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Regency Reality-Show

Regency Reality-Show

Titel: Regency Reality-Show Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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kann?“ Ewan wirkte leicht pikiert, dass wir unablässig über ihn redeten.
    „Warum reitest Du nicht neben mir?“ lud ich ihn ein.
    „Ich könnte meine Finger nicht von Dir lassen.“
    „Wer hat das denn verlangt?“ spielte ich unwissend.
    Das musste ihm natürlich nicht zweimal gesagt werden und so sass ich nach einem halsbrecherischen Manöver vor ihm auf Black Jack, und ohne anzuhalten ritten wir auf die Stallungen zu.
     
    ***
     
    Bei meinem letzten Besuch hier, vor der überstürzten Flucht, hatte ich die weitläufigen Stallungen, Koppeln und Wohnbereiche bewundert, hatte aber nur einen winzigen Bruchteil davon gesehen, wie ich nun feststellen musste. Stolz zeigte Ewan mir sein Zuhause. Bei den Stallungen, die klar unter der Führung seines Bruders waren, trat er in den Hintergrund und liess Scott alles erklären. Selten hatte ich jemanden gesehen, der mit solchem Herzblut und Inbrunst bei der Sache war wie die Geschwister Mclean.
    „Du hast übrigens eine besonders schöne Stute. Wenn Du mich lässt, möchte ich sie gerne zum Züchten einsetzen.“
    „Ein Fohlen von Flora – das stelle ich mir toll vor. Wäre Black Jack dafür geeignet? Ich habe festgestellt, dass sie eine Vorliebe für ihn entwickelt hat und auf der Koppel oft seine Nähe sucht, ober anders rum.“ dabei warf ich Ewan einen vielsagenden Seitenblick zu.
    „Ich denke, das könnte eine interessante Paarung sein. Das Fohlen wäre dann aber möglicherweise schwer zu bändigen.“ grinste Scott.
    „Dann will ich es unbedingt.“
    „Als nächstens sehen wir uns das Wohnhaus an. Wenn Du willst, kann ich auch dort eine Spezialistin hinzuziehen. Vor allem Mutter hat viel selber eingerichtet aber auch Morag kennt sich mit Details aus, um die ich mich bisher nie gekümmert habe.“
    „Ich mache meine erste Tour durchs Haus gerne mit Dir allein.“ Dabei strich ich ihm sanft über den Unterarm, worauf Ewan prompt schneller lief und mich hinter sich her zog.
    „Halt, nicht so schnell! Da war ich noch nie, so kann ich ja nichts sehen. Bitte bleib stehen.“ Widerstrebend hielt er inne und blickte fragend auf mich herab.
    „Welches ist der offizielle Eingang – die Haustüre? Der bärtige Typ aus dem Stall hat mich letztes Mal durch die Küche ins Haus geschickt. Das war bestimmt nicht der Haupteingang. Wenn ich also richtig zu Euch auf Besuch komme, wo klingle ich dann?“
    „Ach Lassie, Du musst niemals klingeln, Du kommst einfach rein.“ Meinte Ewan mit Nachdruck in der Stimme.
    „Ok, dann darf ich nicht wissen, welches die Haustüre ist?“
    „Was hast Du bloss damit? Die benutzt eh nie jemand. Wenn wir von den Stallungen kommen gehen wir durch die Küche und von der grossen Garage führt ein direkter Zugang ins Haus. Ich versichere Dir, die Haustüre wird fast nie geöffnet. Ich zeig Dir auch gleich, weshalb.“ Langsam führte er mich um eine der Hausecken, dann blieben wir vor einem pompösen Portal stehen.
    „Diese Türen sind uralt. Beide Flügel sind aus echter Eiche und über drei Meter hoch. Sie sind sehr schwer zu öffnen.“ hier legte er eine Kunstpause ein und schien mit seinen Gedanken abzuschweifen.
    „Meine Urgrosseltern stellten seinerzeit einen Butler ein. Keine der folgenden Generationen hatte das Herz, ihm zu kündigen, obwohl sein Aufgabengebiet zusehends kleiner wurde. Inzwischen ist Morton fast neunzig Jahre alt, will aber von einer Pensionierung nichts wissen. Wir haben ihm ein schönes Zimmer direkt neben dem Haupteingang eingerichtet. Dort verbringt er die meiste Zeit in ein Buch vertieft, vor dem Fernseher oder empfängt Besuch – er ist ein toller Zuhörer, auch wenn e r inzwischen zwei Hörapparate dafür braucht – und schlichtet ab und zu Zwist unter den Angestellten. Seine Hauptaufgabe jedoch ist es, und darauf ist er sehr stolz, Gästen die Türe zu öffnen und ihnen Hut und Mantel abzunehmen.“
    „Wie bringt ein so alter Mann denn alleine die schwere Türe auf?“
    „Das würde er wahrscheinlich nicht mehr schaffen. Also haben wir an verschiedenen Stellen im Haus Türglocken installiert. Bis Morton in seinem langsamen Tempo aus seinem Zimmer heraus geschlurft kommt, sind meist mindestens drei Personen aus unserem Haushalt herbeigeeilt und öffnen die Türe für ihn.“
    „Warum installierst Du keinen automatischen Türöffner? Dann könnte Morton nur auf den Knopf drücken. Ich habe sowas bei einem alten Schloss am Bodensee gesehen.“
    „Hm, tönt interessant. Vielleicht könntest Du mir die

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