Rebellin der Nacht: Roman (German Edition)
doch sie jagte ihnen nach und zwang sie zusammen.
»Und die Erinnerung, die sie des Nachts warm hält.« Seine Lippen küssten die Senke unter ihrem Schlüsselbein, und sie keuchte, als die allzu feinfühlige Berührung ihr einen Schauer durch den Körper jagte. Seine Küsse irritierten sie, machten sie verrückt, ließen sie brennen. Sie wünschte, er würde mit dieser langsamen Tortur aufhören und wünschte es doch nicht.
Sie nahm seinen Kopf zwischen die Hände, zog ihn zu sich, hielt seinen Körper zwischen ihren Oberschenkeln gefangen und bog ihm einladend die Hüften entgegen. Er stöhnte, als ihre Lippen sich trafen. Sogar seine Zunge war heiß, drängend, viel versprechend, und seine Männlichkeit pulsierte an ihrer Pforte, doch er senkte sich nicht in sie.
Es war die Wiederholung ihrer ersten gemeinsamen Nacht – das Necken, die subtile Manipulation, das Spiel mit der Macht -, aber plötzlich wollte sie von alledem nichts. Sie ließ seine Schultern los und stieß ihn weg.
»Können Sie nicht wenigstens eine Minute lang mit diesen Spielchen aufhören – oder auch eine Stunde?« Die Frage mäanderte irgendwo zwischen Bitte und Befehl.
Der Schwung des Stoßes hatte ihn sich aufrichten lassen. Er saß da, starrte sie finster mit seinem sich schuppenden Gesicht an. »Ich dachte, es gefällt Ihnen.« Seine Stimme war vor Verärgerung rau.
Und das geschieht mir auch recht , dachte Victoria, die sich ihres Ausbruchs schämte. »Ich … das tut es auch... aber nicht jetzt. Sie können mich nicht zum Tag meiner Ankunft zurückkatapultieren. Wenn es ein Morgen gäbe, würde mich das vielleicht nicht stören, vielleicht würde es mir gefallen, aber jetzt kann ich diese Spielchen nicht ertragen.«
»Was wollen Sie dann?« Es hörte sich an wie ein Befehl, aber zu Victorias Erleichterung war die Flamme des Zorns in seinem Blick ohne ein einziges Flackern erloschen. »Wenn es in meiner Macht steht...«
»Das tut es. Alles, was ich will, sind Sie. Ich will Sie ganz.« Sie lächelte reumütig, weil ihre Worte den seinen ähnelten. Er erwiderte ihr Lächeln und schüttelte den Kopf.
»Sie bitten um keine Kleinigkeit.«
»Wir haben die ganze Nacht.« Sie streckte ihm die Hände entgegen, und er ließ sich mit einem Seufzer wieder zwischen ihre Schenkel fallen. Er verschob ihr Bein und stieß an den Knöchel. Sie konnte nicht anders und fuhr zusammen, als der Schmerz durch ihr Bein schoss.
Er hielt abrupt inne. »Das stört mich schon die ganze Zeit«, grollte er. Bevor sie noch etwas sagen konnte, hatte er die Arme unter ihre Knie gehakt und sie sich auf die Schultern gelegt, so dass ihr Knöchel frei und ungefährdet über seinen Rücken baumelte. Dann kam er näher, schloss die Kluft zwischen ihnen wieder.
Ihr Körper spannte sich vor Vorfreude, jeder Nerv summte. Er hielt Wort. Er ließ sie nicht warten, sondern drang mit einem langsamen Stoß in sie ein. Sie hieß ihn mit glatter Feuchtigkeit willkommen. Er zog sich zurück und stieß wieder zu. Victoria ließ einen erstickten Laut hören und ballte reflexartig die Fäuste, als seine Bewegung neue Nerven zum Leben erweckte.
Er hielt mit besorgter Miene inne. »Gut?«
»Sehr gut«, sagte sie mit belegter Stimme, und ein zittriges Lächeln trat auf ihre Lippen.
Seine Augen verdunkelten sich. »Das freut mich«, sagte er mit einer Härte, die ihr den Atem verschlug, aber sie erwiderte nichts, denn er beschleunigte seinen Rhythmus, und ihr ganzer Körper schien sich um ihn zu klammern. Sie packte seine Schultern, passte ihre Bewegung seinen Stößen an. Ihr Körper sang mit seinem, heiße Pulsschläge durchtosten sie, kleine vielversprechende Schauer folgten schnell aufeinander, Welle für Welle stärker werdend, bis sie bebend an ihm hing. Ihr Atem zischte durch die Zähne, und jedes einzelne Haar auf ihrem Körper stellte sich auf.
Raeburn führte sie, sein Gewicht presste ihre Hüften nieder, während er sich mit jedem Stoß tiefer in sie trieb. Er ritt sie am Rande des Ekstase, in ihren Ohren rauschte das Blut, und ihre Haut spürte die feuchten zerknüllten Laken nicht mehr. Er war da – sein Atem keuchend, sein Gesicht angestrengt, sein hartes Gewicht schwer auf sie drückend. Er war da – in ihrem Kopf, erfüllte ihre Gedanken, so wie er ihren Körper erfüllte.
Und sie war froh.
Sie ließ seine Schultern los, drückte die Hände auf seine Brust und spürte seinen Herzschlag, der hart an ihre Finger hämmerte. »Komm mit mir«, flüsterte
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