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RECKLESS HEARTS

RECKLESS HEARTS

Titel: RECKLESS HEARTS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Janket
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entließ sie aus ihrer Umarmung.
    »Danke, sie auch. Gute Nacht, euch beiden.«
    Sylvie trottete davon, und Selin drehte sich zu Alex, der hinter ihr gestanden hatte. »Ich geh dann mal meine Zähne putzen und ... hüpf gleich ins Bett. Und du?« Sie wirkte aufgewühlt und fahrig.
    »Ich ... ähm ... ich denke, ich werd heute auch mal ... ausnahmsweise ... früh ins ... ins Bett gehen«, stotterte er und rieb sich den Nacken. Er spürte den Wein und war dankbar, dass er ihm half, sich nicht völlig elendig zu fühlen.
    Nur zehn Minuten später lagen sie beide in ihren Betten und wünschten sich »Gute Nacht«.
    Minuten vergingen.
    Dunkelheit und Stille konnten nicht darüber hinwegtäuschen, dass so etwas wie Nachtruhe für Alex und Selin noch weit entfernt lag.
    »Alex?«, flüsterte sie irgendwann. »Schläfst du schon?«
    »Nein«, antwortete er heiser. Denn, wenn er einschlief, wäre der Abend zu Ende, und er konnte dies nur schwer zulassen.
    »Mir ist kalt«, sagte sie.
    Einen Moment herrschte Schweigen.
    »Ich kann dir noch eine Wolldecke geben«, sagte er schließlich, während sein Herz auf einmal laut bis zu seinem Hals klopfte. Er schlug die Bettdecke weg und setzte sich auf.
    »Alex, kannst du ... würdest du zu mir hochkommen, bitte?«
    Er war wie elektrisiert.
    »Wenigstens, bis ich einschlafe? Ich glaube, ich bleib sonst die ganze Nacht wach«, fügte sie hinzu. Ihre Stimme klang für ihn wie der Lockruf der Sirenen.
    Selin wusste, dass es verrückt war, aber sie wollte es unbedingt, wollte in seinen Armen liegen, seinen Körper spüren und von seiner Wärme umhüllt einschlafen. War es egoistisch? Sie konnte darüber nicht nachdenken. Aufgeregt hoffte sie, dass er sich trauen würde.
    »Wenn du das wirklich möchtest ... dann ... dann komm ich jetzt hoch«, sagte er.
    »Ja, bitte, Alex.«
    Also doch, er hatte nichts missverstanden.
     
    Sein Körper schien zu vibrieren, als er zu ihr unter die Decke kroch. Er hatte Angst sie versehentlich an einer Stelle zu berühren, wo es nicht angebracht wäre. Mit möglichst wenigen Bewegungen legte er sich auf den Rücken und presste seine Arme an die Seiten.
    Selin stützte den Kopf auf dem Ellbogen ab und sah ihn an. Sie konnte seine Augen sehen. »Danke. Du bist ... Danke!«
    Er sagte nichts.
    Sie legte sich auf die Seite, den Kopf an seine Schulter gedrückt und schmiegte sich so dicht, wie es nur ging, an. Alex rührte sich nicht, traute sich kaum zu atmen. Einen Arm legte sie auf seiner Brust ab, und erst jetzt schien sie ihre endgültige Position gefunden zu haben.
    Selin schloss die Augen. Ich bin betrunken , dachte sie, zum ersten Mal in meinem Leben ... und ich bin glücklich ... zum ersten Mal nach Ewigkeiten .
    Die süße Schwere in ihr drückte sie in den Schlaf, während Alex‘ Herzschlag nicht zur Ruhe kam. Er lag noch eine ganze Weile wach und atmete ihren warmen Duft ein, legte eine Hand auf ihren Unterarm und spürte mit den Fingerspitzen die glatte weiche Haut.
    Es ist alles nur ein Traum , war der letzte Gedanke, der ihn in den Schlaf geleitete.
     
    Am nächsten Morgen erwachte er vor ihr. Sie lag jetzt auf dem Bauch, hatte den Kopf zur Wand gedreht und war aufgedeckt. Die vielen Haare verdeckten ihr Gesicht und den Hals, lagen wie ein Fächer ausgebreitet um ihren Oberkörper und es schien, als schlafe sie noch tief und fest. Alex wollte sie auf keinen Fall wecken. Vorsichtig versuchte er die Decke von sich auf sie zu ziehen und entdeckte dabei das riesige Hämatom auf ihrer linken Hüfte. Bei dem Anblick erschrak er so sehr, dass er es entsetzt anstarrte. In dem Moment drehte sie den Kopf zu ihm und lugte durch ihre Haarsträhnen.
    »Guten Morgen«, säuselte sie verschlafen, erkannte aber sofort, dass sie ihn dabei überrascht hatte, wie er sie musterte.
    »Selin ...«, stammelte er. »Ich schau nur ... dein Bein? Es ist ganz schwarz!«
    Sie seufzte erleichtert. »Ach, das!«
    Mit Schwung drehte sie sich auf den Rücken und setzte sich auf, dann sah sie sich ihren Oberschenkel genauer an und fuhr leicht mit der Hand über die Hüfte.
    »Das sieht schlimmer aus, als es ist, Alex. Erstens ist es nicht mein ganzes Bein, so wie du behauptest, sondern nur das bisschen um die Hüfte herum, und zweitens ist es nicht schwarz, sondern ... sondern dunkelviolett ... und wie du siehst mit grün-gelblichen Stellen, die ... ähm ... darauf hinweisen, dass es bereits heilt.«
    Über ihre Verletzung zu fachsimpeln, half die Intimität der Situation zu

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