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Redshirts

Redshirts

Titel: Redshirts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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meine«, sagte Kerensky. Die ganze Zeit hatte er in einem Sessel mit dem Rücken zum Bett gesessen. Jetzt stand er auf und wandte sich Corey zu. »Schließlich haben wir beide die gleiche Konfektionsgröße.«
    Corey blickte benommen zu Kerensky auf. »Sie«, sagte er schließlich.
    »Ich«, stimmte Kerensky zu. »Der gleichzeitig ›Sie‹ ist.«
    »Sie waren es, den ich gestern bei Gawker gesehen habe«, sagte Corey.
    »Ich weiß nicht, was das bedeutet«, sagte Kerensky.
    »Es gab ein Video von jemandem, der wie ich aussieht und ohne Hosen auf der Straße herumrennt«, sagte Corey. »Jemand hat mit seinem Handy ein Video davon gemacht und es an die Gawker-Website geschickt. Unser Studio musste bestätigen, dass ich auf dem Set war, bevor irgendwer glauben wollte, dass ich nicht dieser Idiot bin. Sie waren es.«
    »Ja, wahrscheinlich«, sagte Kerensky.
    »Wer sind Sie?«, fragte Corey.
    »Ich bin Sie«, sagte Kerensky. »Beziehungsweise jener, der Sie zu sein vorgeben.«
    »Das ergibt keinen Sinn«, sagte Corey.
    »Wenn Sie über dieses Gawker-Ding sprechen, ergibt das für mich genauso wenig Sinn. Also sind wir quitt«, sagte Kerensky.
    »Warum sind Sie ohne Hosen auf der Straße herumgerannt?«, fragte Corey.
    Kerensky deutete auf die anderen. »Weil sie mir meine Hosen weggenommen haben.«
    »Warum?«, fragte Corey.
    »Weil wir unbedingt mit ihm reden mussten«, sagte Dahl.
    Corey riss sich vom Anblick Kerenskys los. »Was ist mit Ihnen allen los?«
    »Sie sind immer noch hier«, sagte Dahl. »Also hat es funktioniert.«
    Aber Corey beachtete ihn gar nicht mehr. Er stieg aus dem Bett und ging zu Kerensky hinüber, der nur dastand und ihn beobachtete. Corey musterte ihn von oben bis unten. »Das ist höchst erstaunlich«, sagte Corey. »Sie sehen exakt genauso aus wie ich.«
    »Ich bin exakt genauso wie Sie«, sagte Kerensky. »Bis zum kleinsten Detail.«
    »Das ist unmöglich«, sagte Corey und starrte Kerensky ins Gesicht.
    »Es ist durchaus möglich«, sagte Kerensky und trat einen Schritt näher an Corey heran. »Vergewissern Sie sich.« Die beiden standen sich unmittelbar gegenüber, während Corey Kerenskys Körper inspizierte.
    »Langsam wird es wirklich unheimlich«, sagte Hester zu Dahl.
    »Marc, wir brauchen Ihre Hilfe«, sagte Dahl zu Corey. »Sie müssen uns zu Charles Paulson bringen, damit wir mit ihm reden können.«
    »Warum?«, fragte Corey, ohne den Blick von Kerensky abzuwenden.
    »Wir müssen unbedingt mit ihm über die Serie reden«, sagte Dahl.
    »Im Moment empfängt er niemanden«, sagte Corey und drehte sich um. »Vor einem Monat hatte sein Sohn einen Motorradunfall. Jetzt liegt der Junge im Koma, und die Ärzte glauben nicht, dass er durchkommt. Paulson hatte seinem Sohn das Motorrad zum Geburtstag geschenkt. Gerüchten zufolge geht Paulson morgens in sein Büro, setzt sich hin und starrt die Wand an, bis es sechs Uhr ist und er wieder nach Hause fährt. Er wird auf gar keinen Fall mit Ihnen reden.« Er wandte sich wieder Kerensky zu.
    »Wir müssen es versuchen«, sagte Dahl. »Und deshalb brauchen wir Sie. Er kann fast alle anderen abwimmeln, aber Sie sind ein Star seiner Serie. Er muss Sie empfangen.«
    »Er muss niemanden empfangen«, sagte Corey.
    »Sie können ihn dazu zwingen, Sie zu empfangen«, sagte Duvall.
    Corey blickte sich um, dann löste er sich von Kerensky, um zu ihr zu gehen. »Und warum sollte ich das tun?«, fragte er. »Sie haben natürlich recht. Wenn ich einen Anfall kriege und verlange, Paulson zu sehen, würde er sich Zeit für mich nehmen. Aber wenn ich dann nichts zu sagen habe, wirft er mich vielleicht aus der Serie. Er könnte meine Figur auf sehr schreckliche Weise umbringen lassen, damit die Einschaltquoten kurzfristig nach oben schnellen. Und dann wäre ich arbeitslos. Wissen Sie, wie schwer es ist, in dieser Stadt eine regelmäßige Serienrolle zu bekommen? Vor diesem Job habe ich als Kellner gearbeitet. Für Sie werde ich gar nichts tun.«
    »Es ist wichtig«, sagte Dahl.
    » Ich bin wichtig«, sagte Corey. »Meine Karriere ist wichtig. Sie ist wichtiger als alles, was Sie von mir wollen könnten.«
    »Wenn Sie uns helfen, können wir Ihnen Geld geben«, sagte Hanson.
    »Wir haben neunzigtausend Dollar.«
    »Das ist weniger, als ich mit einer Episode verdiene«, sagte Corey und sah wieder Kerensky an. »Sie müssten mir schon etwas Besseres bieten.«
    Dahl öffnete den Mund, um etwas zu sagen.
    »Ich werde das übernehmen«, sagte Kerensky und sah die

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