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Reflex

Reflex

Titel: Reflex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dick Francis
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versorgt hast. Hat mich einfach interessiert.«
    »Ach so.« Er nickte. »Der Tierarzt war auch beim Prozeß, wissen Sie, und der hat gesagt, daß die Pferde am Tag, bevor sie hops gegangen sind, völlig fit waren. Er war auf der Farm, um eins von ihnen gegen Tetanus zu impfen, und er hat gesagt, er hätte alle untersucht, und sie wären alle o.k. gewesen.«
    »Warst du bei der Gerichtsverhandlung?«
    »Nein. Hab im Sporting Life was drüber gelesen.«
    Er kam bei den Boxen an und stellte die Eimer vor einer Tür ab. »Sonst noch was?«
    »Nein. Vielen Dank, Kenny.«
    »Ich will Ihnen was sagen …« Er schien fast erstaunt über sein plötzliches Entgegenkommen.
    »Was?«
    »Dieser Mr. Yaxley«, sagte er. »Eigentlich hätte der ja zufrieden sein können, wo er die ganze Kohle gekriegt hat, auch wenn seine Pferde hops waren, aber der ist eines Tages stinksauer zu Underfields Farm gekommen. Wenn ich mir’s recht überlege, war’s danach, wo Underfield sauer geworden ist. Und Yaxley, der hat sich natürlich aus dem Rennsport verpißt; von dem haben wir nie wieder was gesehen.«
     
    Ich machte mich nachdenklich auf den Heimweg, und als ich zu Hause ankam, klingelte das Telefon.
    »Jeremy Folk«, sagte eine vertraute Stimme.
    »Nein, nicht schon wieder«, protestierte ich.
    »Haben Sie die Berichte gelesen?«
    »Ja, habe ich. Und ich werde nicht nach ihr suchen.«
    »Nun seien Sie nicht so«, sagte er.
    »Nein.« Ich hielt inne. »Um Sie loszuwerden, werde ich Ihnen ein bißchen helfen. Aber suchen müssen Sie.«
    »Na ja …« Er seufzte. »Wie sieht die Hilfe aus?«
    Ich berichtete ihm meine Schlußfolgerungen über Amandas Alter und schlug ihm vor, sich die Daten der verschiedenen Mietverhältnisse von Pine Woods Lodge von den Maklern zu besorgen.
    »Meine Mutter war wahrscheinlich vor dreizehn Jahren dort«, sagte ich. »Und jetzt liegt es nur noch an Ihnen.«
    »Aber hören Sie mal …« Er jammerte fast. »Sie können doch jetzt nicht einfach aufhören.«
    »Kann ich sehr wohl.«
    »Ich komme wieder auf Sie zurück.«
    »Lassen Sie mich in Ruhe«, sagte ich.
     
    Ich fuhr nach Swindon, um den Farbfilm zum Entwickeln ins Labor zu bringen, und unterwegs dachte ich über Tun und Treiben von Bart Underfield nach. Ich kannte ihn so gut, wie man jeden aus der Welt des Pferderennsports kannte, wenn man lange genug in Lambourn lebte. Wir trafen uns hin und wieder in den Geschäften des Ortes, bei anderen Leuten und natürlich bei den Rennen. Wir grüßten uns, wünschten uns Hals- und Beinbruch oder nickten uns flüchtig zu. Ich war nie für ihn geritten, weil er mich nie darum gebeten hatte; und er hatte mich nie darum gebeten, weil er mich, wie ich annahm, nicht mochte.
    Er war ein kleiner, geschäftiger, wichtigtuerischer Mann, der sich darin gefiel, Leuten vertraulich mitzuteilen, was andere, erfolgreichere Trainer falsch machten. »Natürlich hätte Walwyn den und den nie für Ascot nominieren dürfen«, sagte er zum Beispiel. »Der hatte die Distanz überhaupt nicht drauf, das konnte doch ein Blinder sehen.« Fremde hielten ihn für einen Kenner. In Lambourn hielt man ihn für einen Esel. Und Peter Walwyn war einer der Stars unter den Trainern.
    Niemand jedoch hatte ihn für einen solchen Esel gehalten, daß er seine fünf besten Pferde an den Schlächter auslieferte. Zweifellos hatten alle Mitleid mit ihm gehabt, besonders da Elgin Yaxley die Versicherungsprämie nicht dazu verwendet hatte, neue, gleichwertige Pferde zu kaufen, sondern sich statt dessen endgültig verabschiedet hatte, wodurch Bart erheblich schlechter dastand als vorher.
    Diese Pferde waren zweifellos gut gewesen, überlegte ich mir, und hatten sicher jederzeit mehr eingebracht, als ihre Haltung kostete, und man hätte sie teuer verkaufen können. Sie waren zwar über ihrem Marktwert versichert gewesen, aber so hoch nun auch wieder nicht, wenn man bedachte, welche Preise dem Besitzer entgingen, wenn sie tot waren. Eben die Tatsache, daß ihre Tötung eigentlich keinen besonderen Vorteil brachte, hatte schließlich die mißtrauische Versicherung so verwirrt, daß sie zur Zahlung bereit war.
    Das … und keinerlei Hinweis auf eine Verbindung zwischen Elgin Yaxley und Terence O’Tree.
    Im Fotolabor in Swindon, wo man mich gut kannte, hieß es, ich hätte Glück, sie seien gerade dabei, einen ganzen Schwung durchlaufen zu lassen, und wenn es mir nichts ausmachte, einige Zeit zu warten, könnte ich meine Negative in ein paar Stunden zurückhaben.

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