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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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heute.
    »Alex, deine Freundin ...«
    »Nenne Selin bitte nicht ständig ‚deine Freundin‘, Mama, sie ist nur eine ... eine Bekannte«, warf er leicht gereizt ein.
    Sylvie sah ihn verständnislos an, nickte aber und versuchte es nochmal: »Schon gut ... Ich möchte dir etwas erzählen. Deine Bekannte, Selin, hat mich wachgerüttelt, Alex ... Was sie über ihre Eltern gesagt hat und ... ich weiß auch nicht ... sie hat mich sehr berührt, ganz tief in meinem Innersten ... und mir ist etwas klargeworden ... Der Tod ist etwas Endgültiges ... unwiderruflich das Ende aller Möglichkeiten, Chancen, Zeit ... wenn der Tod kommt, ist alles zu spät ...«
    Alex verstand nichts.
    In seinem Magen begann sich, eine leichte Wut zusammenzubrauen. »Wovon redest du ... warum redest du vom Tod? Das kann ich gerade sowas von gar nicht gebrauchen ...«, beklagte er sich.
    »Alex, lass mich das bitte in einem Rutsch über die Bühne bringen, sonst schaff ich es nicht ...«
    Er seufzte, die Augenbrauen finster zusammengekniffen.
    »Ich bin am Leben Alex ... und ich ... ich weiß nicht, ob ... ob dein Vater am Leben ist ...«
    Bei dem Tabuwort ‚Vater‘ sah er alarmiert in ihr Gesicht. Sie atmete tief ein und sprach weiter: »Aber falls er es noch ist ... solltest du ihn vielleicht kennenlernen, bevor es irgendwann doch zu spät ist ... und er ... er sollte sehen dürfen, was für einen prächtigen Sohn er hat ...« Sie biss sich auf die Lippen. Tränen liefen jetzt ihre Wangen herab, bittere heilsame Tränen ...
    Alex wartete darauf, dass irgendwer oder irgendetwas ihn aus diesem bizarren Traum herausriss, aber nichts dergleichen passierte.
    »Hier ...« Sylvie hielt ihm ihr beinah schon antikes, kleines Notizbuch hin. Die einst schillernd silberne Farbe des Deckels war an den meisten Stellen schon ziemlich matt und dunkelgrau geworden.
    Als handelte es sich um ein exotisches Ding, dessen Gefahrenpotenzial er nicht abschätzen konnte, nahm Alex es entgegen. Er war schon so verstört, dass er sich gegen nichts mehr wehren konnte.
    »Schlag es auf ... blättere darin herum, bis du ein Herz mit einem Pfeil findest«, forderte sie ihn auf.
    Er sah den Notizblock nun genauer an. Oben mittig stand eine Jahreszahl: 1980. Alex blätterte vor und zurück ... vor und zurück ...Was sollte das Ganze, verdammt?
    Dann fand er die Seite ...
    Sein Blick war auf einmal so gefesselt, als würde es sich nie mehr lösen können. In seinem Kopf las er den Namen mehrere Male, aber begreifen wollte er nicht.
    Sylvie ließ ihm die Zeit, die er brauchte, um seine Sprache wiederzufinden.
    »Wer ist das?« Er fuhr mit dem Finger über die Buchstaben. »Shane McCaun?«
    »So heißt dein Vater, Alex.«
    »Mein Vater heißt ... Shane ... McCaun?« Er sah sie entgeistert an.
    »Er ist Ire.«
    Er war fix und fertig.
    »Das Herz da ...«, fing er an. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Was kann ein mit einem Pfeil durchstochenes Herz denn bedeuten, Alex, hm?«
    Das war es nun endgültig. Der Punkt, an dem er zusammenbrach und weinte, weinte, weinte ... wegen tausend und einem Grund ...
    Als er genug geweint hatte, wischte er mit dem Ärmel Rotz und Tränen aus seinem Gesicht und sagte: »Mama, das heißt du bist nicht ... du ... niemand hat dich ...« Er konnte es nicht aussprechen ...
    Sie begriff erst nach einigen Augenblicken und war entsetzt. »Oh, nein, Alex ... nein. Ich war furchtbar verliebt, er war ein toller Kerl, großer Gott, das war er, ein unwiderstehlicher Typ, ein, zwei Jährchen älter als ich ... aber wir haben uns leider ziemlich schnell aus den Augen verloren ...« Sie zog ihn am Arm zu sich heran.
    »Alex, verzeih mir ...«
    Er legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab und spürte, wie der Schock allmählich aus seinem Körper wich ... wie er auf die Beine kam ... und wie ihn der Wunsch packte, diesen Shane McCaun, der sein Vater sein sollte, auf der Stelle zu finden.
     
    »Wo lebt er ... mein Vater?«
    Was für eine Frage.
    Sylvie schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Damals traf ich ihn in Dublin, aber ich habe keine Adresse im Kopf, Alex, es ist sehr lange her. Ich weiß nur eins. Es gab einen Pub, das O`Donoghue`s, wo ihn scheinbar jeder kannte, und wo wir uns das erste Mal getroffen haben.«
    Alex richtete sich auf. »Du warst in einem Pub?«
    »Ja!« Es war verrückt, aber Sylvie konnte jetzt ein kleines bisschen Lächeln.
    »Ich werde nach Dublin fliegen«, sagte er entschlossen. Sylvie nickte. »Ich weiß. Tu das. Ich kann dir leider

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