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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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seine Wange gestreift hatte.
    »Möchtest du?« Er drückte sich aus dem Sessel auf die Beine und schob die Hände in die Gesäßtaschen.
    »Ja, gerne«, antwortete Selin und erhob sich ebenfalls.
    »Erwarte nicht zu viel«, warnte er sie mit einem Lächeln im Mundwinkel vor, »ist `ne kleine Wohnung ...«
    Sylvie sah ihnen hinterher, verunsichert und hoffnungsvoll zugleich. Es war immer dasselbe, alles in ihrem Leben war ein zweischneidiges Schwert. Irgendwann musste sie lernen, damit umzugehen, ohne sich zu verletzen. Der Wille war da, ganz tief in ihr drinnen, und Zeit wurde es eigentlich auch ...
     
    Das Auffällige am Badezimmer waren die blassvioletten Kacheln und die altmodische Badewanne, die auf Füßen stand.
    »Seit über vierzig Jahren ist hier nichts gemacht worden. Meine Renovierungsideen werden von meiner Mutter grundsätzlich nicht angenommen, als würde sie sich einen Fluch aufhalsen, wenn sie irgendetwas in der Wohnung verändern ließe«, erklärte Alex mit einem kurzen Stöhnen, während er gegen den Türrahmen lehnte. Selin nickte verblüfft. »Wohnt sie denn wirklich schon so lange hier?«
    »Meine Großmutter bewohnte diese Wohnung mit ihrem zweiten Mann. Meine Mutter wuchs hier praktisch auf, zog aber aus, als es zwischen ihr und ihrem Stiefvater zu viel Stress gab. Nach seinem Tod zog sie wieder ein, weil meine Großmutter sie darum gebeten hatte.«
    »Mhm, und du wohnst dann auch schon dein ganzes Leben hier?«
    Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. »Fast. Ich glaub, ich war drei oder vier, als wir einzogen.«
    Er stieß sich ab. »Ich zeig dir noch die Zimmer. Wenn du meins siehst, weißt du, warum ich es hier noch aushalte.«
    Beim Hinausgehen achteten sie darauf, dass sich ihre Arme nicht aus Versehen berührten, und senkten die Köpfe.
    Schräg gegenüber vom Bad war eine angelehnte Tür, die er mit der flachen Hand aufschob. Seine Finger fanden gezielt den Lichtschalter und gewährten Einblick in ein Zimmer, das man durchweg als rustikal und pragmatisch eingerichtet bezeichnen konnte: schweres Holzbett, passende Kommode, verschnörkelter, massiver Holzschrank, ein Standspiegel, ein paar eingerahmte Fotos an den Wänden, die nach vergilbten Familienporträts aussahen, und irgendwie war alles in gediegenen Sepiafarben gehalten. Es war nicht nötig zu erwähnen, dass es sich um Sylvies Zimmer handelte.
    Selin steckte kurz den Kopf hinein, ließ den Blick umherwandern, vernahm einen markanten Patschuli Geruch, den sie bis dato noch nie gerochen hatte, konnte sich aber nicht entscheiden, ob er ihr gefiel oder nicht.
    »Nettes Zimmer«, sagte sie und zog den Kopf wieder heraus. Alex musste einen Schritt zur Seite machen, um nicht mit ihr zusammenzustoßen. Die nächsten Meter ging er wieder voraus. Sein Zimmer lag praktisch gleich rechts von der Wohnungstür.
    Er warf ihr einen knappen Blick über die Schulter zu, lächelte schief und stieß die Zimmertür mit dem Knie auf. Nachdem er Licht gemacht hatte, wurde für Selin sichtbar, was er gemeint hatte. Das Zimmer war relativ groß im Vergleich zu den anderen Räumen und unterschied sich vom Rest der Wohnung durch seinen kompletten Style und einer zeitgemäßeren Ausstattung. Ganz eindeutig hatte Alex es zu seinem persönlichen Reich gemacht, in dem nur er regierte. Selin machte ein paar zögerliche Schritte in den Raum und blieb dann stehen. Auf der Unterlippe kauend ließ sie die Augen langsam umherwandern, während Alex sie von der Türschwelle aus beobachtete. Dies war sein absoluter Privatbereich und ließ einige Rückschlüsse auf seine Interessen durchaus zu.
    Selins Blick hob sich unweigerlich, um das imposante Hochbett zu begutachten.
    »Hab ich selber gebaut«, ließ er sie wissen, noch bevor sie fragen konnte. Beeindruckt hob sie die Brauen. »Oh. Sieht sehr schön aus ... und sehr stabil.«
    »Das ist es auch. Kannst da gerne schlafen, es ist sehr bequem«, erwiderte er.
    Sie antwortete nicht.
    Unter dem Hochbett befand sich ein weiteres Bettlager aus zwei übereinandergelegten Matratzen. Alex verspürte ein leichtes Unbehagen und sagte: »Denn ich kann auch da unten schlafen, wenn es dir recht ist. Falls nicht, ähm, schlaf ich im Wohnzimmer auf der Couch, macht mir nichts aus, wirklich.«
    Sie drehte sich zu ihm um, ihre Haare glänzten unter dem Deckenlicht, als wären sie aus Seide. »Danke, Alex, du bist ... das ist ... sehr nett von dir, aber ich will dich nicht auf die Couch verdrängen. Außerdem hab ich noch nie in

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