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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Lächeln. Bedeutete es das ... oder noch viel mehr? Eine leise Hoffnung keimte in ihr auf, die sie jedoch gleich wieder zu ersticken suchte. Regina wusste nicht, wie oft sie schon in seinen Armen gelegen hatte, wie kurz sie davor gewesen war, sich ihm hinzugeben, ohne an seine Verlobung zu denken. Vielleicht, ach, vielleicht ... »Lord Hortense wartet auf dich. Geh nur, ich fahre jetzt nach Hause und schicke dir die Kutsche wieder her.« Nicole wagte es nicht, ihre Gedanken zu Ende zu denken.
    »Bist du dir sicher?«, fragte Regina, doch dann zupfte sie sie abermals aufgeregt am Arm. »Nicole! Sieh doch nur!«
    Nicole folgte dem Blick ihrer Schwester. Es war unglaublich: Der Herzog, der die anderen weit überragte, bahnte sich einen Weg durch die Menge, allerdings nicht zu ihr, sondern zur Plattform. Ihr Blick eilte ihm voraus. Der Auktionator hatte die Bühne schon längst verlassen. Dort befand sich neben der fröhlichen grün-weißen Fahne und ein paar bunten Treibhausrosen nur noch ihr knallroter Korb. Unbeirrt schritt der Herzog auf ihn zu und hob ihn auf. Dann drehte er sich suchend um, entdeckte sie und begab sich auf den Weg zu ihr.
    Den beiden Mädchen hatte es die Sprache verschlagen, beide waren völlig perplex, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
    Regina brach das Schweigen als Erste: »Ich glaube ... ich glaube, er hat die Absicht, mit dir zu essen.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte Nicole unsicher, doch ihr Herz flatterte wie die Flügel eines Kolibris.
    Da stand er auch schon vor ihnen. »Meine Damen«, sagte er sehr förmlich.
    Regina erwachte als Erste aus ihrer Erstarrung und begrüßte ihn mit einem wunderschönen, formvollendeten Knicks. »Euer Gnaden, ich ...« Sie schaute von ihm zu ihrer Schwester, fasziniert von der Intensität der Blicke, die die beiden austauschten. »Lord Hortense wartet auf mich«, stammelte sie nur, dann drehte sie sich um und floh.
    Die Spannung zwischen ihnen, die dieser Tag noch verstärkt hatte, war schier unerträglich. Schließlich brach Nicole das Schweigen. Nervös befeuchtete sie die Lippen. »Alle starren uns an«, sagte sie. »Was hast du vor?«
    »Lass sie doch starren.« Mit unbewegter Miene reichte er ihr seinen Arm. Hätte er doch nur gelächelt oder sonst eine Regung gezeigt! »Gehen wir?«
    Nicole starrte fassungslos auf seinen Arm. »Ich - ich verstehe nicht recht.«
    Sein Gesicht wurde hart. »Wir speisen zusammen, Lady Shelton, denn ich habe Ihren Korb ersteigert.«
    »Aber ... Elizabeth?«
    »Elizabeth hat ihre herzliche Einwilligung erteilt, und wenn sie nicht so müde gewesen wäre, hätte sie sich uns angeschlossen.«
    Nicole überkam eine grenzenlose Enttäuschung, die eigentlich völlig ungerechtfertigt war. »Ich verstehe.« Sie biss die Zähne zusammen und wandte sich ab, ohne den ihr dargebotenen Arm zu nehmen. Dabei spürte sie, wie etwas in ihr entzweiging: Ein mit Träumen gefüllter Ballon platzte. Was hatte sie sich denn erhofft? Dass er hier und jetzt in aller Öffentlichkeit seine Verlobung auflösen würde? Elizabeth den Laufpass geben würde, um mit ihr zusammen zu sein? Sie war für den Herzog und seine Verlobte nur jemand, den sie mit ihrer Wohltätigkeit bedachten, auch wenn der Herzog wahrscheinlich noch einige fragwürdigere Motive hatte.
    Als der Herzog merkte, dass Nicole seinen Arm nicht nehmen wollte, ließ er ihn finster sinken.
    Sie schritten nebeneinander über die Wiese, bis sie an eine Stelle kamen, die von drei flammend roten Ahornbäumen beschattet war.
    Nicole blickte sich um, während der Herzog den Korb abstellte. Hier waren sie allen Blicken ausgesetzt, aber das und auch die Neugier in diesen Blicken war zu erwarten gewesen.
    »Hast du eine Decke mitgebracht?«
    »Wie bitte?«
    Schroff wiederholte er seine Frage.
    Nicole schüttelte den Kopf. Der Herzog zog seinen jagdgrünen Reitrock aus und legte ihn für sie auf den Boden. Nicole schaffte es nicht, ihm dafür zu danken, aber sie setzte sich auch nicht darauf, sondern starrte den Rock nur an.
    »Ich versichere dir, dass ich keine Läuse habe.«
    Sie funkelte ihn wütend an. »Das ist doch lächerlich. Erwartest du wirklich, dass wir uns jetzt setzen und höflich miteinander speisen?«
    »Das erwarte ich nicht nur, das fordere ich«, sagte er ebenso wütend.
    »Ich habe deine Wohltätigkeit nicht nötig!«, gab sie ihm erbost zurück.
    »Ganz im Gegenteil«, erwiderte er, »die hast du sehr wohl nötig!«
    »Ich habe dich nicht darum gebeten, meinen Korb zu

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