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Red Shark: Thriller (German Edition)

Red Shark: Thriller (German Edition)

Titel: Red Shark: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Sasgen
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Feind, der uns vernichten wollte, ihr Blut vergossen haben. Wir dürfen vor dem Diktat des Revisionismus niemals kapitulieren, wenn das auch noch so sehr in Mode ist.«
    Der alte Hoshino, ein Veteran von Neuguinea, krächzte plötzlich: »Wir sind in den Krieg gegangen, weil Amerika uns vernichten wollte. Wir haben die Großostasiatische Wohlstandssphäre geschaffen, um die Völker Asiens von den europäischen Kolonialisten zu befreien. Wir haben ihnen die Unabhängigkeit gebracht.« Seine Stimme wurde schwächer. »Darauf bin ich stolz«, brachte er noch heraus.
    »Und Ihr Vater war ein tapferer Mann, Tokugawa- san «, sagte Satsuma, der Vorsitzende von Daiwa Properties.
    »Er war ein einfacher Armeeleutnant, der in eine Lage geraten ist, über die er keine Kontrolle hatte«, erklärte Tokugawa seinen Kollegen. »Er hat seine Pflicht getan.«
    »Trotzdem müssen wir praktisch denken«, sagte der Verleger und Playboy Yukawa. »Sicher, wir ehren unsere Vergangenheit, aber wir müssen auch unsere Zukunft schützen. Niemand hier muss an die Heldentaten unserer Ahnen erinnert werden. Im Augenblick stehen wir aber vor einer ernsthaften Bedrohung unserer wirtschaftlichen Zukunft, und wenn Nordkorea –«
    »Die Nordkoreaner sind nicht unsere Feinde«, unterbrach ihn Tokugawa scharf. »Die Vereinigten Staaten sind unsere Feinde. Die multinationalen Firmen der USA sind unsere Feinde. Sie sind von Amerikas einseitigem Einsatz militärischer Gewalt überall auf der Welt so ermutigt, dass sie auf Dauer in jeden Markt eindringen, den bisher wir kontrollieren. Aber General Jin und ich werden Amerikas Einfluss vernichten, nicht nur in Südostasien, sondern überall auf der Welt.«
    Die Führungskräfte der Vereinigung reagierten auf Tokugawas Eröffnung mit Schweigen.
    »Ich habe die Wahrheit gesagt.« Er sah die Männer durchdringend an, als wollte er sie prüfen, ob jemand von ihnen einen Widerspruch wagte.
    Hatoyama verbeugte sich tief. »Iseda- san, ich entschuldige mich für unser schändliches Benehmen. Niemand von uns hat je an Ihnen gezweifelt. Statt hier harte Worte von uns zu geben, sollten wir unsere Gedanken vereinigen und den Weg der Ruhe durch das stürmische Meer suchen. Schließlich hat jeder von uns ein großes Interesse daran, dafür zu sorgen, dass dieses Problem zu unserer gegenseitigen Zufriedenheit gelöst wird. Die Hunderte von Milliarden Yen, die wir in unsere Firmen investiert haben, sind bedroht.«
    »Sie haben von Marschall Jin nichts zu befürchten. Amerika wird eine Niederlage erleiden.« Tokugawa richtete seinen Blick auf das hässliche Granitgebäude, das im Krieg das Hauptquartier der Kaiserlichen Streitkräfte Japans gewesen war. »Das verspreche ich Ihnen.«
    Zwei Männer in glänzenden Zweireihern schlichen vorsichtig einen Gang im ersten Stock über einem Sex-Club in Kabukicho entlang. Der süßliche Duft von billigen Räucherstäbchen hing schwer in der Luft, und die pulsierende Techno-Musik aus 10 000-Watt-Verstärkern ließ den Boden unter ihren Füßen vibrieren.
    Am Ende des Ganges fiel ein Lichtschein unter einer Schiebetür durch, die zu einem kleinen Privatzimmer führte. Die beiden Männer kamen näher, lauschten und hörten kehliges, erregtes Stöhnen und im Takt mit der Techno-Musik von unten das rhythmische Klatschen von nacktem Fleisch auf nacktem Fleisch.
    Vorsichtig schob einer der Männer die Tür einen Spalt auf und blickte hindurch. Im flackernden Licht einer Laterne erkannte er auf einer Tatami-Matte mitten im Zimmer die verschlungenen Körper eines drahtigen Japaners mit zwei Thai-Mädchen. Der Mann bediente eines der Mädchen von hinten, während das zweite darunter lag und die beiden mit Mund und Händen weiter aufmunterte.
    Eine Yakuza -Tätowierung bedeckte den schweißüberströmten Rücken und die Pobacken des Mannes. Es zeigte in detaillierter, farbiger Darstellung den sagenhaften japanischen jungenhaften Helden Kintaro, der auf einem Bären ritt und gegen zwei ineinander verschlungene, gefährlich aussehende Schlangen kämpfte. Nur ein einziger Mann in ganz Japan besaß diese Tätowierung: Naito. Die dicken Leiber der eintätowierten Schlangen bewegten sich wie lebendig geworden mit jedem Stoß Naitos.
    Die beiden Männer stürmten mit Glock 17ern ohne Schalldämpfer in den Händen herein. Das Mädchen auf allen vieren schrie gellend auf. In dem Sekundenbruchteil, der ihr noch blieb, erkannte sie einer der Killer als die Shofu – Nutte – wieder, mit der er sich am

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