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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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stünden - war sie ruhig genug, ihm zuhören und sein Anliegen verstehen zu können.
    Alex tippte die Nummer in sein Handy ein, während Sylvie sie diktierte. Dann versprach er, sich bald wieder zu melden und legte auf.
    Selin kam auf ihn zu. Der Moment war so spannungsgeladen, dass sie ihm nur stumm zur Seite stehen konnte.
    Alex wählte und hielt die Luft an.
    Nur weinige Sekunden später hatte er Gewissheit, dass diese Nummer zu keinem Anschluss führte ...
    Tja, war schon seit vielen Jahren so, Alex, sorry!
    Er steckte das Handy weg und sah trübsinnig zu Selin. »Okay«, sagte er schließlich. »Lass uns reingehen.«
    Das Geigensolo der Live-Band empfing sie wie ein tobender Orkan. Alex griff nach Selins Hand, als er sah, wie gerammelt voll der Laden war. Mit einem schnellen Rundum-Scan entdeckte er am vorderen Ende des langen Tresens eine kleine Lücke, die er sofort anpeilte. Stück für Stück schlängelten sie sich durch die Menge.
    Als sie sich endlich gegen den Tresen lehnen und die Rucksäcke neben ihren Füßen absetzen konnten, atmeten sie erleichtert auf. Der Barkeeper gab gerade mehrere Pints in die Menge und lachte über eine Bemerkung eines Gastes. Er war ein mittelgroßer, stämmiger Typ, etwa Ende dreißig, mit einem robusten Aussehen und offenbar sehr beschäftigt. Nicht ein Mal sah er in Alex‘ und Selins Richtung. Alex hob notgedrungen den Arm und wartete. Wenig später hatte er es geschafft, dass der Barkeeper ihn registrierte und ansprach.
    »Was kann ich euch bringen«, fragte er freundlich, aber Alex verstand nicht. Der irische Akzent schlug diesmal mit aller Wucht durch.
    »Was wollt ihr trinken?« war der zweite Versuch. Immer wieder riefen und quatschten andere dazwischen, und es schien beinah so, als würde Alex seine Aufmerksamkeit wieder verlieren.
    »Ähm, wir haben eine Frage«, sagte er, musste das Ganze aber ein Zacken lauter wiederholen, um sich gegen die Musik und die allgemeine Geräuschkulisse behaupten zu können.
    »Nur zu, pal!« Der Barkeeper beugte sich etwas weiter zu Alex vor, um ihn besser verstehen zu können.
    »Wir suchen Shane McCaun. Er ist um die Fünfzig. Er soll früher oft hier gewesen sein. Kennen Sie ihn?«
    »McCaun? Kenne keinen McCaun, ich arbeite heute nur aushilfsweise hier. Aber wartet mal ...«
    Bei dem Versuch über den Pulk von Köpfen rüberzuschauen, verrenkte er sich fast den Hals. »ANGUS! Komm mal rüber, bitte!«
    Ein rundlicher, älterer Mann mit einer Schirmmütze und einem Guiness in der Hand tauchte wenig später neben Alex auf, lächelte und sah den Barkeeper fragend an.
    »Die suchen jemanden ...« Der Barkeeper wandte sich wieder Alex zu. »Angus kennt jeden, der hier ein und aus geht, wisst ihr.«
    »Um wen geht‘s denn?«, fragte Angus jetzt neugierig.
    Alex musste nicht mehr so laut reden. »Shane McCaun, etwa fünfzig Jahre alt«, sagte er. »Kennen Sie ihn?«
    Der Mann überlegte mit hochgezogenen Brauen. Sein karierter Pullover spannte über den stattlichen Bauch, den er mit der freien Hand in kreisförmigen Bewegungen rieb.
    »Hm?! Der Name sagt mir was! Doch! Die Besitzer vom Bed `n Breakfast ‚Fàilte‘ außerhalb der City hießen McCaun, jetzt fällt‘s mir ein. Oh ... die sind bei einem Verkehrsunfall in London ums Leben gekommen. McCaun und seine Frau. Mein Kumpel Rory Duncan hat‘s erzählt, genau am St.Patrick‘s Day vor ein paar Jahren, als wir hier alle gefeiert haben. Ob das B `n B noch steht, keine Ahnung. Ihr seid Touristen stimmt‘s, woher kommt ihr?«
    Alex hatte nicht jedes Wort verstanden, dafür aber die entscheidenden Stellen. Zuerst hatte sich sein Verstand daran geklammert, dass es wahrscheinlich eine Menge Iren mit diesem Namen gab, doch der Gedanke war schnell niedergestreckt worden und einzig, was blieb, war Beklemmung.
    Er nickte geistesabwesend.
    Selin lächelte Angus an und übernahm die Konversation: »Genau, Touristen. Wir sind aus Deutschland.«
    »Ihr sucht eine Unterkunft, nehm ich an?«, fragte Angus, der nicht wissen konnte, worum es den beiden Fremden eigentlich ging.
    Selin nickte. »Wissen Sie, wo das B `n B, das sie erwähnten, genau war?«
    »Nein, aber fragen sie Taxifahrer, die wissen‘s bestimmt. Schönen Aufenthalt wünsch ich noch.«
    In dem Moment stoppte die Musik. Der Sänger der Band, der gleichzeitig wie der Teufel die Geige gespielt hatte, machte eine kurze Ansage durchs Mikro und das ganze Publikum schrie und klatschte wie wild Beifall.
    Was kam denn jetzt?
    Alex und

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