RECKLESS HEARTS
wenn er sie morgen anrufen würde.
»Dann wünsche ich euch gute Nacht«, sagte Shane, stand aber weiterhin wie angewurzelt da. Es fiel ihm schwer, zu gehen, obwohl seine Hand bereits auf dem Türgriff lag. Voller stolz betrachtete er seinen großen Sohn, der staunend mitten im Raum stand.
Selin setzte sich auf den Bettrand und verhielt sich still. Sie wollte in diesen höchst privaten Momenten der Ergriffenheit zwischen Alex und seinem Vater mit ihrer Anwesenheit nicht auffallen.
Alex legte Rucksack und Jacke in einer Ecke ab. »Wie sagt man in Irland für Vater?«, fragte er, die Stimme gerade noch so unter Kontrolle. Sein Herz klopfte plötzlich wieder so schnell, dass er nur ganz flach atmen konnte.
Shanes Augen röteten sich. »Ich hab ... meinen immer ‚Pop‘ genannt«, brachte er mühsam hervor.
Alex stellte sich vor ihn. »Dann gute Nacht, Pop«, sagte er und umarmte ihn. Shane konnte seine drängenden Tränen wenigstens so lange zurückhalten, bis er aus dem Zimmer getreten war und die Tür hinter sich zugezogen hatte.
Alex setzte sich neben Selin und sah auf seine Hände. Er seufzte leise. »Die ganze Zeit denke ich, dass alles nur ein Traum ist, und ich irgendwann aufwache und feststellen muss, dass nichts von alledem ... du ... mein Vater ... dass nichts davon wahr ist ... und dass ich alles nur geträumt habe.«
Selin schob ihre Hand zwischen seine und umfasste seine Finger. »Alex, sieh mich an!«
Er drehte langsam den Kopf zu ihr und sah in ihre schwarzen Augen, in denen es blitzte und funkelte. »Mir geht es nicht anders«, sagte sie. »Ich kann nicht glauben, dass ich hier sitze ... in diesem Zimmer ... in Irland ... mit dir ... es ist wie eine Fantasie, die nicht endet ... und alles fühlt sich so real und gleichzeitig wie ein Traum an, ich ...«
Der Drang sie sofort zu küssen übermannte ihn derart, dass er seinen Mund auf ihre Lippen presste, noch bevor sie zu Ende sprechen konnte.
Während er mit der Hand ihren Rücken hochfuhr, vergrub er seine Finger fest in ihren Haaren, die ihn wahnsinnig machten, öffnete mit der Zungenspitze ganz vorsichtig ihren Mund, schob seine ungeduldige Zunge forsch weiter. Selin genoss das berauschende Gefühl, das durch ihren Körper floss, während ihre Zungen miteinander spielten. Tief in ihrer Seele spürte sie wieder dieses brennende Verlangen nach ihm, und diesmal hinderte sie nichts daran, sich zu nehmen, was nur er ihr geben konnte.
»Alex?«, unterbrach sie ihre heiße Knutscherei und sprang auf.
»Shane hat gesagt, hier gäbe es eine Dusche ...« Sie sah ihn mit einem unmissverständlich auffordernden Blick an, der ihm durch und durch ging. Er merkte bereits, dass es in seiner Jeans enger geworden war, und die Dinge Fahrt aufnahmen. Langsam erhob er sich vom Bett und ging auf sie zu. »Das stimmt«, sagte er schief lächelnd und griff nach ihren Händen. »Da hinten ...«
Selin sah über die Schulter hinweg die dunkelgetäfelte Tür, an der ein kleines Schild mit einem badenden Comic-Männchen hing. »Ah«, sagte sie, während Alex sie weiter drängte und sie nun rückwärtsgehen musste. Auf dem Weg küsste er sie immer wieder, bis sie schließlich in dem kleinen Badezimmer standen.
Alex zog Pulli und T-Shirt gleichzeitig aus, knöpfte schmunzelnd seine Jeans auf und streifte sie energisch von den Beinen, ließ die Socken hinterherfolgen, während Selin ihn mit großen Augen und verlegenem Grinsen bei seinem Striptease beobachtete. Sie war so erregt, dass sie nicht hinsehen konnte und sich die Augen zuhielt, als er die Daumen in den Bund seines Boxerslips schob, ihn mit einem Ruck herunterzog und endlich nicht mehr eingezwängt war.
Die Duschkabine hatte Milchglaswände und eine Schiebetür, vor allem aber war sie geräumig genug für zwei. Alex nahm den Duschkopf ab, ließ das Wasser ein wenig laufen und stellte eine angenehme Temperatur ein. Ein verheißungsvolles Prickeln durchfuhr seinen muskulösen Körper bis in die empfindlichsten Stellen, und eine Gänsehaut stellte alle kleinen Härchen auf seinen Armen auf. Als er mit der Wassertemperatur zufrieden war, steckte er den Duschkopf in die Halterung und schob ihn weit hoch.
Selin begann jetzt, innerlich zu zittern.
Noch während sie ihre Kleidung Stück für Stück ablegte, stellte sie sich vor, wie er sie gleich berühren würde. Der Gedanke jagte ihren Puls in die Höhe.
Als sie komplett nackt war, hielt sie kurz inne, spürte ihre fiebrige Lust, nahm allen Mut zusammen und
Weitere Kostenlose Bücher