Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze

Titel: Redwall 02 - Mossflower - In den Fängen der Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Jacques
Vom Netzwerk:
könnte es denn gewesen sein, der in der Nähe von Keiler sein Essen zu sich nahm?«
    »Na, sichr Eur Großvatr, Fra Bella.«
    »Aber natürlich, du hast Recht. Keiler und der alte Lord Brockbaum hatten ein sehr inniges Verhältnis. Es ist sehr wahrscheinlich, dass er in seiner Nähe spielte, während Brockbaum beim Essen war.«
    »Richtig, aber jetzt kommt der schwierige Teil: ›Wo einst dein Schloss, deine Festung war‹. Wo ist denn in Brockhall noch ein Schloss oder eine Festung?«
    »Nein, nein, lasst die folgende Zeile nicht außer Acht: ›in deinen Gedanken hell und klar‹. Habt ihr euch nie eine Phantasiewelt ausgedacht, als ihr klein wart?«
    »Haha, das tue ich heute noch, Kumpel.«
    »Harrar, ma duat’s wissa, Härr Gonffen. Duat komma, Fra Bella, un zeiga, wo Kaila g’spielt haba duat, als är kloi war.«
    Planlos wanderten sie von einem Raum zum anderen. Von Zeit zu Zeit blieb Bella stehen, sah sich um, schüttelte den Kopf und murmelte: »Ich bin mir nicht sicher – mein Vater hat mir nie erzählt, wo er sich gerne aufgehalten hat, als er noch klein war; ich war damals ja noch nicht einmal geboren.«
    Martin stand zwischen dem Gang und dem Versammlungssaal, als er innehielt. »Dann denkt doch einmal einen Augenblick nach. Hat Euer Vater jemals erwähnt, wo Lord Brockbaum sein Brot und seinen Käse zu essen pflegte?«
    »Hmmm, eigentlich nicht. Ich würde doch erwarten, dass er am Tisch aß, wie jeder zivilisierte Dachs, wenn er im Haus ist.«
    »Der Tisch!«
    Sie eilten in den Versammlungssaal, wo der riesige Esstisch stand.
    Gonff klopfte mit seinen Klauen dagegen. »Es ist ein guter, stabiler Tisch, sieht aus, als sei er aus Ulmenholz gefertigt worden. Und wie geht es jetzt weiter?«
    Bella blickte versonnen vor sich hin. »Wartet mal eben, ich glaube, ich erinnere mich jetzt. Lord Brockbaum war ein bärbeißiger alter Bursche. Mein Vater erzählte mir einst, dass er sich weigerte an diesem großen Tisch zu essen. Er sagte, er bräuchte einen Speer, um an das Essen am anderen Ende heranzureichen. Daher fertigte er sich eines Tages seinen eigenen Tisch, der gerade groß genug war, dass er daran Platz hatte. Auf diese Weise hatte er sein Brot, seinen Käse und das Bier zur Pfote. Er steht in der Küche. Großvater liebte es, am Ofen zu sitzen. Außerdem stippte es gern sein Brot in die Soßenpfannen, die auf dem Feuer standen. Es gefiel ihm einfach da draußen.«
    In der Küche stand der Tisch, von dem Bella ihnen erzählt hatte. Gonff kletterte hinauf und blickte nach oben.
    »Es ergibt irgendwie keinen Sinn, Kumpel. Ich kann nur die Decke sehen. Das Rätsel besagt: ›Schau auf, das Rätsel nimmt seinen Lauf‹.«
    Bella setzte sich auf den Stuhl und breitete ihre Pfoten auf dem Tisch aus. »Wir sind am Ziel. Die Antwort ist irgendwo in diesem Tisch versteckt. Seht doch, mein Großvater verwendete alle vier Holzarten: Kastanie, Eiche, Linde und für die Zierleiste Erle. Wisst ihr, ich sehe es jetzt wieder vor mir, wie mein Vater an diesem Tisch saß und genau wie sein Vater vor ihm Brot und Käse aß und Oktoberbier trank.«
    Martin hatte bis jetzt geschwiegen. Er starrte nur Bella an, wie sie da an dem Tisch saß, und ganz plötzlich hatte er den zündenden Gedanken.
    »Während Ihr darunter spieltet, nicht wahr? Wahrscheinlich lag damals noch eine Tischdecke darauf.«
    Bella lächelte angesichts der schönen Erinnerungen. »Ja, eine große weiße. Für mich war es damals immer mein Zelt.«
    Der Mäusekrieger krabbelte unter den Tisch.
    »Aber nicht für Keiler den Kämpfer. Für ihn war es seine Festung oder sein Schloss. Ha, hier ist etwas Auffälliges. Hier unten sind ein paar Streifen Kastanienborke, die etwas abdecken. Reich mir doch mal dein Messer, Gonff.«
    Martin arbeitete unter dem Tisch weiter, schnitt die Kastanienborke heraus und warf sie zur Seite. Die anderen drei untersuchten jedes Borkenstück nach Hinweisen, aber ohne jeden Erfolg. Dinny roch daran und kratzte auf der Borke mit seinen Klauen.
    »Oh vrflixat! Hiera duat oifach nix z’ finda seia.«
    »Doch, hier unten ist etwas. Es ist die Karte!« Martins Stimme war die Begeisterung anzumerken. Er kam mit einer ausgebleichten Borkenrolle in seinen Pfoten unter dem Tisch hervorgekrabbelt. »Sie klemmte zwischen der Kastanienborke und dem Tisch. Schaut mal, es sind lauter merkwürdige Schriftzeichen darauf.«
    Bella nahm die Schriftrolle. »Aha, es ist eine uralte Dachsschrift. Also, zurück in mein Arbeitszimmer. Ich werde es

Weitere Kostenlose Bücher