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Rebellion der Verlorenen

Rebellion der Verlorenen

Titel: Rebellion der Verlorenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristine Kathryn Rusch
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hielt ich diese formlose Zusammenkunft für zweckmäßig. Ich wollte Sie alle über den Stand der Ermittlungen informieren.«
    »Was für Ermittlungen?« fragte R'yet Coome, der Juniorsenator von Exodeen. Seine Stimme, die von sechs Zahnreihen gefiltert wurde, war der seines Kollegen M'yet Luure so ähnlich, daß Leia verblüfft war. Selbst der Inhalt der Frage hätte von M'yet kommen können.
    Sie sah R'yet an, als dieser in einer affektierten Geste seine sechs Arme an seinen Seiten anordnete. Wenn sie nicht gewußt hätte, daß M'yet tot war, hätte sie geglaubt, ihn in diesem Moment vor sich zu sehen.
    »Wir haben die Ermittlungen gleichzeitig mit den Rettungsmaßnahmen anlaufen lassen«, fuhr sie fort. »Die Rettungsmaßnahmen hatten am ersten Tag natürlich oberste Priorität. Wir mußten sicherstellen ...« Ihre Stimme versagte.
    »Wir mußten sicherstellen, daß keine weiteren Verletzten unter den Schuttmassen begraben waren«, nahm ChoFi den Faden auf, einer der Senatoren, die seit den Anfangstagen der Neuen Republik an ihrer Seite gestanden hatten. Er war hinter Leia erschienen, als wollte er sie mit seiner zwei Meter zwanzig hohen Gestalt beschützen.
    Dankbar für seine Einmischung, nickte sie. Sie hatte sein Kommen nicht bemerkt. Vermutlich hatte er ebenso wie sie den Gesprächen gelauscht.
    »Sie hätten früh genug Vorsichtsmaßnahmen treffen sollen«, sagte R'yet. »Ich weiß nicht, wie ich es dem Volk von Exodeen beibringen soll, daß einer seiner beliebtesten Politiker tot ist.«
    »Wir haben die besten Sicherheitsvorkehrungen der ganzen Republik«, erwiderte Leia. »Bloß haben sie offensichtlich nicht ausgereicht.«
    »Offensichtlich«, pflichtete R'yet ihr bei.
    Meido, schmal wie eine Vibroklinge, das purpurrote Gesicht von weißen Linien durchzogen, legte seine zweifingrige Hand auf R'yets ersten Arm. Leia war überrascht, daß Meido die exodeenische Etikette kannte. Eine Berührung am ersten Arm war das Signal, nicht weiterzusprechen; eine Berührung am zweiten Arm indes hätte eine Herausforderung zum Zweikampf bedeutet.
    »Die Staatschefin hat eine schwere Woche hinter sich«, sagte Meido.
    »Wie wir alle«, warf irgendein Senator weiter hinten ein.
    Meido tat so, als hätte er ihn nicht gehört, »Wir dürfen es ihr nicht so schwermachen. Natürlich mußten wir uns zunächst vergewissern, daß niemand mehr unter den Trümmern begraben war. Aber jetzt können die Ermittlungen in vollem Umfang beginnen.«
    Seine Unterstützung machte Leia argwöhnisch. Meido war seit seiner Wahl stets gegen sie gewesen.
    »Vielen Dank, Senator«, sagte sie. Sie atmete tief durch. »Die Schäden sind beträchtlich. Die Bombe, falls das die richtige Bezeichnung ist, wurde im Innern der Halle zur Explosion gebracht. Außen ist das Gebäude völlig unversehrt. Im Augenblick befassen sich die Ermittlungen mit allen Personen, die sich zum Zeitpunkt der Explosion in seinem Innern aufgehalten haben, sowie mit denjenigen, die in den Tagen davor Zugang hatten.«
    »Schließt das die Senatoren ein?« erkundigte sich Senator Wwebyls, ein winziger Humanoid von Yn.
    »Jeden, ohne Ausnahme«, antwortete Leia.
    »Selbst die Toten?« fragte R'yet und stützte dabei seine unteren Hände auf seine Sekundärhüften.
    »Selbst die Toten«, bestätigte Leia leise. »Wir können es uns nicht leisten, irgend jemanden oder irgend etwas auszulassen.«
    »Also schließen die Ermittlungen auch Ihre Person ein?« fragte Senator Meido.
    Leia zuckte zusammen. Natürlich nicht - sie wußte doch, daß sie nicht in die Sache verwickelt war.
    »Sie hat gesagt, daß gegen jeden ermittelt wird.« ChoFi sagte das, ohne damit direkt Stellung zu beziehen, nur um seine Kollegen dazu zu bringen, ihr zuzuhören, und brachte Leia damit aus der Schußlinie.
    Kerrithrarr, der Seniorsenator von Wookiee im hinteren Teil des Saals, ließ ein tiefes Knurren hören.
    »Da muß ich meinem Wookiee-Kollegen recht geben«, sagte ChoFi. »Am besten überstehen wir diese Krise, wenn wir alle zusammenarbeiten.«
    »Wir können nicht zusammenarbeiten, solange Ermittlungen gegen uns im Gange sind«, bemerkte ein anderer Juniorsenator.
    »Diese Ermittlungen betreffen uns alle«, sagte Nyxy, ein Senator von Rudrig.
    »Wir müssen aber zusammenarbeiten«, bekräftigte Senator Gno. Er war in der Alten Republik Senator gewesen und später, im imperialen Senat, Mitglied des Rebellenrings. Gno war einer der wenigen Senatoren aus der Zeit der Alten Republik, die nicht

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