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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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und dann ihren Namen vorlas.
    Erst verstummte die Menge, dann richteten sich Hunderte Blicke auf sie, und dann sagte jemand: »Zehn Pence!«
    Dieses lächerlich niedrige Gebot wurde mit grölendem Gelächter begrüßt.
    Nicole stand da wie gelähmt. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Sie wurde hier zum Gespött aller Leute.
    »Zehn Pence«, schnarrte der Versteigerer, erleichtert, endlich ein Gebot zu haben. »Höre ich da ein Pfund? Wer bietet ein Pfund?«
    »Ein Pfund«, stotterte jemand.
    Nicole stiegen die Tränen in die Augen, so dass sie den neuen Bieter kaum erkennen konnte. Doch sie bemerkte, dass er ein weißes Leinensakko trug und ziemlich betrunken wirkte. Unwillkürlich warf sie einen gequälten Blick auf den Herzog, der den Mann in Weiß wütend anfunkelte und den Eindruck erweckte, als würde er ihm liebend gern die Gurgel umdrehen. Doch dann wandte er sich um und sah zu ihr herüber.
    Das Mitleid, das sie in seinem Blick entdeckte und das seine Züge weich werden ließ, war zu viel für sie. Das war das Letzte, was sie von ihm erwartet hätte, und es drohte, sie völlig aus der Fassung zu bringen. Nicole holte tief Luft und starrte auf den Boden. Es kostete sie ihre ganze Kraft, nicht in Tränen auszubrechen. Plötzlich nahm sie jemand bei der Hand. Es war Regina. Die Versteigerung bewegte sich offenbar nicht über ein Pfund hinaus, und das war ebenso demütigend, als hätte überhaupt keiner ein Gebot abgegeben.
    »Ich hasse sie«, sagte Regina. »Lass uns heimgehen!«
    Nicole konnte nicht antworten.
    »Ein Pfund«, dröhnte der Versteigerer. »Zum ersten, zum zweiten ...«
    Doch da ertönte eine tiefe, starke Stimme, eine, die sie sehr gut kannte und die alles um sie herum verstummen ließ. »Fünfhundert Pfund«, sagte der Herzog von Clayborough.
    Ein verblüfftes Schweigen senkte sich auf die Menge, nur der Auktionator schlug strahlend seinen Hammer auf den Tisch. »Fünfhundert Pfund!«, brüllte er. »Höre ich fünfhundertfünfzig? Na gut, fünfhundert zum Ersten, zum Zweiten .... wer bietet mehr? ... zum Dritten! Verkauft an den Herzog von Clayborough für fünfhundert Pfund!«

11
    Elizabeth brach als Erste das verblüffte Schweigen. »Hadrian, sieh nur, was du getan hast!«, rief sie.
    Der Herzog zuckte zusammen. Sein Blick schweifte über Elizabeths Kopf hinweg hin zu Nicole. Sie war fassungslos, ihre Augen weit aufgerissen. Als ihr Korb an die Reihe gekommen war, hatte den Herzog ein grimmiger Zorn auf seine Standesgenossen ergriffen, die ihren Spott mit Nicole trieben. Finster hatte er beobachtet, wie sie versuchte, den Schmerz zu verbergen, der sich jedoch in ihrer stolzen, versteinerten Miene deutlich abzeichnete. Er hätte Roberts Freund für sein absolut lächerliches Gebot umbringen können. Und als er merkte, dass es kein höheres Gebot geben würde, dass Nicoles Picknick-Korb tatsächlich für diese beschämende Summe Weggehen sollte, konnte er nicht anders, als sie mit seinem Gebot zu retten.
    Nichts hätte ihn davon abhalten können, sie vor dieser Schmach zu bewahren - aber er zog es vor, sich zu sagen, dass er auch jedem anderen in ähnlichen Nöten beigestanden hätte. Jedenfalls zog er es vor, seine Motive nicht weiter zu erforschen. Aber wie würde es Elizabeth auffassen?
    Sie klatschte in die Hände. »Du bist ein Held!«
    Seine Augen weiteten sich.
    Strahlend schmiegte sie sich an ihn. »Wie klug du bist! Jetzt wissen alle, dass sie unter deinem Schutz steht, und niemand wird es wagen, sich noch einmal so über sie lustig zu machen!«
    »Bist du denn wirklich so völlig ohne Arg?«, fragte er leise.
    Verwirrt blickte sie ihn an.
    Einen kleinen Teil der Wahrheit musste er ihr einfach gestehen. »Es hat mich erbost, dass man sie hier vor aller Augen verhöhnte. Misshandlungen gleich welcher Art kann ich einfach nicht dulden.« Kurz dachte er daran, wie grausam sein Vater seine Mutter verhöhnt hatte. Und wie Francis seinen eigenen Sohn verhöhnt, den Knaben bei jeder Gelegenheit verspottet hatte, alles, worauf das Kind eigentlich hätte stolz sein können, ins Lächerliche gezogen hatte. Das Kind ... das er gewesen war.
    »Ich weiß, und deshalb habe ich dich so gern«, sagte sie und drückte seinen Arm. »Die Leute warten, Hadrian. Du musst ihren Korb holen.« Der Auktionator hatte bereits mit der Versteigerung der restlichen Körbe begonnen.
    »Ich habe ihren Korb doch nur gekauft, um ihr aus der Patsche zu helfen, Elizabeth, und nicht, um mit ihr zu Mittag zu

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