie es in ihr hoch kochte wie in einem Vulkan, der unmittelbar davor war, seinen heißen Inhalt herauszuschleudern.
    Sie rang mit sich selbst, und sie obsiegte. Sie öffnete die Hände; der Herzog betrachtete sie teilnahmslos. »Ich werde dir das Leben unerträglich machen.«
    »Das ist es bereits«, sagte er ruhig.
    Nicole blickte ins Leere.
    Sein Lächeln war angespannt, kalt.
    »Du verdammst mich, was immer ich tue«, erklärte er ihr. »Aber ich kann ebenso gut etwas von dieser Ehe haben, einen Erben zum Beispiel.«
    Sie verstand nicht, was er meinte, aber es war ihr egal, so lange er seine Absichten so schlecht formulierte. »Das bin ich also für dich - eine Zuchtstute! Fahr zum Teufel! Ich werde dir keinen Sohn schenken!«
    Abrupt beugte er sich zu ihr. Plötzlich hatten seine Haltung und seine Miene nichts Gleichgültiges mehr - in seinen Augen loderte verzehrende Wut. »Du kannst deine Position als meine Frau so vollendet - oder so begeisterungslos - ausfüllen, wie du willst. Aber du wirst deine Pflicht tun. Du wirst

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