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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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nicht mehr sagen, Alex, ich weiß nichts. Alles, was ich weiß, hab ich gerade gesagt. Ich hab auch kein einziges Foto.«
    »Ist schon in Ordnung. Es ist nur ... ich will keine Zeit verlieren ... und ich ...« Er musste kurz Luft holen. »... ich will Selin mitnehmen«, fügte er kühn hinzu und glaubte selber nicht, was er da gerade gesagt hatte.
    Sylvie starrte ihn mit offenem Mund an, dann wanderte ihr Blick zur Kommode, wo der Wecker stand.
    »Es ist 17 Uhr, Alex, sie ist doch schon fast weg.«
    Wie vom Teufel mit dem Dreizack gepikst sprang er auf und stürzte aus dem Zimmer.
    »Ich muss sie noch erwischen ...«, rief er aus dem Flur.
     
    Den Schuhkarton in seinem Bücherregal riss er so hektisch heraus, dass der Deckel abfiel und das ganze Geld herausflatterte. Alex stopfte alles in seinen Rucksack und obendrüber ein paar Klamotten: T-Shirts, Pullis, eine Jeans, Unterwäsche, was auch immer ihm innerhalb einer Minute zwischen die Finger geriet. Er checkte sein Portemonnaie. Alle Ausweise, EC-Karten und dergleichen wichtige Dinge waren da.
    Die Zeitanzeige auf seinem Handy zeigte 17 Uhr 03. Er rief eine Taxizentrale an.
    17 Uhr 10 hielt das Taxi vor Alex‘ Füßen. Er riss die Beifahrertür auf und flog auf den Sitz.
    »Ich muss so schnell es geht zum Flughafen Tegel!«
    Unterwegs starb er tausend Tode.
    Um 17 Uhr 45 erwischte er noch jemanden am Check-in-Schalter vom ‚EasyJet‘ Flug Berlin-London 18 Uhr, einen ziemlich kleingeratenen Flugbegleiter Marke »Ich spreche nicht mit hysterischen Leuten«.
    »Bitte«, sagte Alex zum dritten Mal. »Tut mir leid«, antwortete der Kleine auch zum dritten Mal. »Das Boarding hat schon begonnen, und ich muss jetzt los.«
    »Bitte, das Flugzeug ist doch noch nicht gestartet. Helfen Sie mir. Sie darf nicht abfliegen.«
    Er bekam daraufhin einen mitleidvollen Blick und einen genervten Seufzer. »In Ordnung, warten Sie.« Der Mann wühlte in einem Stapel Blätter und fand, was er suchte.
    »Wie heißt die Person«, fragte er schroff.
    17 Uhr 52.
    »Selin.«
    »Und mit Nachnamen?« Eine Zornesfalte erschien zwischen den dicken Brauen des Mannes.
    »Ich ... ich weiß nicht ...«
    Jetzt hatte der Kleine wirklich die Nase voll.
    »Hier auf unserer Passagierliste«, sein Blick wanderte die Namen rauf und runter, während sein Finger über die Liste glitt, »haben wir ... babababam ... keine Selin, tut mir leid.«
    Er hatte den Namen entweder übersehen, oder er tat so, als könnte er ihn nicht finden, weil er in Wahrheit ein böser kleiner Zwerg war.
    Alex wäre ihm am liebsten an die Kehle gesprungen, was der Mann mit einer leicht beängstigten Miene registriert zu haben schien. »Ich sagte, es tut mir leid, und jetzt muss ich los«, kreischte er und eilte mit lächerlich hektischen Schrittchen davon.
    Auf einer der Anzeigetafeln stand Selins Flug betreffend: ‚Boarding completed‘.
    17 Uhr 55.
     
    Alex stand wie erstarrt mitten in der sich lichtenden Halle, taub vor Enttäuschung, was auch der Grund war, warum er seinen Namen erst beim vierten Rufen hörte ...
    Endlich drehte er sich um und sah sie.
    Selin.
    Wahrscheinlich eine Halluzination. Ein Trugbild, weil er einfach durch die Hecke war ...
    Als sie nach einigen Augenblicken, in denen er blinzelnd um sich geschaut hatte, immer noch auf derselben Stelle stand, begann er auf sie zuzugehen. Erst langsam, dann schneller und schneller, bis er dicht vor ihr stand.
    Sie sah aufgelöst zu ihm hoch. »Ich konnte irgendwie nicht ... Ich kann mich von dir nicht trennen«, sagte sie beinah schuldvoll und den Tränen nahe.
    Alex nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände, beugte sich zu ihr herunter und küsste ganz sanft ihren Mund. Und als er merkte, dass sie es zuließ, küsste er sie mit ganzer Leidenschaft ... und küsste ... und küsste ... und küsste ... und küsste ...
    Okay, also, es war ein verdammt langer Kuss. So einer, der alles sagt, wenn Worte nicht genügen würden ...
     
    Irgendwann, als sie wieder wie zwei normale Menschen miteinander reden konnten, erzählte er ihr, dass er nun wisse, wer sein Vater sei, und dass er in Irland nach ihm suchen müsse und ... ob sie ihn begleiten wolle ... nein, bitte, er brauche sie ... denn ...
     
    »Ich glaube, ich liebe dich«, flüsterte er am Ticketschalter von Aer Lingus - für Alex der romantischste Ort, den dieser Flughafen zu bieten hatte - in Selins Ohr. Sie flüsterte im Gegenzug ebenfalls etwas und seinem Gesichtsausdruck und dem anschließenden, filmreifen Kuss nach

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