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Rebellin der Leidenschaft

Titel: Rebellin der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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Shelton?«
    Überrascht drehten sie sich um. »Ich weiß nicht, Euer Gnaden«, sagte Gräfin Arondale. »Vor kurzem war sie noch direkt hinter uns.«
    Hadrian verzog das Gesicht, dann ritt er los, um sie zu suchen. Was war denn jetzt schon wieder? Fünf Minuten später - er hatte etwa eine Meile zurückgelegt, an dieser Stelle verlief der Weg noch im Schatten des Waldes - sah er sie. Sie führte ihr Pferd an den Zügeln und schien überhaupt nicht in Eile zu sein. Sofort begann es zwischen ihnen zu knistern.
    »Was ist passiert?«, fragte er schroff.
    »Er hat sich einen Kieselstein eingetreten.«
    Der Herzog stieg aus dem Sattel, bemüht, sich auf das anstehende Problem zu konzentrieren. Wortlos überreichte er Nicole die Zügel, wobei sich ihre Finger streiften. Still vor sich hin fluchend kniete er sich neben den großen schwarzen Wallach und untersuchte seinen Huf. »Es ist nicht so schlimm, aber man sollte ihn jetzt nicht mehr reiten.« Schließlich hob er den Blick und sah sie an.
    Sie stand sehr still da. Ihre Wangen waren vom Wind und der Sonne gerötet, ihre Augen strahlten silbern.
    »Ich gehe mit dir zurück«, sagte er, gab ihr die Zügel ihres Pferdes und nahm die seines Hengstes.
    »Das musst du nicht«, sagte sie, ohne sich zu bewegen.
    Er erwiderte nichts. Ihre Anwesenheit war zu überwältigend. Er lief mit langen Schritten voraus, fast als wolle er vor ihr davonlaufen, und hörte, dass sie ihm folgte.
    Es war nur noch das Rascheln des Windes in den Bäumen zu hören. Doch Hadrian wusste ganz genau, sie war hinter ihm, nur wenige Fuß. Er spürte ihre Anwesenheit und noch etwas anderes, etwas, für das er zu erfahren war, um es nicht zu erkennen: eine enorme sexuelle Spannung, die sie ebenso erregte wie ihn.
    Warum verlangte es ihn so nach dieser Frau? Weil er sie nicht haben durfte? Weil sie so anders war als die anderen? Weil sie einerseits so stolz und stark, andererseits so verletzlich war? So sehr er nach einer Antwort suchte, er konnte keine finden.
    Er begann zu schwitzen. Am liebsten hätte er sich seinen Rock vom Leib gerissen, aber er wollte seine Erregung und damit auch seinen grässlichen Mangel an Selbstbeherrschung nicht entblößen. Kurz schloss er die Augen und gestand sich ein, dass er keinerlei Kontrolle mehr hatte, dass er einfach ein Wüstling war.
    Wie Francis. Immerhin hatte er es bislang geschafft, der Versuchung zu widerstehen. Er durfte ihr jetzt nicht erliegen. Während er mit sich kämpfte, lauschte er gleichzeitig intensiv auf die Geräusche, die von ihr kamen: ihre Schritte, ihr leiser, etwas kurzer Atem. Schließlich war es Nicole, die das Schweigen brach.
    »Warum bist du zurückgekommen?
    Ruckartig blieb er stehen, drehte sich aber nicht um. Sein Pferd scharrte unruhig mit den Hufen. »Ich dachte, nach dem, was du heute Morgen geboten hast, hättest du vielleicht noch etwas ähnlich Waghalsiges und Unüberlegtes angestellt.«
    Nicole war ebenfalls stehen geblieben, kaum einen Schritt entfernt. »Aber warum bist du umgekehrt?«
    Er sah sie an. »Narr, der ich bin, dachte ich, vielleicht bräuchtest du Hilfe.«
    Sie lächelte. Er verzog das Gesicht.
    »Dann bist du also gekommen, um mich zu retten.«
    Der Herzog widersprach ihr nicht. »Offenbar ist mir das zur Gewohnheit geworden.«
    »Ich habe nichts dagegen.«
    »Neulich aber schon.«
    Sie blickte ihm direkt in die Augen. »Nein, das stimmt nicht.
    Ich habe nur so getan.«
    Zu viele Möglichkeiten standen zwischen ihnen, der Moment war zu intim. Der Herzog zerstörte ihn vorsätzlich. »Du bist heute wie eine Wahnsinnige geritten. Sag mir, bist du immer so tollkühn? Das befürchte ich nämlich langsam aber sicher!«
    Sie hob das Kinn. Sie hatte ihre Jacke aufgeknöpft, und er sah, wie sich ihre üppigen Brüste hoben. Er dachte daran, dass sie kein Korsett trug. »Das bin ich nicht. Ich bin eine ausgezeichnete Reiterin und bin keinerlei Risiko eingegangen.«
    »Keinerlei Risiko? Sämtliche Risiken! Eines Tages wirst du dir noch den Hals brechen.«
    Ihre Erwiderung klang leise, kaum mehr als ein Flüstern. »Würde dir das etwas ausmachen?«
    Er konnte ihr keine Antwort geben, er weigerte sich, ihr zu antworten, er weigerte sich, seine Gefühle näher zu betrachten. »Dort drüben etwas abseits des Weges fließt ein Bach«, unterbrach er schließlich die Stille, die zwischen ihnen entstanden war. »Du hast doch sicher Durst. Wir können die Pferde tränken und auch selbst etwas trinken.«
    In wenigen Minuten hatten

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