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Rebellin unter Feen

Titel: Rebellin unter Feen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. J. Anderson
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Trotzdem will ich dieses Tagebuch mit einem Passwort sichern. Man weiß nie …
     
    »Wie bitte?«, rief Dorna auf der anderen Seite des Zimmers. Baldriana erzählte ihr gerade vom Inhalt des zweiten Tagebuchs. »Der Teil über Heides Hochzeit mit einem Menschen ist ja schon schlimm genug, aber jetzt soll ich auch noch glauben, dass sie ein Kind von ihm bekommt?«
    »Wenn du es jemandem glaubst, dann Baldriana«, fiel Klinge Dorna ins Wort und senkte ihr Buch. »Baldriana ist Heides und Philips Tochter.«
    Baldriana sah sie aufgeregt an. »Es stimmt also? Ich hatte recht?«
    »Ich bin davon überzeugt«, sagte Klinge.
    »Aber das ist doch lächerlich«, wandte Dorna ein. »Also gut, wir konnten damals zaubern und hatten keine Angst vor den Menschen, aber warum sollten wir den unsinnigen Aufwand betreiben und mit ihnen Kinder kriegen? Zu Heides Zeit lebten doch noch viele Eichenfeen, und man brauchte sich nicht um ihr Fortbestehen zu sorgen. Ohne die Spaltung und die Schweigekrankheit wäre das auch heute noch so. Warum sich mit Menschen einlassen, wenn man selbst ganz leicht durch ein Ei für Nachkommen sorgen kann?«
    Klinge und Baldriana wechselten einen Blick. »Das kann ich dir nicht sagen, und auch Klinge weiß noch keine Antwort«, antwortete die Heilerin schließlich. »Allerdings bezweifle ich, dass die Hinterlassung eines Eis bei unserem Tod für Feen so naturgegeben ist, wie du glaubst. Kein anderes Geschöpf pflanzt sich auf diese Weise fort, unsere Methode scheint insofern eher das Gegenteil von natürlich zu sein.«
    »Da ihr gerade von seltsamen Dingen sprecht …«, sagte Klinge und schwenkte das Tagebuch in ihrer Hand. »Wusstet ihr, dass nach Schneeglöckchens Tod Jasmin Königin wurde? Ich kenne den Namen von irgendwo, habe aber immer geglaubt, Amaryllis sei die direkte Nachfolgerin von Schneeglöckchen gewesen.«
    »Ich … wusste es«, sagte Pechnelke kaum hörbar von ihrem Bett. Die anderen drehten sich nach ihr um. Pechnelke lächelte schwach. »Die vielen Geschichtsbücher … die ich gelesen habe … waren also doch … zu etwas nütze.«
    »Was weißt du noch?«, fragte Klinge.
    »Ich kann es nicht beweisen, aber … nach dem, was ich jetzt über Jasmin gehört habe … war Schneeglöckchens Tod … vielleicht kein Unfall.«
    »Aber der Tunnel der Südwurzel stürzte doch über ihr ein«, entgegnete Baldriana. »So steht es zumindest im Totenregister. Drei weitere Feen sind dabei umgekommen. Warum sollte das kein Unfall sein?«
    »Du vergisst, dass die Feen damals zaubern konnten«, sagte Dorna grimmig. »Und zwar alle.«
    Pechnelke nickte. »Damals … hatte Jasmin … sich beim Hof bereits sehr beliebt gemacht«, sagte sie. »In der Reihe … der Thronfolge … war sie die Nächste. Und sie war da … als das Dach einstürzte.«
    »Aber es hat doch bestimmt noch andere Zeugen gegeben«, sagte Klinge. »Wenn Jasmin Magie eingesetzt hätte, wäre das bemerkt worden …«
    »Nein«, sagte Pechnelke. »Einige Feen, die in der Küche arbeiteten … hörten ein Rumpeln und sahen nach … und beobachteten, wie Jasmin Trümmer wegräumte, um die Königin zu befreien.«
    »Wie jede treue Untertanin es tun würde«, warf Baldriana ein.
    »Oder eine Mörderin, die eine treue Untertanin vortäuscht«, erwiderte Dorna. »Ich weiß, das sind alles nur Vermutungen, aber ich spüre instinktiv, dass Pechnelke recht hat.«
    »Ich auch«, nickte Klinge. »Aber wenn Jasmin Schneeglöckchen wirklich ermordet hat, was sagt das dann über Amaryllis? Wenn Jasmin so stark und zu allem entschlossen war, hätte sie den Thron nicht freiwillig geräumt. Sie wäre nur der Gewalt gewichen.«
    Die drei sahen einander an. Niemand sprach.
    »Ich will das Tagebuch zu Ende lesen«, sagte Klinge schließlich. Sie setzte sich wieder zu Pechnelke und schlug das Buch auf. »Vielleicht finden wir dort eine Antwort auf unsere Frage.«
     
    Ich spüre, dass es bald soweit ist. Und ich bin sehr froh, denn Lavendel wird mir beistehen. Ich muss also nicht allein gebären. Sie ist eine so liebe und treue Freundin – was würde ich bloß ohne sie tun?
     
    Der nächste Eintrag lautete:
     
    Die Qualen sind überstanden. Meiner Tochter geht es gut. Wenn doch Philip sie sehen könnte. Sie hat seine grauen Augen. Überhaupt ist sie vollkommen, eine Fee, auf die wir stolz sein können. Ich habe sie gestillt und zum Schlafen hingelegt, muss aber auch beim Schreiben immer wieder zu ihr hinübersehen. Der Gedanke, sie zu verlassen, bricht mir

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