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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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Ein Flughafen-Angestellter gab ihm gleich ein Zeichen, dass er ja schnell weiter fahren solle.
    Er stieg ab, reichte ihr den Zweithelm und nach kurzem Zögern half er ihr dabei, ihn ordnungsgemäß aufzusetzen. Alles lief praktisch stumm ab, als hätten sie beide ihre Zungen verschluckt oder hätten Angst zu sprechen. Auf jeden Fall schienen sie zu spüren, dass die Situation, in die sie gemeinsam geraten waren - eigentlich seit Beginn ihrer merkwürdigen Beziehung - mehr als außergewöhnlich war. Sie war wohl zu schräg, um kommentiert zu werden. Auch waren sie beide keine Personen, die aus purer Verlegenheit Stille mit nutzlosen Worten zu füllen versuchten. Nicht dass sie nicht verlegen waren, aber das dominante Gefühl schien eine sonderbare Form von Bindung zu sein, zu sonderbar, um sie jetzt schon zu verstehen oder gar auf Äußerlichkeiten zu reduzieren. Letzteres würde übrigens weder Selin noch Alex tun.
     
    Es war ihr erstes Mal auf einem Feuerstuhl, und wie sie schnell feststellen musste, gab es nur ihn, an dem sie sich festhalten konnte. Erst als sich ihre Arme um seinen Oberkörper geschlungen hatten, ging er in die Pedale, ließ die Maschine kurz aufheulen, bevor er Gas gab und sich und sie auf einen gemeinsamen Weg brachte.
    Sie schnitten durch den eiskalten Fahrtwind, ummantelt von imposantem Lärm. Selin kniff die Augen fest zusammen und machte sie nur auf, wenn sie an Ampeln hielten.
    »Alles okay?«, fragte er dann. »Ja«, nickte sie, »alles gut.« Obwohl sie inzwischen durchgefroren war, wusste sie, sie würde nicht erfrieren. Ihr Herz klopfte hemmungslos in ihrer Brust.
    Bei der nächsten Ampel sagte er, er fahre sie zu sich nach Hause, ach ja, und übrigens, seine Mutter wohne bei ihm – schlau formuliert, Alex! - er habe schon Bescheid gesagt, und Selin könne dort in Ruhe überlegen, wie es weitergehen solle.
    »Danke«, antwortete sie erleichtert und wurde plötzlich beherzter: »Ich hab mein Leben verlassen ...«
    Wie leicht dieser ungewöhnliche Satz über ihre Lippen gekommen war! Er klang wie aus einem Film, wahrscheinlich war er das sogar.
    Bevor die Ampel auf Grün umschaltete, antwortete er kaum hörbar: »Ich weiß ...«, was ein wenig übertrieben war, denn er hatte es lediglich vermutet, und dieser Gedanke, dass sie möglicherweise vor etwas davonrannte, etwas hinter sich lassen wollte ... nun ja, hatte ihn nicht mehr losgelassen und irgendwie fasziniert, war ihm bereits letzte Nacht gekommen, als sie verletzt und verwirrt im Minivan gekauert hatte, hatte sich in seinem Kopf einquartiert, wie es fixe Ideen so an sich haben. Nur eine Vermutung ... und nun durfte er hören, dass sie stimmte.
    Dieser heutige Tag war der reinste Wahnsinn.
    Ein rauschartiges Gefühl durchfuhr ihn bei dem Gedanken, denn in den Stunden, in denen sie getrennt gewesen waren, er sie am Flughafen zurückgelassen, aber in Gedanken mitgenommen hatte, in diesen wenigen Stunden hatte er einen Erstickungsanfall abgewehrt, Atilla gegenüber sein Handeln wegen Selin erklärt, ihm die Wagenschlüssel endgültig in die Hand gedrückt und auch noch mit seiner nervlich überstrapazierten Mutter telefoniert.
    Und schlussendlich war er die Sorge, der Einsatz bei den ‚Crime Artists‘ könnte für die Katz gewesen sein, losgeworden, war für seinen Mut und seinen Leichtsinn doch noch belohnt worden und hatte sein Gesicht gewahrt, sowohl vor Atilla als auch vor den beiden anderen.
    Sogar Niklas hatte ihm in seiner Euphorie einen versöhnlichen Handschlag angeboten. Alex hatte nicht gezögert, die Hand seines größten Skeptikers zu ergreifen und ihm kumpelhaft auf die Schulter zu klopfen.
    Einen tiefen, befreienden Atem in seine Lungen ziehend hatte er sich mit einseitig hochgezogenem Mundwinkel in den Nacken gegriffen. Das erfolgreiche Aufbohren des Safes Dank Niklas‘ unvergleichlichem Know-how, Spezialgeräten, Geduld und der anschließende gemeinsame Blick auf den erfreulichen Inhalt ... hatte allen den Puls in exorbitante Höhen getrieben.
    Sie hatten es geschafft. Wow!
     
    Als die Geldscheine gezählt, gebündelt und aufgestapelt auf dem Tisch lagen, hatten sie für eine Weile andächtig im Raum gestanden und laut geschwiegen. Die Augen auf die Beute fixiert mussten sie sich immer wieder bewusst machen, dass es mehr war … viel mehr … als erwartet …
    Und deswegen erhielt auch Alex viel mehr als abgemacht, und weder Niklas, noch Jimmy, legte sein Veto ein … Jim Beam kann es bezeugen!
     
    Die

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