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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Startlöchern stand und in derselben Minute, als die Streifenwagen in die Flint Street einbogen, Beschwerden abzufeuern begann. Wie sollte sein Mandant unter dem Druck unbegründeter und störender polizeilicher Überwachung noch seine legitimen und nicht unerheblichen Geschäftsinteressen wahrnehmen und seine zahlreichen sozialen Projekte fördern können? Wobei mit den »sozialen Projekten« die Rentner und ihre mietfreien Wohnungen gemeint waren: Telford würde nicht zögern, sie als Druckmittel einzusetzen. Die Medien würden sich mit Begeisterung darauf stürzen.
    Man würde die Streifenwagen wieder abziehen, es war nur eine Frage der Zeit. Und anschließend: die ganze Nacht Feuerwerk, wie gehabt. Darauf warteten jetzt alle.
    Rebus fuhr ins Krankenhaus, setzte sich neben Rhona ans Bett. Das ihm mittlerweile so vertraute Zimmer war eine Oase der Ruhe und Ordnung, in der jede Stunde des Tages ihre tröstlichen Rituale mit sich brachte.
    »Sie haben ihr die Haare gewaschen«, stellte er fest.
    »Und noch einen Scan mit ihr gemacht«, erklärte Rhona. »Anschließend musste der Dreck runter.« Rebus nickte.
    »Sie sagten, du hast gesehen, wie sie die Augen bewegte?«
    »Kam mir jedenfalls so vor.«
    Rhona berührte seinen Arm. »Jackie meint, dass er es vielleicht schafft, am Wochenende wieder zu kommen. Nimm das als freundliche Vorwarnung auf.«
    »Verstanden.«
    »Du siehst müde aus.«
    Er lächelte. »Demnächst wird mir noch jemand sagen, dass ich umwerfend aussehe.«
    »Aber nicht heute«, erwiderte Rhona.
    »Muss am Saufen, Durch-die-Häuser-Ziehen und den vielen Frauen liegen.« Und dachte: Coke, das Morvena Casino und Candice.
    Und dachte: Warum habe ich eigentlich das Gefühl, zwischen zwei Stühlen zu sitzen? Treiben Cafferty und Telford beide mit mir Spielchen?
    Und dachte: Hoffentlich kommt Jack Morton klar.
    Als er die Wohnung betrat, klingelte das Telefon offenbar schon eine Weile. Er nahm gleichzeitig mit dem Anrufbeantworter ab.
    »Warten Sie eben, bis ich das Ding abgestellt habe.« Er fand schließlich den Knopf und drückte.
    »Ja, ja, die Technik, was, Strawman?« Cafferty.
    »Was wollen Sie?«
    »Ich hab von Paisley gehört.«
    »Sie meinen, Sie haben Selbstgespräche geführt?«
    »Ich habe nichts damit zu tun.« Rebus lachte laut los.
    »Wenn ich's Ihnen sage.«
    Rebus ließ sich in den Sessel fallen. »Und das soll ich Ihnen glauben?« Spielchen , dachte er.
    »Glauben Sie's oder auch nicht - ich wollte jedenfalls, dass Sie es wissen.«
    »Danke, jetzt werde ich bestimmt viel ruhiger schlafen.«
    »Man versucht mir was anzuhängen, Strawman.«
    »Telford hat's gar nicht nötig , Ihnen was anzuhängen.« Rebus seufzte, dehnte den Nacken nach links und nach rechts. »Haben Sie denn keine andere Möglichkeit in Betracht gezogen?«
    »Was?«
    »Ihre Männer haben sich abgeseilt. Sie arbeiten hinter Ihrem Rücken auf eigene Rechnung.«
    »Das wüsste ich.«
    »Sie wissen das, was Ihre Leutnants Ihnen erzählen. Was, wenn die lügen? Ich behaupte nicht, dass es die ganze Gang ist, könnten ja einfach zwei, drei faule Äpfel sein.«
    »Das wüsste ich.« Caffertys Stimme war jetzt völlig ausdruckslos. Er dachte nach.
    »Schön, klar, Sie wüssten es: Wer würde es Ihnen als Erster erzählen? Cafferty, Sie sitzen auf der anderen Seite des Landes. Sie sitzen im Gefängnis . Wie schwer dürfte es wohl sein, Ihnen etwas zu verheimlichen?«
    »Das sind Männer, denen ich mein Leben anvertrauen würde.« Cafferty schwieg kurz. »Sie würden es mir sagen.«
    » Wenn sie es wüssten. Wenn man sie nicht davor gewarnt hätte, es Ihnen zu sagen. Verstehen Sie, was ich meine?«
    »Zwei, drei faule Äpfel...«, wiederholte Cafferty.
    »Sie müssen doch mögliche Kandidaten haben...«
    »Jeffries wird's wissen.«
    »Jeffries? Ist das der Name des Wiesels?«
    »Lassen Sie ihn bloß nicht hören, dass Sie ihn so nennen.«
    »Geben Sie mir seine Nummer. Ich red mit ihm.«
    »Nein, aber ich sorg dafür, dass er Sie anruft.«
    »Und was, wenn er selbst zu den faulen Äpfeln gehört?«
    »Wir wissen noch gar nicht, ob es welche gibt.«
    »Aber Sie geben zu, dass es plausibel klingt?«
    »Ich gebe zu, dass Tommy Telford versucht, mich ins Grab zu bringen.« Rebus starrte aus dem Fenster. »Sie meinen, im wörtlichen Sinn?«
    »Ich hab was von einem Auftrag läuten hören.«
    »Aber Sie verfügen doch über Leibwächter, oder?«
    Cafferty schmunzelte. »Strawman, Sie klingen ja fast so, als ob Sie sich um mich Sorgen

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