Red Leights Trinita (German Edition)
war davon ausgegangen, dass die anstehende Befreiung Thema sein würde und irgendwie war dem auch so, aber anders als Red es erwartet hatte. Sie verschränkte die Arme und lauschte Mexur, Sirius und Greg.
'Hä, die Feuerkraft unserer Waffen erhöhen? Hier? Wie? Und vor allem wieso?'
Dann konzentrierte sie sich auf Fries und Naro, bei denen inzwischen auch Mexila mitmischte.
'Nicht genug medizinische Vorräte für Notfälle? Das wissen wir bereits. Eine Inventur!? Macht das Sinn?'
Ihre Aufmerksamkeit wurde von Mexur zurückerobert, der sich gerade erkundigte, wie er im Falle eines Angriffs am besten reagieren sollte. Von Naro, Greg und Sirius bekam der Xamaer draufhin detaillierte Anweisungen.
'Tipps zur Selbstverteidigung, Kampftraining? Jetzt?!'
Red blickte zu Swon. Der Regier beobachtete die Gruppe angespannt, aber zeigte sonst keine Reaktion. Wieder wandte sich die Elitäre den fruchtlosen Unterhaltungen zu. Dabei begann sie gedankenverloren an der Unterlippe zu knabbern.
'Das kann nicht deren Ernst sein. Wieso sagt Swon denn nichts? Die wollen Piraten gefangen nehmen? Wieso ist die Gefangenen-Charta wichtig?'
Stetig auf ihrer Lippe kauend und mit wachsender Verzweiflung suchte der Leutnant Swons Blick, die mit einem vorwurfsvollen Blinzeln reagierte. "Oh Red, ich habe auch Hunger, aber willst du dich wirklich selbst aufessen?", spottete Mexur auf einmal. Red betrachtete ihn böse, doch kein Wort kam über ihre Lippen.
'Nein, ich werde nichts sagen. Gar nichts, denn die bekommen das hin. Sind vernüftige Leute. Außerdem wäre das ohnehin Swons Aufgabe.'
"Willst du dich beteiligen, Leutnant?", erkundigte sich Naro ruhig. Nach einem flehenden Blick zu Swon folgte ein steifes Kopfschütteln. Reds Arme blieben fest verschränkt und die Finger krallten sich in den Stoff des Shirts. Mit jedem Augenblick entfernten sich die Gespräche weiter von der Befreiungsaktion. Inzwischen gab es Streitigkeiten über die Behandlung von Patienten, Diskussionen über die Leistungssteigerung von Schutzschilden und über Geiselverhandlungen mit Raumpiraten. Der Ärger des Leutnants erreichte im Laufe der Zeit ungeahnte Höhen.
'Oh nein! Ich kann nicht mehr! Nein, nein! Scheiß auf Ruhe! Ich muss jemanden erschießen, wenn ich nichts sage! Das sind Wahnsinnige! Total Verrückte!'
Völlig entnervt platzte Red heraus: "Ahhhh! Was soll die Scheiße? Warum sagt nicht wenigstens einer von euch Idioten mal was Vernünftiges?" Naro entgegnete belehrend: "Du solltest an deiner Wortwahl arbeiten. Zu dem ist es unhöflich, anderen ins Wort zu fallen." Red musterte den Quosoen und sagte dann gelassen: "Vielen Dank, aber die Erziehungsversuche meiner Mutter haben in 25 Jahren keine Fortschritte gebracht und sie ist deutlich furchteinflössender als du." Sirius lachte. "Deine Mutter will ich kennenlernen. Nimmt Geiseln und ist beängstigender als ein zwei Meter großer Quosoe." Ohne zu zögern, erzählte Red: "Als ich klein war, hat sie mich mit einem Kochlöffel durch's Haus gejagt, weil ich jeden Satz mit 'Fick dich' beendet hab. Meine Großmutter war irritiert und ich hab angefangen, von Killer-Köchen zu träumen, aber zu Fremden ist Mama freundlich." Schmunzelnd meinte Fries: "Gewalt in der Kindheit erhöht häufig das Aggressionspotential im Erwachsenenalter." Ein Grinsen ging durch die Gruppe, doch Red schüttelte sofort den Kopf. "Erzähl keinen Blödsinn! Meine Mutter ist nicht gewalttätig. Sie ist wundervoll, auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind, aber egal - zurück zum Thema." Naro nickte lächelnd. "Gut, was sollte uns deine Kritik verdeutlichen?" Red trat vor und schaute ihm in die Augen. "Das war eine rhetorische Frage, oder? Ich meine, eure schwachsinnigen Unterhaltungen gerade... ihr kommt nie auf den Punkt! Dabei dürftet ihr, genau genommen, nur eine Frage stellen." Naro blickte amüsiert auf sie herab. "Und die wäre?"
"Idiot!", murmelte Red sehr leise, während sie sich zu Swon drehte. Dann fragte sie laut: "Regier Dschrib, wie sieht dein Plan aus?"
"Das wirst du früh genug erfahren, Leutnant Leight.", antwortete Swon herablassend.
'So nicht mehr, Hübsche! Ich hab wirklich keine Nerven mehr für diesen ganzen Mist!'
Langsam näherte sich Red der Dschjua. Vorwurf lag in ihrer Stimme. "Wenn du so weitermachst, wirst du ewig auf deinen dschjuanischen Entschuldigungsblödsinn warten! Wie kannst du dir dieses nutzlose Gelaber anhören? Du bist der Militärexperte! Tut dir das nicht weh?" Überraschenderweise
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