Reden ist Silber, Kuessen ist Gold
Gründen.
8. KAPITEL
Skye betrat das Calico Café und sah Lexi und Dana - ihre Freundin und Deputy von Titanville - bereits am Tisch sitzen.
»Wo ist Izzy?«, fragte Lexi. Dann warf sie die Speisekarte auf den Tisch und stöhnte. »Erzähl mir nicht, dass ihr beide immer noch nicht miteinander redet. Was ist denn nur los?«
Dana nahm ihre Kaffeetasse in die Hand. »Lass mich raten. Es geht um einen Mann.«
»So ungefähr«, erwiderte Skye. Sie fühlte sich angegriffen. »Ich habe ihr von unserem Treffen erzählt, aber sie war diejenige, die nicht kommen wollte.«
»Wer ist der Kerl?«, fragte Dana.
»Er ist nicht wichtig.«
»Und trotzdem streitet ihr euch seinetwegen?«
»Ich weiß.« Skye glitt auf die Bank und nickte, als die Kellnerin ihr eine Kaffeetasse brachte. Sie wartete, bis die Tasse gefüllt war, bevor sie fortfuhr: »Ich habe es einfach satt, dass Izzy glaubt, sie sei der einzige Männermagnet in der Familie. Ich könnte auch einer sein, wenn ich wollte.«
Lexi und Dana sahen einander an, dann wandten sie ihre Aufmerksamkeit Skye zu.
»Willst du denn einer sein?«
»Darum geht es doch gar nicht.«
»Ich denke an Therapie oder Medikamente«, sagte Dana. »Vielleicht auch beides.«
Skye brachte ein schwaches Lächeln zustande. »Ich weiß, dass es sich verrückt anhört. Ich kann es auch nicht wirklich erklären. T.J. Boone ist ...«
»Ich kenne T.J.«, sagte Lexi verwirrt. »Ich bin mit ihm zur Highschool gegangen. Er wohnt jetzt in Dallas.« Sie wandte sich an Dana. »Du erinnerst dich doch auch noch an ihn, oder?«
»Hm-hm. Er sieht nicht schlecht aus, wenn man denn auf blonde Männer steht.«
»Es geht auch nicht um sein Aussehen«, betonte Skye. »Es geht ums Prinzip.«
»Ums Prinzip, recht zu haben?«, fragte Dana.
Dana war nicht nur Polizistin, sondern auch sehr feinfühlig, weshalb es ihr stets gelang, sofort zum Kern einer Sache vorzudringen. Normalerweise mochte Skye genau das an ihrer Freundin. Aber nicht an diesem Morgen.
»Jed versucht, T.J. und mich zusammenzubringen«, erklärte sie. »Izzy hat mit ihm, also T.J., gesprochen und mich dann darüber in Kenntnis gesetzt, dass er auf gar keinen Fall an mir interessiert sein kann. T.J. ist hingegen ganz wild auf sie, und wer wäre das nicht. So wie sie es darstellt, trifft sie sich nur mit ihm, um mich zu beschützen und, so nehme ich an, vor mir selbst zu bewahren.« Sie trank einen Schluck Kaffee. »Ich bin ein großes Mädchen. Ich kann auf mich selber aufpassen.«
Lexi rutschte auf ihrem Stuhl herum. »Es besteht immerhin die Möglichkeit, dass Izzy gute Absichten hat und sich wirklich Sorgen um dich macht.«
»Vielleicht.«
»Sie ist deine Schwester.«
»Das weiß ich.« Dana beugte sich vor. »Lexi versucht doch nur dir zu sagen, dass du in diesem Fall die Erwachsene sein sollst.«
»Das will ich aber nicht hören.«
»Magst du den Kerl überhaupt?«, fragte Lexi.
»Er ist charmant und witzig und strengt sich wirklich an, mich für sich zu gewinnen. Ich sollte ihn mögen.«
»Aber?«, forschte Dana.
»Können wir das Thema wechseln? Lass uns über etwas sprechen, was einfacher zu verstehen ist, zum Beispiel unseren fiesen Halbbruder. Habt ihr zufällig herausfinden können, wer seine Verbindung zur Presse ist?«
»Bisher noch nicht«, erwiderte Lexi. »Cruz hat einen Privatdetektiv angeheuert, der ein bisschen herumschnüffelt, aber derzeit gibt es noch nicht die leiseste Spur. Wenn wir doch nur irgendeine illegale Verbindung finden würden, dann könnten wir ihn der Polizei melden.«
»Als Ordnungshüter von Titanville kann ich nur sagen, dass ich mehr als bereit bin, gerufen zu werden«, warf Dana ein.
»Ich habe mit der Frau gesprochen, die die Anzeige wegen meines Spas eingereicht hat«, erzählte Lexi. »Sie hat sie später zurückgezogen. Inzwischen ist sie weggezogen, und obwohl sie nicht mehr für Garth arbeitet, will sie nicht gegen ihn aussagen. Sie will noch nicht einmal zugeben, die Klage auf seine Anweisung hin erhoben zu haben. Es ist einfach frustrierend.«
»Er ist wirklich gut«, sagte Dana. »Das zumindest muss man ihm lassen.«
»Ja, gut darin, uns zu zerstören«, erwiderte Skye. »Warum können wir keinen normalen Halbbruder haben? Einen, der Blumen vorbeibringt und gebratenes Hühnchen mit uns isst? Stattdessen haben wir jemanden, der unsere Vernichtung plant. Es ist, als wäre man in einem James-Bond-Film, nur ohne all die tollen Spielereien.«
»Oder James Bond«, ergänzt
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