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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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können, verabschiedet hatte. Dann hat er mich zurückgeholt.«
    Sie durfte sich jetzt nicht umdrehen. All ihr Misstrauen hatte sich gerade erst als begründet erwiesen.
    »Er hat mich in dieser Nacht an einem Kamelsattel festgebunden und mir erklärt, dass er mir einen Gefallen getan hatte, weil die Wüste niemanden ungestraft davonkommen ließe.«
    Charlotte machte sich keinerlei Illusionen über Wynter. Wenn sie ihm jetzt nicht zuhörte, würde er ihr niemals mehr von seinem Leben berichten. Er setzte seinen Willen rücksichtslos durch.
    Sie den ihren nicht. Sie kapitulierte und gab ihre Beherrschung zu Gunsten ihrer Neugier auf. »Erzählen Sie, wie es weiterging, Mylord.«
    »Er brachte mich ins Lager der Beduinen. Wie viel wissen Sie über Beduinen, Lady Miss Charlotte?« Seine Masche, mit Hilfe ihres Vornamens ihr Leben auszuschnüffeln, war gescheitert, und er war wieder zur formellen Anrede zurückgekehrt.
    Dass ihm seine Gesprächspartnerin mittlerweile den Rücken zugekehrt hatte und in der Tür stand, schien ihn nicht zu stören.
    »Die Kinder haben mir einiges erzählt«, sagte Charlotte.
    »Dann wissen Sie, dass die Beduinen ein stolzes Nomadenvolk sind und furchtlose Krieger. Sie durchqueren die Wüste auf den Karawanenstraßen und machen ihr Vermögen, indem sie Waren von einem Hafen zum anderen transportieren.« Ihn schien Charlottes Verhalten nicht weiter zu stören. »Ein beträchtliches Vermögen. Und es gab genügend andere, die unsere geheimen Wege durch die Wüste kennen wollten und hinter unserem Reichtum her waren. Barakah war der Anführer des Stammes. Ein würdevoller, alter Mann, mit einem guten Instinkt, der ihn immer wieder den richtigen Weg finden ließ, auch wenn der Sandsturm alle Markierungen verweht hatte. Er hatte außerdem ein gutes Gespür dafür, widerspenstige Sklaven zu zähmen und gute Männer aus ihnen zu machen.«
    Charlotte lehnte den Kopf an den Türstock und drehte sich langsam zu Wynter um. Die Wand gab ihr Halt, was auch nötig war, denn es fehlte ihr offensichtlich an moralischem Rückgrat.
    Er sah sie noch nicht einmal an. Er hatte sich die Kissen zu einem Wall zusammengeschoben – mit Ausnahme der ihren, die immer noch auf ihre Rückkehr warteten – und hatte sich mitten hineingesetzt. Er hatte sich zum Feuer gedreht und Charlotte konnte nur noch seine Haare sehen.
    Komisch, aber er schien zu wissen, dass sie nachgeben würde – Stück für Stück und widerwillig zwar –, aber eben doch nachgeben. Sie schlich sich langsam heran und legte Schuhe und Buch am Rande des Teppichs ab.
    »Als wir das Ende des Karawanenwegs erreicht hatten, trug ich ein paar Peitschenstriemen auf dem Rücken, wusste, wie man ein bockendes Kamel sattelt und liebte den alten Mann wie einen Vater.«
    »Wie einen Vater?«, rief Charlotte aus.
    »Ich habe ihm das Leben gerettet. Erinnern Sie mich daran, Ihnen die Narbe des Messerstichs zu zeigen, Charlotte, den ich für ihn abgefangen habe.«
    Charlotte kapitulierte bedingungslos. Sie lief um den Kissenberg herum und kniete sich wie eine Konkubine, die ihren ruhenden Herrn um einen Gefallen bittet, vor Wynter hin. »Sie sind verletzt worden?«
    »Ich wäre fast gestorben. Aber als ich mich erholt hatte – war ein Mann aus mir geworden.« Der Widerschein des Feuers spielte lieblich über sein Gesicht, brachte das flachsblonde Haar zum Leuchten und machte seine goldbraune Haut weich. Er richtete sich mit einer langsamen, geschmeidigen Bewegung auf und zog sich das Hemd über den Kopf.
    Auch seine Brust war braun gebrannt und die blonde Brustbehaarung zog sich bis zum Bund seiner Hosen hinunter und ließ nur eine Stelle über seinem Herzen frei, wo eine Narbe blässlich leuchtete. Er hatte seine Geschichte nicht dramatischer gemacht, als sie war und sich selbst nicht tapferer. Das Messer hatte einen tiefen, langen Schnitt hinterlassen und Charlotte sah ihre Hand die Narbe entlanggleiten, als zöge sie das Zeugnis seiner Schmerzen stärker an, als es sein männliches Selbstbewusstsein je vermocht hatte.
    Doch auf einmal war ihre ganze Prüderie wieder da. Sie zog ihre Finger weg, doch er packte ihre Hand und drückte sie auf seine Brust zurück. Die Haut unter ihren Fingerspitzen war warm, die Narbe glatt und unnachgiebig. Und darunter … er ließ ihre Hand los.
    Sie lehnte sich an seine Brust und berührte ihn, weil sie nicht mehr anders konnte. Die Haare auf seiner Brust hatten mit den weichen, glänzenden Fluten auf seinem Kopf nichts

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