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Red Rabbit: Roman

Red Rabbit: Roman

Titel: Red Rabbit: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Agent zugute kamen. Bittere Medizin schluckte man am besten mit einem Stück Zucker. Aber noch besser war es, dachte Hudson, die bittere Medizin mit einem Bier hinunterzuspülen.
    Es galt also, ein Rabbit auszuschleusen. Das sollte nicht sonderlich schwierig sein, auch wenn dieses besondere Rabbit wichtig sein musste – so wichtig, dass die CIA den MI-6 um Unterstützung ersucht hatte, und das passierte nicht alle Tage. Eigentlich nur, wenn die verdammten Yankees wieder einmal etwas vermasselt hatten, was, wie Hudson dachte, gar nicht so selten vorkam.
    Im Moment gab es für ihn noch nichts zu tun. Er konnte nichts unternehmen, bis er mehr Informationen besaß, doch im Großen und Ganzen wusste er, wie man Leute aus Ungarn hinausschleuste. Es war nicht allzu schwierig. Die Ungarn waren nicht sonderlich linientreue Kommunisten und daher auch keine allzu ernsthaften
Gegner. So informierte Hudson das Century House, dass er die Nachricht erhalten hatte, und schickte sich darein, die weiteren Entwicklungen abzuwarten.
     
    Das Flugzeug der British Airways, das am Nachmittag nach Moskau flog, war eine zweistrahlige Boeing 737. Normalerweise dauerte der Flug, je nach Windgeschwindigkeit, knapp vier Stunden, doch heute war es relativ windstill. Am Scheremetjewo-Flughafen angekommen, passierte der diplomatische Kurier die Zoll-und Passabfertigung problemlos, da er nur eine Segeltuchtasche bei sich hatte und zudem einen Diplomatenpass vorweisen konnte. Vor der Ankunftshalle wartete schon die Botschaftslimousine auf ihn. Der Kurier war oft genug in Moskau gewesen, dass ihn der Fahrer und die Wachleute in der Botschaft vom Sehen kannten, und er wusste, wo er in der Botschaft sein Päckchen abliefern musste. Nachdem dies erledigt war, ging er in die Kantine hinunter, um, in sein neuestes Taschenbuch vertieft, einen Hotdog zu essen und ein Bier zu trinken. Flüchtig ging ihm durch den Kopf, dass er mehr Sport treiben sollte, da er bei der Arbeit vorwiegend – in Autos, hauptsächlich aber in Flugzeugen – saß. Das ist bestimmt nicht gesund, dachte er.
     
    Mike Russell blätterte in den ihm zugesandten Unterlagen, deren Inhalt komplett einzelverschlüsselt war, und er fürchtete, den ganzen Tag mit der Dechiffrierung beschäftigt zu sein, eine schrecklich mühselige Angelegenheit, die einen in den Wahnsinn treiben konnte. Dabei gab es sehr viel einfachere Methoden, und eine davon bot seine KH-7-Chiffriermaschine. Doch Foley hatte angedeutet, dass sie womöglich nicht sicher genug sei, eine Vorstellung, die den Profi in ihm in Rage brachte. Die KH-7 war die beste Chiffriermaschine, die je gebaut worden war, einfach zu handhaben und ihr Code unmöglich – so glaubte er – zu knacken. Er kannte das Mathematikerteam, das die Algorithmen ausgeknobelt hatte. Die in der KH-7 verwendeten Algebraformeln waren so kompliziert, dass selbst er sich gehörig anstrengen musste, um sie auch nur andeutungsweise nachvollziehen zu können. Dennoch, ein Code, den sich ein Mathematiker ausdachte, konnte, rein theoretisch, von einem anderen geknackt werden, und die Russen verfügten über
gute Mathematiker. Und aus diesem Wissen resultierte sein Alptraum: Die Mitteilungen, die er durch seine Arbeit schützen sollte, wurden vom Feind gelesen.
    Aber eben das durfte einfach nicht passieren.
    Also musste er sich mit dieser Einzelverschlüsselung per Einmal-Block abmühen, wenn es um brisante Mitteilungen ging, ob es ihm passte oder nicht. Nicht, dass er durch diese zusätzliche Arbeit etwas verpasst hätte, denn am gesellschaftlichen Leben Moskaus nahm er kaum Anteil. Dem durchschnittlichen russischen Bürger war er aufgrund seiner dunklen Hautfarbe eher suspekt, sie benahmen sich ihm gegenüber so, als hätten sie es mit einem nahen Verwandten der afrikanischen Affen zu tun, die auf Bäumen herumkletterten. Dies kränkte Russell derart, dass er nie mit jemandem darüber gesprochen hatte. Aber es schürte die Wut in seinem Herzen, jene Art tief sitzender Wut, die er dem Ku-Klux-Klan entgegengebracht hatte, bevor das FBI diese Arschlöcher aus den Südstaaten aus dem Verkehr gezogen hatte. Vielleicht hassten sie die Schwarzen immer noch und waren hinter ihnen her, aber auch ein geiler Bock bekam nicht immer das, worauf er scharf war. Und mit diesen bigotten Schweinehunden, die offenbar vergessen hatten, dass Ulysses Simpson Grant Bobby Lee besiegt hatte, war es nicht anders. Sie konnten hassen, wen oder was sie wollten, aber die Aussicht auf das

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