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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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schließen.«
    Wynter kitzelte noch einmal und beide Kinder murmelten: »Ich freue mich, Sie kennen zu lernen, Lady Miss Charlotte.« Aber sie standen nicht auf und verbeugten sich nicht.
    Adorna wollte sie maßregeln, aber Charlotte kam ihr zuvor. »Robbie, wenn du mir bitte meine Tasche bringst, werde ich eure Geschenke heraussuchen.«
    Ah, das Zauberwort! Robbie war sofort auf den Beinen. Gespannt auf sein Geschenk holte er die Reisetasche, die Charlotte so umsichtig in ihrer Nähe behalten hatte.
    Leila drückte sich an Wynter. In den vergangenen Monaten hatte sie zu viele neue Menschen getroffen und zu viele neue Erfahrungen gemacht. Sie litt gelegentlich an Schüchternheit. Und an Wutanfällen. Und Albträumen. Aber das brauchte Charlotte noch nicht zu wissen.
    Charlotte beachtete Leilas Zurückhaltung nicht weiter. Stattdessen klopfte sie, als Robbie die Tasche herangeschleppt hatte, auf den Platz neben sich. Nachdem er sich gesetzt hatte, öffnete sie die Tasche und zog ein zwölf Inches hohes, geschnitztes Pferd hervor. Das gewachste Holz entstammte der Hand eines Meisters; das Tier galoppierte mit fliegenden Hufen, Mähne und Schweif flatterten in rasender Hatz.
    Als Charlotte die Figur auf dem Boden absetzte, spürte Wynter, wie Leila sich in Richtung des Pferdes neigte.
    »Das ist Leilas Geschenk.«
    Charlotte war raffiniert.
    Sie kramte in der Tasche und förderte etwas zu Tage, das wie ein blasser Elfenbeinstab aussah.
    Wynter wusste auf Anhieb, was es war. Charlotte war raffiniert. Gefährlich raffiniert. Er merkte sich das besser.
    Als Charlotte Robbie den Gegenstand hinhielt, stöhnte Adorna leise und ließ den Kopf in die Hände fallen. Robbie runzelte die Stirn und nahm Charlotte behutsam den Stab aus den Händen.
    Er brauchte nur eine Minute, um das Geheimnis zu lüften. »Papa! Schau!« Er zeigte ihm das Taschenmesser mit herausgeklappter Klinge. »Ich kann es mitnehmen und werfen …« Er hielt ein und sah vorsichtig zu seiner Großmutter hinüber. »Ausgenommen im Haus.«
    »Dann werden wir also draußen üben, nicht wahr? Wir werden das auf unseren Spaziergängen tun. Ich hoffte, du würdest mir zeigen, wie man richtig wirft und dass Leila mir beibringt, wie man reitet.« Sie wandte sich an Leila, die den Blick nicht von dem Pferd losreißen konnte. »Leila, ihre Ladyschaft sagt, du seiest eine großartige Reiterin.«
    Leila sah Charlotte argwöhnisch an. »ja, aber ich werde nicht im Damensattel reiten.«
    »Oh, Liebes.« Charlotte hob das Pferd auf und streichelte es. »Ich wusste ja nicht, dass du nicht im Damensattel reiten kannst.«
    »Ich kann schon!« Leila sprang entrüstet von Wynters Schoß. »Aber ich will nicht.«
    Robbie klappte ständig die Klinge ein und sagte ohne den Blick zu heben: »Woher willst du das wissen? Du probierst es doch nicht mal.«
    Bevor Leila ihn anschreien konnte, war Charlotte aufgestanden. »Mädchen können alles, Robbie. Leila, komm, hol dir das Pferd.«
    Leila marschierte hinüber, nahm die Schnitzerei, drückte sie an ihre Brust und streichelte sie. »Es ist schön. Danke, Lady Miss Charlotte«, sagte sie ehrfürchtig.
    »Mädchen haben auch bessere Manieren als Jungen«, sagte Charlotte.
    Robbie verstand den Wink. »Danke, Lady Miss Charlotte.«
    »Bitte sehr, ihr beiden. Robbie, würdest du mir bitte meine Tasche geben? Wenn Sie erlauben, Lady Ruskin, können mir die beiden meine Kammer zeigen.«
    »Ja. Gut. Sie haben meine Erlaubnis«, sagte Adorna kaum hörbar.
    Charlotte nahm Robbie und Leila an die Hand. Als sie den Salon verließen, hörte Wynter sie sagen: »Weißt du, dass es schwieriger ist, im Damensattel zu reiten?«
    Wynter stand auf, ging zur Tür, trat, die Hände in die Hüften gestützt, hinaus und blickte seinen Kindern und der Gouvernante versonnen nach. Charlotte führte Robbie und Leila mit so leichter Hand, dass sie nicht einmal bemerkten, dass sie geführt wurden.
    Sie war die Richtige. Genau die Richtige.

Kapitel 5
    Charlotte schüttelte den Kopf über die unbezähmbare Göre, die sich einen von Charlottes Hüten, ein Paar langer Handschuhe und ein Korsett angelegt hatte. »Ich gebe mir solche Mühe, eine ordentliche Erscheinung abzugeben, und so soll ich dann aussehen?«
    Leila grinste. Unbeeindruckt vom spaßhaften Tadel ihrer Gouvernante, setzte sie Charlottes Brille auf. Ihre Augen erschienen hinter den gekrümmten Gläsern größer und sie blinzelte in die plötzlich verschwommene kippende Welt.
    »Was ist das?« Robbie zog

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