Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
Prothese.«
»Vorausgesetzt, Joss gibt sie mir zurück.«
»Das wird er. Aber gehen Sie es dieses Mal langsam an. Sie müssen sich daran gewöhnen.«
»Langsam ist nicht meine bevorzugte Geschwindigkeit.«
»Es wird nicht für lange sein. Hatten Sie schon wieder Sex?«
Die Frage überraschte Mitch, aber er antwortete trotzdem. »Ja.«
»Gut. Manche Männer schieben es Jahre auf. Aber man muss so schnell wie möglich wieder in den Sattel steigen, sozusagen.«
Mitch dachte an Skye und wie sie sich total in den Moment verloren hatte. »Es war nicht mit einem Pferd.«
Alex lachte. »Das hatte ich auch nicht angenommen. Waren Sie oben?«
Mitch zögerte. »Nein. Ich war nicht sicher ...«
»Sie müssen üben. Wenn Sie nicht in einer Beziehung sind, warten Sie ab, bis Sie sich bei der Lady wirklich wohlfühlen. Es dauert ein bisschen, bis man die richtige Balance findet.« Alex grinste. »Aber das ist es wert.«
Mitchs Gedanken wanderten zurück zu Skye. Aber anstatt sie und sich draußen auf der staubigen Erde vor sich zu sehen, stellte er sich ein Bett vor, sie schwer atmend unter ihm, die Augen halb geschlossen. Es schien egal zu sein, wie wütend er auf sie war - er wollte sie trotzdem immer noch.
»Sie sind nicht der Einzige, der hier durchmuss«, holte Alex ihn in die Wirklichkeit zurück. »Alle anderen in Ihrer Umgebung müssen sich auch erst einmal an die neue Situation gewöhnen. Ihre Freunde und Familie wissen auch nicht, was sie erwartet und wie sie damit umgehen sollen. Sollen sie helfen? Ihnen aus dem Weg gehen? Sie fragen, wie es Ihnen geht? Die meisten Menschen wollen das Richtige tun, ohne Sie zu drängen. Helfen Sie Ihnen, ehrlich zu sein. Wenn Sie keine Hilfe wollen, sagen Sie es. Wenn Sie Unterstützung brauchen, bitten Sie darum. Wenn Sie erwarten, dass die anderen Ihre Gedanken lesen, werden Sie viel mehr verlieren als ein Bein.«
Mitch schaute den anderen Mann an. »Es fällt mir schwer, zu berücksichtigen, dass die Menschen um mich herum hiervon auch beeinträchtigt werden.«
»Aber das werden sie. Es ist eine große Veränderung, aber sie muss nicht schlecht sein. Es liegt ganz allein an Ihnen. Übernehmen Sie die Kontrolle.«
»Das könnte ich schaffen«, erwiderte Mitch.
Izzy band ihre Kletterschuhe zu, bevor sie das Geschirr nahm, das T.J. ihr reichte. Sie war übellaunig, wusste aber nicht, warum. Er hatte angerufen und sie eingeladen, mit ihm klettern zu gehen. Sie hatte die Einladung angenommen. Doch wieso war sie jetzt so reizbar?
Aus einer Menge komplizierter Gründe, dachte sie, während sie das Geschirr festzog. Die meisten hatten mit ihrer Schwester zu tun, aber es war einfacher, von T.J. genervt zu sein.
Sie wollte ihn anschreien, aber ihr fiel kein guter Grund ein. Vielleicht konnte sie sich über die Verabredung beschweren. Sie war gut genug für sportliche Exkursionen, aber nicht für ein schönes Dinner und einen Kinofilm? Nur dass sie gar nicht der Typ für Dinner und Kino war. Wenn sie Spaß haben wollten, sollten sie verdammt noch mal auch Spaß haben. Wenn es darum ging, Sex zu haben, wieso sollte man dann wertvolle Zeit damit vergeuden, etwas zu essen, auf das man sowieso keine Lust hatte, oder mit einem langweiligen Film? Wenn man Sex wollte, sollte man Sex haben.
Aber was war Klettern? Ein Zeitvertreib, dem man auch mit Verwandten nachgehen konnte.
»Sie sehen aus, als wollten Sie gleich auf mich losgehen«, sagte T.J. »Sind Sie böse auf mich?«
»Nein.« Das Wort kam schärfer heraus als beabsichtigt. »Sie treffen sich mit meiner Schwester.«
»Skye und ich waren zusammen zu Abend essen. Das ist eine Verabredung.«
»Ich habe ja auch nicht gesagt, dass es keine war. Sie können nicht an uns beiden interessiert sein. Wir sind vollkommen verschieden.«
»Ich bin ein Mann mit vielen Interessen.«
Die Antwort reichte ihr nicht. »Falls Sie Fantasien über Sex mit zwei Schwestern hegen, lassen Sie mich eines klarstellen: igitt. Und auf keinen Fall.«
Er grinste. »Daran hatte ich noch gar nicht gedacht, aber jetzt, wo Sie es erwähnen ...«
Sie schaute sich nach etwas um, mit dem sie ihn bewerfen könnte. »Ich meine es ernst.«
»Dann muss ich wohl auch ernst werden. Wollen Sie, dass ich mich nur noch mit Ihnen treffe?«
Sie blinzelte verwirrt. »Wie bitte?«
»Sollen wir Ernst machen? Freund und Freundin sein, nur einander treffen und sonst niemanden?«
Izzy trat drei Schritte zurück und musste den Drang unterdrücken, sich zu bekreuzigen.
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