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Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Rebus - 09 - Die Sünden der Väter

Titel: Rebus - 09 - Die Sünden der Väter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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von Easterhouse vor dem Hintergrund des Himmels sehen. Als sein Handy klingelte, hörte er es zunächst nicht. Schuld waren die Wishbone Ash. Als Argus zu Ende war, nahm er ab.
    »Rebus.«
    »John, Bill hier.«
    »Was haben Sie rausgekriegt?«
    »Die Leute von der Spurensicherung waren ein wahrer Schatz. Am ganzen Auto Fingerabdrücke, innen und außen. Von mehreren Personen.« Er verstummte, und Rebus dachte, die Verbindung sei unterbrochen. »Vorn an der Motorhaube der Abdruck einer ganzen Hand...«
    »Von Sammy?«
    »Eindeutig.«
    »Dann hätten wir also das Auto.«
    »Der Halter hat uns seine Abdrücke gegeben, damit wir die schon mal ausschließen können. Sobald das erledigt ist...«
    »Wir sind noch nicht aus dem Schneider, Bill. Das Auto stand nicht abgeschlossen vor diesem Friedhof, möglich, dass jemand es ausgeräumt hat.«
    »Der Halter sagt, als er ausstieg, sei die Konsole des Radiorekorders noch dran gewesen. Außerdem waren da noch ein halbes Dutzend Kassetten, eine Packung Paracetamol, Benzinquittungen und eine Straßenkarte. Also hat es jemand ausgeräumt, ob's nun der Mistkerl war, hinter dem wir her sind, oder bloß irgendein Penner.«
    »Wenigstens wissen wir, dass es das Auto ist.«
    »Morgen fahr ich noch mal raus nach Howdenhall, nehm mit, was sie an etwaigen weiteren Fingerabdrücken haben, und mach mich damit an die Arbeit. Außerdem höre ich mich in Piershill um, ob jemand vielleicht beobachtet hat, wie die Karre abgestellt wurde.«
    »Und zwischendurch legen Sie sich ein bisschen aufs Ohr, ja?«
    »Worauf Sie Gift nehmen können. Und Sie?«
    »Ich?« Zwei Espressos nach dem Essen. Dazu das Wissen um das, was ihm bevorstand. »Ich hau mich auch bald in die Falle, Bill. Wir sprechen uns morgen.«
    In den Randbezirken von Glasgow, unterwegs zum Barlinnie-Gefängnis.
    Er hatte sich telefonisch angemeldet. Die offizielle Besuchszeit war längst vorbei, aber Rebus hatte sich eine passende Geschichte zurechtgelegt. »Befragung im Rahmen einer laufenden Morduntersuchung«, hatte er gesagt.
    »Zu dieser nachtschlafenden Zeit?«
    »Polizei von Lothian und Borders, Kollege. Unser Motto: Justitia schläft nie.«
    Morris Gerald Cafferty kam wahrscheinlich auch nicht viel zum Schlafen. Rebus stellte sich vor, wie er nachts wach dalag, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, und ins Dunkel starrte.
    Pläne schmiedete.
    Sich alle möglichen Dinge durch den Kopf gehen ließ: Wie er den Untergang seines Imperiums verhindern, wie er Bedrohungen in Gestalt eines Tommy Telford am besten abwehren könne. Rebus wusste, dass Cafferty einen Anwalt beschäftigte - einen Nadelstreifentypen mittleren Alters aus der Neustadt -, um seiner Gang in Edinburgh Anweisungen zukommen zu lassen. Er dachte an Charles Groals, Telfords Anwalt. Groal war jung und gerissen, wie sein Mandant.
    »Strawman.«
    Er wartete im Vernehmungsraum: Arme verschränkt, Stuhl weit vom Tisch abgerückt. Und natürlich war sein Eröffnungszug der Spitzname, den er Rebus verpasst hatte.
    »Eine hübsche Überraschung, zwei Besuche innerhalb einer Woche. Sagen Sie mir jetzt bloß nicht, Sie hätten mir noch was vom Polacken auszurichten.«
    Rebus nahm Cafferty gegenüber Platz. »Tarawicz ist kein Pole.« Er warf einen Blick hinüber zum Wärter, der an der Tür stehen geblieben war, und senkte die Stimme.
    »Es hat noch einen von Telfords Jungs erwischt.«
    »Wie ungeschickt.«
    »Man hat ihn so gut wie skalpiert. Sind Sie auf einen Krieg aus?«
    Cafferty zog seinen Stuhl an den Tisch heran, beugte sich vor. »Ich hab noch nie vor einem Kampf gekniffen.«
    »Meine Tochter ist verletzt worden. Komischer Zufall, so kurz nach unserem Plauderstündchen.«
    »Was heißt verletzt?«
    »Angefahren.«
    Cafferty wurde nachdenklich. »Ich schieß nicht auf Zivilisten.«
    Stimmt, dachte Rebus, aber sie war keine Zivilistin, denn er hatte sie aufs Schlachtfeld gelockt.
    »Überzeugen Sie mich«, sagte Rebus.
    »Warum sollte mir was dran liegen?«
    »Worüber wir neulich geredet haben... Worum Sie mich gebeten haben...«
    »Telford?« Ein Flüstern. Cafferty lehnte sich für einen Moment zurück, um nachzudenken. Als er sich wieder vorbeugte, bohrten sich seine Blicke in Rebus' Augen. »Sie haben eines vergessen. Ich habe einen Sohn verloren, wissen Sie noch? Glauben Sie, ich könnte das einem anderen Vater antun? Es gibt einiges, was ich tun würde, Rebus, aber das nicht, das niemals.«
    Rebus starrte zurück. »Also gut«, sagte er.
    »Sie wollen, dass ich

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