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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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dachte, sie, die so viele Stunden damit zugebracht hatte, sich auf diese Begegnung vorzubereiten! Und nun hatte sie mit ihrer Wildheit alles zerstört. »Es ist nicht Ihre Schuld«, sagte sie und fuhr sich ein letztes Mal über ihren Rock. Tränen stiegen in ihre Augen.
    »Eigentlich hätte ich es besser wissen müssen«, sagte er ruhig und betrachtete sie noch immer. »Keine Lady verdient es, wie eine Magd im Stall genommen zu werden.«
    Erstaunt hob sie ihren Blick. Seine Miene war nach wie vor unergründlich, doch in Nicole regte sich eine schwache Hoffnung. »Sind Sie - sind Sie böse auf mich?«
    Kurz wähnte sie, in seinen Augen ein leises Flackern zu entdecken. »Ich bin nicht böse auf Sie. Kein Mann könnte jemals auf eine so schöne Frau böse sein.«
    Die Erleichterung, die sie bei diesen Worten empfand, war so stark, dass sie nicht erkannte, wie gezwungen sie klangen. »Sie denken - Sie finden, dass ich schön bin?«
    Plötzlich wirkte er verwirrt. Dann lächelte er, doch es war ein böses Lächeln. »Natürlich finde ich Sie schön, meine Liebe. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken, es fehlt Ihnen an Selbstvertrauen.« Er lachte. Etwas war passiert, was sich Nicole nicht erklären konnte. Seine Augen wirkten zynisch und sie war sich nicht sicher, ob er es ehrlich mit ihr meinte. Doch dann erinnerte sie sich wieder daran, wie er sie geküsst hatte -und daran war nichts Unehrliches gewesen.
    »Kommen Sie morgen nach Chapman Hall.« Es klang nicht wie eine Bitte. »Am Nachmittag. Ich werde Sie erwarten.«
    Nicole nickte mit weit aufgerissenen Augen. Sie zitterte vor Bestürzung, aber auch vor Freude. »Ich werde da sein.«
    Er küsste sie noch ein letztes Mal, doch diesmal nur flüchtig. »Sie kehren jetzt besser nach Dragmore zurück. Ich werde Sie begleiten, bis man Ihr Haus sehen kann.«
    Nicole nickte. Sie war zu betört von ihm, um irgendetwas anderes zu tun als sich ihm zu fügen.
    *
    Als der Herzog von Clayborough nach Chapman Hall zurückkehrte, hatte er sich wieder völlig unter Kontrolle. Diese Kontrolle hatte er sich in dem Moment wieder auferlegt, als ihm klar geworden war, dass er Nicole Shelton mehr oder weniger überrumpelt hatte. Er war verwirrt, ja fast verstört, denn er konnte nicht leugnen, was passiert war. Er war immer ein sehr beherrschter Mensch, doch soeben hätte er fast den Kopf verloren - und jede Spur seiner sonst so eisernen Selbstbeherrschung. Beinahe hätte er sich mit Nicole Shelton im Gras gepaart. Sie hatte ihn kurzzeitig dazu gebracht, die Kontrolle über sich zu verlieren, und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Und was die Sache noch schlimmer machte: Er war erfüllt von freudiger Erwartung auf ihr nächstes Stelldichein.
    Der Herzog war kein Mann, der sich in Tagträumen erging, weder über Frauen noch über sonst etwas.
    Dennoch erwog er nun, die Beziehung zu seiner momentanen Mätresse, Miss Holland Dubois, zu beenden, sobald er nach London käme. Sie langweilte ihn ohnehin schon seit geraumer Zeit und seine Besuche waren immer seltener geworden. Um ihr die Trennung etwas zu erleichtern, würde er sie mit ein paar Schmuckstücken und einer stattlichen Summe bedenken. Auf diese Aufgabe freute er sich nicht besonders, denn Mätressen fingen dann unweigerlich zu toben an, aber es würde ihr gewiss nicht schwer fallen, einen neuen Beschützer zu finden; denn sie war sehr schön, sehr entgegenkommend und sehr talentiert.
    Vielleicht würde er seinen Aufenthalt in Chapman Hall noch etwas ausdehnen und sein Lager lieber mit Lady Shelton als mit Holland teilen. Seine Züge verhärteten sich erneut. Schon der bloße Gedanke an das, was ihn erwartete, erregte ihn, und ihm wurde klar, dass er gefährlich knapp davor stand, sich zu verlieben. Streng vertrieb er sie aus seinen Gedanken.
    Er war gerade von seinem Pferd gestiegen und wollte dem obersten Reitknecht die Zügel reichen, als er bestürzt feststellte, dass Isobel die Stufen von Chapman Hall herabeilte und mit den Schritten eines erbosten Soldaten auf ihn zu marschierte. »Hadrian«, sagte sie mit gepresster Stimme, »komm sofort rein, wir müssen reden.«
    Er wusste genau, was ihn jetzt erwartete: Seine Mutter würde ihn heftig zurechtweisen dafür, dass er auf seinem eigenen Land Frauen nachstellte. Diese Strafpredigt hatte er zwar voll und ganz verdient, aber er hatte wenig Lust darauf. »Mutter, darf ich dich daran erinnern, dass ich kein kleiner Junge von zehn Jahren mehr bin?« Er klang ein wenig zu

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