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- Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond

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Titel: - Red Riding Hood - Unter dem Wolfsmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Blakley-Cartwright , David Leslie Johnson
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schwappte und der offensichtlich nur der Letzte einer ganzen Reihe war. Peter hatte sich schützend zwischen sie geschoben und Henry den Weg versperrt.
    Mit Genugtuung registrierte Valerie, dass Peter sie offensichtlich genauso beobachtet hatte wie sie ihn.
    In seinem betrunkenen Zustand begriff Henry nicht gleich, was los war, aber schließlich erkannte er, dass er gegen Peter gestoßen war. Wutschnaubend wirbelte er herum und stürzte sich, drei betrunkene Männer mit Schweinchenmasken aus dem Weg stoßend, auf den Rivalen.
    Rose sprang zur Seite, als sie den irren Ausdruck in Henrys Augen sah, und klammerte sich an Prudence. Henry rammte Peter so hart, dass dieser rückwärts taumelte.
    »Immer mit der Ruhe, mein Freund«, sagte Peter, der rasch das Gleichgewicht wiederfand und mit einem Blick erfasste, in welchem Zustand Henry war.
    »Freund? Du hast uns im Stich gelassen, oben in den Höhlen.« Henry spannte die Muskeln an.
    Peter wich vorsichtshalber noch einen Schritt zurück. Henry war wie von Sinnen.
    »Manche Leute scheinen nichts zu vertragen«, sagte Peter, ging aber nicht weiter, da er fürchtete, er könnte Valerie an ihren Vater erinnern.
    »Und jetzt …«, führte Henry seinen eigenen Gedanken unbeirrt fort, trat auf ihn zu und blies ihm seine Alkoholfahne ins Gesicht, »… ist auch mein Vater tot.«
    »Bitte, tu es nicht«, sagte Valerie und ging dazwischen. »Das ist es nicht wert.«
    Henry drängte achtlos an ihr vorbei. Der Schwung ließ
Valerie nach hinten straucheln. Peter packte Henrys Arm und verdrehte ihn. Da holte Henry aus und versetzte ihm einen Faustschlag aufs Auge. Die Menge lachte, als Peter hart zu Boden stürzte.
    Im nächsten Moment war Henry über ihm, packte ihn am Kragen und zwang ihn, ihm ins Gesicht zu sehen, wie er es noch nie getan hatte. Peter sah in die Augen eines Mannes, der ihn für den Tod seiner Eltern verantwortlich machen wollte, weil er den schrecklichen Gedanken nicht ertragen konnte, dass an allem nur ein dummer Zufall Schuld gewesen sein sollte.
    »Du Schwein«, stieß Henry hervor.
    Das brachte die Dorfbewohner erst recht zum Lachen.
    Doch Peter lachte nicht mit. Er zog ein Messer aus seinem Stiefel, sprang auf und hielt es Henry drohend vors Gesicht. »Lass die Hände von ihr, sonst schneide ich sie dir ab.« Die Klinge zitterte nur Zentimeter vor Henrys Gesicht, und Peter machte ganz den Eindruck, als könnte er seine Drohung wahrmachen.
    Henry wirkte keineswegs eingeschüchtert.
    »Peter, bitte …«, sagte Valerie leise. Henry war auf eine Rauferei aus, aber Peter, das spürte sie, war auf Blut aus. Valerie versagte die Stimme, als ihr bewusst wurde, wie schön und aufregend es war, so sehr geliebt zu werden. Gefühle von Schuld und Stolz durchströmten sie bei dem Gedanken an ihre Macht, bei dem Gedanken, so mörderisch geliebt zu werden.
    Als Peter ihre Stimme hörte, wich er langsam zurück, blieb stehen und richtete noch einmal das Messer auf Henry. »Das wird dir noch leidtun.« Dann verschwand er vom Platz.

    Henry blieb sprachlos stehen. Valerie sah ihn einen Augenblick enttäuscht an, dann lief sie hinter Peter her.

    Sie folgte ihm in eine dunkle Gasse. Zwischen den Häusern war der Lärm des Festes nur gedämpft zu hören.
    Peter lehnte an einer Mauer. Seine Brust wogte und seine Augen blitzten gefährlich. »Lass mich in Ruhe!«
    Doch dafür fühlte Valerie sich zu mächtig. Sie ließ sich nicht vorschreiben, was sie zu tun hatte. »Du blutest.« Sie fasste zärtlich nach seinem Auge.
    »Na und?«, erwiderte er und schlug grob ihre Hand weg. »Mein Gott, Valerie. Was ist nur los mit dir? Was muss ich tun, damit du aufgibst?«
    Ein Nein wollte sie als Antwort nicht gelten lassen, denn sie wusste, wie schön ein Ja sein würde. Vorhin noch hatte sie ihren Gefühlen für ihn abgeschworen, doch sie konnte nicht bestreiten, was sie jetzt wirklich und wahrhaftig empfand. Sie spürte, wie der Alkohol sie durchströmte und auf seinen Wogen trug.
    »Peter«, begann sie. Er schaute sie an und sie sah den Schmerz in seinen Augen. »Ich liebe dich«, sagte sie ganz offen. Vor Peter legte sie ihr Inneres bloß, er zwang es aus ihr heraus.
    Peter wusste nicht, was er sagen sollte. Seine Augen loderten. Er zeigte sie Valerie nur einen Augenblick lang, dann wandte er sich ab. Er sog scharf die Luft ein.
    »Was sollte das mit Rose?«, fragte sie ihn, sie musste es einfach wissen.
    Seine Miene verfinsterte sich wieder. Er kehrte ihr den
Rücken zu, ging einen

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