Red Leights Trinita (German Edition)
deinem Naturell entsprechen. Das war sicher eine schwierige Umstellung, vor allem am Anfang. Wie hast du es geschafft, dich daran zu gewöhnen, und wie lange hast du dafür gebraucht? Wie kommst heute du mit dieser extremen Einschränkung deiner Persönlichkeit - deiner persönlichen Freiheit klar?" Red lächelte schweigend.
'Viele Strafrunden, eine liebe Familie, gute Freunde, Jäger fliegen, Comander Arogada Lead - und ein bisschen Spaß habe ich auch dabei.'
Neugierig lehnte sich Bez vor, stützte die Ellbogen auf dem Tisch ab. "Jetzt würde ich zu gerne deine Gedanken verstehen können."
'Ja, das glaub ich - gibt's heut aber nicht.'
Mit einem demonstrativen Gähnen wandte sich der Leutnant dem Quosoen zu. "Ich glaube, ich kann den Raum heute nicht mal für 'ne Stunde erleuchten - so müde wie ich gerade werde." Naro nickte verstehend. "Auch wenn ich deine Meinung zu Bez' Überlegungen gerne gehört hätte, stimme ich dir zu. Es ist an der Zeit, die Puzzelstücke zusammenzutragen und damit unserem Abenteuer auf Trinita ein würdiges Ende zu bescheren. Ich schlage vor, dass wir den Ablauf der Geschehnisse gemeinsam vervollständigen." Stumme Zustimmung ging durch die Runde. Gespannt lauschte Red. "Gehen wir sieben Tage zurück - zu dem Zeitpunkt, als ein T-Feld die Sria-Fähre erfasste und damit ein Gespräch unterbrach, welches gerade eine unerwartete Wendung genommen hatte. Es war einer dieser perfekten Momente, die zu schnell vergehen.", Reds erstaunter Blick traf Naro, der bereits weitersprach, "Dieses T-Feld bewegte die Fähre. Swon vermutete direkt, dass Adun Brachib dafür verantwortlich sei. Trotz intensiver Bemühungen fanden wir jedoch keinen Weg zu entkommen und wussten genauso wenig, wie wir die Besatzung des Kreuzers vor der möglichen Gefahr warnen konnten - bis Red und Greg in einer waghalsigen Aktion Kontakt aufgenommen haben." An dieser Stelle rief Swon dazwischen: "Was hat euch dabei bloß geritten? Das war verrückt!"
"Für Red war es ein kleiner Spaziergang. Der Erfolg gibt ihr recht.", antwortete Mexur ungerührt. "Erfolg?!", warf Sirius verständnislos ein, "Sie ist vom Schiff gefallen. Ohne Geschwisternetz - um das mal anzumerken." Seine Augen fixierten Greg, der lässig mit den Schultern zuckte. "Red musste ihren Chip zerbrechen, damit ich rein konnte und sie die Kontrolle behielt. Sie mag die Netze nicht." Unweigerlich musste der Leutnant grinsen, was Fries direkt interpretierte: "Die wiederholen deine Argumente, richtig?", ohne eine Antwort abzuwarten, meinte er ernst, "Verdammt, du bist vom Schiff gefallen, Red! Du hättest tot sein können! Von mir hät..."
"Hör mit dem Gemecker auf! In deinen Job rede ich auch nicht rein!", unterbrach Red die Standpauke energisch, "Ich bin nicht gefallen. Ich bin gesprungen und gelandet - übrigens genau dort, wo ich landen wollte! Sauber! Denn für mich war das ein Spaziergang! Punkt. Aus.", ruhig ergänzte sie, "Die Geschwister und Bez wollten euch folgen. Das wäre, im Endeffekt, gefährlicher gewesen!" Galia unterstützte sie: "Damit hat Red völlig recht. - Außerdem kennt sie ihre Fähigkeiten und kann das Risiko besser einschätzen als die meisten anderen an diesem Tisch." Danach übernahm Naro wieder das Wort: "Im Nachhinein spielt das keine Rolle, denn Red geht es gut - und Mexurs schnelle Reaktion rettete den Kreuzer vor Brachibs T-Felderweiterung." Mexila warf ein: "Nur, um gleich darauf in einem anderen Feld festzuhängen!" Swon entgegnete sofort: "Welches vom FFS kam und euch vor Brachib schützen sollte."
"Was wir allerdings nicht wussten. Schön war das nicht!" Fries zeigte wenig Mitgefühl für die Beschwerde der Xamaer. "Schön war es für uns auch nicht! Von schwer bewaffneten Piraten aus dem Schiff gezerrt zu werden. Direkt erleben zu müssen, wie Swon exekutiert wird." Die Dschjua sagte nüchtern: "Strahlerbetäubt.", und setzte gelassen fort, "Es war klar, dass ich bei Adun langsam sterben würde - nachdem er mich entehrt hatte. Das Exekutionsszenario diente allein dem Zweck euch einzuschüchtern, gefügig zu machen."
"Hat funktioniert.", meldete sich Sirius und aufgebracht berichtete Fries weiter: "Danach haben die sich wie wilde Tiere auf Galia gestürzt, obwohl sie offensichtlich krank war. Nicht ansprechbar. Halluzinierend. Schön war das auch nicht!" Als der Doktor stoppte, hatte Mexila längst ihren Blick gesenkt. Galias leise Stimme unterbrach die betretene Stille. "Ich habe alles wahrgenommen - verschwommen, aber
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