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Rebellische Herzen

Rebellische Herzen

Titel: Rebellische Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Dodd
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Mann, der vor langer Zeit sein bester Freund gewesen war und den er heute zum Teufel wünschte. »ja, so ein Zufall, gerade hier auf meinem eigenen Grund und Boden.«
    Howard gluckste befangen. »Ich dachte, ich träfe Sie möglicherweise. Ich begleite gerade die Kinder zurück zur Schule.«
    »Sie?« Wynter war mit dem Mann nicht mehr allzu vertraut, aber es passte nicht zu Howard, dass er sich aus einem uneigennützigen Grund zu irgendetwas aufraffte.
    Trotzdem drückten zwei schmale, junge Gesichter ihre Nasen an den Fensterscheiben platt. Howard nickte so heftig, dass er selbst noch den misstrauischsten Zeitgenossen überzeugt hätte. »Ja, sie besuchen Buriton in Hampshire.« Er schaute an Wynter vorbei und sagte warmherzig: »Welch ein glücklicher Zufall, Charlotte!«
    Charlotte?
Er nannte sie Charlotte? Nicht Miss Dalrumple oder Lady Charlotte?
    »Mylord.« Charlottes Stimme klang so kalt wie Howards warm klang. Aber das tat dem offenkundigen Entzücken Howards keinen Abbruch.
    »Ich habe dich jahrelang nicht gesehen«, sagte Howard.
    »Neun Jahre, Mylord.«
    Howard trug einen gestärkten Kragen und eine Seidenkrade Seidenkrawatte, eine passen Seidenweste, einen Stadtanzug und tadellos polierte Stiefel. Eine ziemlich förmliche Aufmachung für eine Ausfahrt.
    Howard musterte Charlotte diskret und doch vollkommen unerbeten. »Du siehst gut aus.«
    »Es geht mir gut.«
    Die beiden sprachen aus der Entfernung zueinander, denn Charlotte hatte sich nicht hinzugestellt. Wynter verstand nicht immer alle Feinheiten des höflichen Betragens, doch er ahnte, dass Charlottes Benehmen unhöflich war.
    Warum ging sie so grob mit Lord Howard um?
    Howard zögerte, als sei er sich unsicher, was er als Nächstes tun solle. Doch eine Kinderstimme kam hell aus dem Inneren der Kutsche. »Vater, sind wir bald da?«
    Howard lächelte in das Innere der Kutsche, ein wirklich liebevolles Lächeln, wenn Wynters Instinkt nicht täuschte. »Noch nicht ganz, Schatz, aber bald.« Er wandte sich wieder der Straße zu und fragte: »Möchtest du meine Kinder kennen lernen, Charlotte?«
    Ihre Feindseligkeit könnte sich niemals auf ein Kind erstrecken. Sie setzte ihr Pferd in Bewegung. »Das wäre ganz entzückend, Mylord.«
    »Ganz entzückend«, knurrte Wynter.
    Howard nahm nicht die geringste Notiz von ihm. Er hatte nur für Charlotte Augen und für die zwei kleinen Mädchen, die die Fenster öffneten und Charlotte artig und vorsichtig begrüßten. »Dies sind meine beiden Töchter, Lady Mary und Lady Emily«, sagte Howard.
    Wynter fiel auf, wie sehr Howard seine Kinder anbetete, und wie er Charlotte auf eine unzüchtigere Art ebenso anbetete. Wynter wusste nicht, welcher Art die Verbindung zwischen seiner Gouvernante – seiner künftigen Frau! – und diesem armseligen, angeberischen Spieler war. Er wusste nur, dass es ihm nicht gefiel.
    Und Charlotte … sie nahm jedes der beiden dünnen Händchen und schüttelte sie. Sie plauderte sanft mit den zwei Mädchen, um sie zu beruhigen, aber ihr Lächeln zitterte und Wynter glaubte zu bemerken, dass ihre Augen feucht waren.
    »Ihre Kinder sind bezaubernd«, sagte Wynter zu Howard.
    Howard konnte seine Augen von der ergreifenden Szene zwischen Charlotte und den Mädchen kaum abwenden. »Hätten Sie mir wohl nicht zugetraut, hä?«
    Wynter brannte darauf, ihm darauf herauszugeben, aber Charlottes Erziehung tat ihre Wirkung. Oder vielleicht konnte Wynter auch nur den Schmerz unter Howards elegant herausgeputztem Äußeren wittern. »Ihre Töchter sind müde. Sie brauchen eine Ruhepause. Bringen Sie sie ins Haus und lassen Sie sich Erfrischungen reichen. Meine Tochter und mein Sohn haben jetzt Unterricht. Eine Unterbrechung wird ihnen Spaß machen.«
    »Das ist sehr freundlich, Ruskin.«
    Wynter fühlte sich nicht gut dabei; er wollte Howard nie wieder auf Austinpark Manor empfangen.
    »Das ist es. jetzt fahren Sie.«
    »Ja, Vater. Bitte. Ich muss jetzt«, jammerte das jüngere Mädchen. Sie war höchstens sechs Jahre alt, und ihr Bedürfnis war unaufschiebbar.
    Howard verzog das Gesicht. »Ich glaube, wir müssen«, sagte er zu Charlotte. »Kehren Sie bald zum Haus zurück?«
    »Nein«, sagte Wynter. »Kommen Sie, Charlotte.«
    Charlotte widersprach nicht, sie sah ihn nicht wütend an und tadelte ihn nicht für seine Grobheit. Stattdessen nickte sie gehorsam und verabschiedete sich von den Kindern.
    Howard seinerseits sah schockiert aus. Sein Blick wanderte von Wynter zu Charlotte und wieder

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