Redshirts
anderen an. »Lasst mich mit Marc reden.«
»Dann rede mit ihm«, sagte Hester.
»Allein«, sagte Kerensky.
»Bist du dir sicher?«, fragte Dahl.
»Ja«, sagte Kerensky. »Ich bin mir sicher.«
»Also gut«, sagte Dahl und winkte Duvall, Hanson und dem fassungslosen Hester, das Zimmer zu räumen.
»Sagt mir, dass ich nicht der Einzige bin, der glaubt, dass da drinnen etwas Ungehöriges passieren wird«, sagte Hester, als sie im Korridor standen.
»Du bist der Einzige«, sagte Dahl.
»Nein«, sagte Duvall.
Hanson schüttelte ebenfalls den Kopf.
»Erzähl mir nicht, dass du nicht gesehen hast, wie Corey auf Anatoly reagiert hat, Andy«, sagte Duvall.
»Das scheint mir entgangen zu sein«, sagte Dahl.
»Richtig«, sagte Hester.
»Du bist wirklich ganz schön verklemmt, nicht wahr?«, sagte Duvall zu Dahl.
»Ich stelle mir lieber vor, dass da drinnen eine sachliche, vernünftige Diskussion abläuft und dass Kerensky ein paar sehr gute Argumente vorbringt.«
Von der anderen Seite der Tür war ein dumpfes Poltern zu hören.
»Ja, das ist es«, sagte Hester.
»Ich glaube, ich werde lieber in der Lobby warten«, sagte Dahl.
Zwei Stunden später, als es bereits dämmerte, kam ein müde wirkender Kerensky hinunter in die Lobby.
»Marc braucht seine Schlüssel«, sagte er. »Er muss um halb sieben in der Maske sein.«
Dahl kramte die Schlüssel aus seiner Hosentasche. »Also wird er uns helfen?«, fragte er.
Kerensky nickte. »Marc wird anrufen, sobald er im Studio ist«, sagte er. »Er wird Paulson sagen, dass er kündigen wird, wenn er heute keinen Termin bei ihm bekommt.«
»Und wie genau hast du es geschafft, dass er bereit ist, mitzumachen?«, fragte Hester.
Kerensky bedachte Hester mit einem starrenden Blick. »Willst du das wirklich wissen?«
»Äh«, sagte Hester. »Nein. Eigentlich nicht.«
»Hab ich’s mir doch gedacht«, sagte Kerensky und nahm die Schlüssel von Dahl entgegen.
»Aber ich will es wissen«, sagte Duvall.
Kerensky seufzte und wandte sich an Duvall. »Sag mir, Maia, bist du jemals jemandem begegnet, den du so gut kennst, so gründlich, so in- und auswendig, dass es scheint, als hättet ihr beiden denselben Körper, diesel ben Gedanken und Sehnsüchte? Wobei dieser Eindruck durch die Gewissheit verstärkt wird, dass deine Gefühle für diese Person mit den Gefühlen dieser Person für dich identisch sein müssen, bis hinunter zum letzten Atom deines Seins? Hast du so etwas schon einmal erlebt?«
»Eher nicht«, sagte Duvall.
»Ich bemitleide dich«, sagte er und kehrte dann zum Hotelzimmer zurück.
»Warum musstest du unbedingt fragen?«, wollte Hester von Duvall wissen.
»Ich war neugierig«, sagte Duvall. »Du darfst mich verklagen.«
»Jetzt habe ich Bilder im Kopf«, sagte Hester. »Und diese Bilder werde ich nie mehr vergessen. Daran bist du schuld.«
»Jedenfalls ist das eine Seite von Kerensky, die wir noch nie zuvor gesehen haben«, sagte Dahl. »Ich hätte nie gedacht, dass er sich für Männer interessieren könnte.«
»Das ist es nicht«, sagte Hanson.
»Sind dir die letzten paar Stunden entgangen?«, fragte Hester. »Und das Poltern?«
»Nein, Jimmy hat recht«, sagte Duvall. »Er interessiert sich nicht für Männer. Er interessiert sich nur für sich selbst. Schon immer. Und jetzt hat er die Chance bekommen, genau das auszuleben.«
»Urg«, sagte Hester.
Duvall sah ihn an. »Würdest du diese Chance nicht nutzen?«
»Ich habe es nicht getan«, gab Dahl zu bedenken.
»Ja, aber wir haben bereits festgestellt, dass du verklemmt bist«, erwiderte Duvall.
Dahl grinste. »Stimmt«, sagte er.
Die Aufzugtüren öffneten sich, und Corey kam heraus, gefolgt von Kerensky. Corey ging zu Dahl. »Ich brauche Ihre Telefonnummer«, sagte er. »Damit ich Sie anrufen kann, wenn ich den Termin gemacht habe.«
»Gut«, sagte Dahl und gab sie ihm.
Corey speicherte sie ein und sah dann alle Anwesenden an. »Ich möchte, dass Ihnen klar ist, was ich für Sie tue«, sagte er. »Wenn ich Ihnen diesen Termin verschaffe, bringe ich meinen Arsch in die Schusslinie. Wenn Sie also irgendetwas tun, das mich oder meine Karriere gefährdet, schwöre ich, dass ich Sie finden und Ihnen das Leben zur Hölle machen werde. Haben wir uns in diesem Punkt verstanden?«
»Verstanden«, sagte Dahl. »Danke.«
»Ich tue es nicht für Sie«, sagte Corey und nickte in Kerenskys Richtung. »Ich tue es für ihn.«
»Trotzdem möchte ich Ihnen danken«, sagte Dahl.
»Und wenn irgendwer
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