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Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
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Gesellschaft von Rattenflanke und mehreren anderen Kumpanen am Tisch in der Baracke. Jetzt gab es nur noch hartes Brot und Pflanzen aus dem Wald zu essen. Brogg nippte an einer Weinflasche.
    »Puh, wenigstens ist noch ein Tropfen Apfelwein übrig. Ich sage euch eines, Kumpels, die Königin ist wirklich sehr sonderbar geworden.«
    »Ach, ich weiß nicht«, grinste Rattenflanke. »Sie hat immer noch genug Verstand, um ein gutes Hermelin zu erkennen, wenn sie eines sieht. Schaut mich doch an, ich bin jetzt Hauptmann!«
    Eines der Frettchen spuckte eine schimmelige Brotkruste aus.
    »Ist das so eine Art von Zeremonie, die du durchgeführt hast, Brogg?«, fragte es.
    »Was für eine Zeremonie, wovon sprichst du überhaupt, Hundefell?«
    »Na ja, du bist doch mit Rattenflanke ins Verlies hinuntergegangen, hast ihm am Schnurrhaar gezogen, ins Fell gezwickt und am Schwanz gezerrt, bevor du ihm den Umhang des Hauptmanns gegeben hast.«
    »Oh nein. Vielmehr müsst ihr da alle noch durch.«
    »Wie jetzt, willst du damit sagen, dass wir alle zum Hauptmann befördert werden?«
    »Herrje! Ich wünschte, der alte Lord Grünauge wäre noch hier, Kumpels«, seufzte Brogg trübsinnig und stützte den Kopf in beide Pfoten. »Oder wenigstens der andere, Gingivere.«
     
    Warme Sonnenstrahlen fielen wie Kaskaden durch die belaubten Bäume und bildeten eine harmonische Einheit mit dem friedlichen Wald von Mossflower. Aus der Ferne ertönte der Ruf eines Kuckucks und die jungen Farnblätter entrollten ihre sprießenden Spitzen, sodass sie in den erblühenden Brombeerstrauch hineinragten.
    Gingivere war seit dem frühen Morgen ostwärts gezogen – er hatte sich nicht ein einziges Mal umgedreht, um nach Brockhall zurückzublicken. Er saß mit dem Rücken gegen eine Platane gelehnt und öffnete die Provianttasche, die ihm die Waldbewohner mit auf den Weg gegeben hatten. Allein schon der Anblick eines trauten Stücks Haferkuchen führte dazu, dass er einen Kloß im Hals hatte. Er musste unweigerlich an all die guten Freunde denken, die er zurückgelassen hatte, ganz besonders natürlich an die beiden Kleinen, Ferdy und Coggs.
    Unvergossene Tränen glänzten in seinen Augen, als Gingivere das Essen wieder einwickelte, um dann durch den friedlich erblühenden Wald immer weiter nach Osten zu wandern.

33
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    Martin war sofort zur Stelle, als der Krebs zum Angriff überging. »Beeilung, klettert hinunter und versucht den Sand zu erreichen«, drängte er seine Freunde. »Ich werde versuchen dieses Vieh aufzuhalten. Na macht schon, bewegt euch!«
    Aber die drei waren nicht dazu bereit, wegzulaufen und ihren Freund im Stich zu lassen. Langsam wichen sie zum Rand der Felsen zurück, während Martin zwar folgte, aber dem Krebs gleichzeitig als Nachhut den Weg versperrte.
    Auf seinen langen Beinen trippelnd griff der Krebs an und wich dann wieder zurück, nur um plötzlich die Richtung zu wechseln und sich von der Seite zu nähern. Da er nicht die Zeit dazu hatte, seine Wurfschlinge herauszuholen, bewarf Martin die erboste Kreatur mit ein paar gut gezielten Steinen. Das Geräusch, das entstand, als sie an der harten Krebsschale abprallten, war ein hohl klingendes Klacken. Immer wenn der Krebs getroffen wurde, hielt er inne und zog seine langen Stielaugen ein. Mit der einen Klaue hoch in der Luft und der anderen auf halber Höhe rückte er wieder vorwärts – er sah durch und durch aus wie ein Fechter, nur dass der Degen fehlte. Die gewaltigen Scheren öffneten und schlossen sich boshaft klappernd.
    Von der Spitze der Felsgruppe, wo sie sich jetzt befanden, bis zum Sand unten am Fuße der Felsen, war der Abhang gefährlich lang. Roy-Ahoi stand am Rand und schwankte, er musste angesichts der Schwindel erregenden Höhe seine Augen schließen. Ohne lange zu zögern, packte Gonff das zerzauste Fell des Spitzmäuserichs mit einer Pfote, hielt sich mit der anderen an Dinnys Grabklaue fest und sprang.
    Als Dinny spürte, dass er von der glatten Felsoberfläche heruntergezogen wurde, ergriff er mit seiner freien Grabklaue Martins Schwanz. Der Krebs raste blitzschnell nach vorne, musste aber feststellen, dass er mit seinen Scheren ins Leere gegriffen hatte. Mit den Pfoten im Fell, an der Klaue und am Schwanz festgeklammert segelten die Gefährten rückwärts ins Leere und stürzten dann hinab, wobei sie die vorspringenden Felsen nur knapp verfehlten.
    Plumps! Mit einem dumpfen Aufprall, der ihnen den Atem verschlug, landeten sie platt im Sand des

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