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Regency Reality-Show

Regency Reality-Show

Titel: Regency Reality-Show Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martina Hertig-Binz
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gab.
    „Lea – ich wollte vor den anderen beiden nichts davon sagen, aber denkst Du nicht, dass Du es Eurem Kind schuldig bist, Ewan mindestens eine winzig kleine Chance einzuräumen?“
    „Aber“, schniefte ich und griff nach meinem Taschentuch. „Wenn doch nichts daraus wird? Nehmen wir einmal an, ich verbringe einen ganzen Monat mit ihm und danach will er doch lieber die langbeinige Blondine heiraten, was wird dann aus mir? Ich kann die Trennung von ihm ja jetzt schon kaum überleben, wie viel schlimmer wird es mir erst gehen, nachdem wir einen ganzen Monat miteinander verbracht haben?“ Ich klang verzweifelt.
    „Lea Tobler“ sagte Grossvater in strengem Tonfall und stand dazu auf, um seinen Worten mehr Gewicht zu verleihen. „Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass Du ein Feigling seist.“ polterte er.
    Wie man einen Wasserhahn zudrehte, waren meine Tränen plötzlich versiegt. Dies war meine Welt, die Welt der Herausforderungen. Noch nie hatte ich mich vor einer gedrückt. Bestimmt würde ich jetzt nicht damit anfangen und mich vor meiner Familie, die in Form des stolzen Patriarchen vor mir stand zur Lachnummer machen.
    „Was soll ich tun?“ Ich setzte mich kerzengerade hin und wappnete mich für den Hammerschlag, der gleich auf mich niedersausen würde. Und ich wurde nicht enttäuscht: „Du wirst Cailin und Scot t nach Hause geleiten und dort–“
    „Du kannst nicht verlangen, dass ich mit Ewan unter demselben Dach wohnen werde. Er kann nach London kommen, wo wir uns ab und zu für ein Abendessen in einem Restaurant verabreden.“
    „Unterbrich mich bitte nicht mit solch lächerlichen Einwänden. Natürlich fährst Du nach Schottland. Wie denkst Du, könntest Du hier den richtigen Ewan kennen lernen? Du musst ihn in seinem Zuhause beobachten, wo er in seinem Element ist, um Dir ein Bild von ihm machen zu können.“
    „Denkst Du dass das blonde Busenwunder auch dort sein wird? Ob die da wohnt?“ meine Unsicherheit rührte vor allem von meiner geringen Körpergrösse. Aber auch sonst hatte ich mich nie wirklich schön gefunden.
    „Lea Tobler, Erbin von Tobler Inc., lässt Du Dich von diesem blonden Gift etwa in die Flucht schlagen? Hast Du keinen Stolz? Die schlägst Du mit links! Du bist nicht nur eine wunderschöne und herzensgute junge Frau, Du bist geistreich, sportlich und talentiert. Du spielst Klavier, wie es Mozart nicht besser gekonnt hätte, Du reitest, als ob Du auf dem Pferderücken geboren worden wärst, Du liebst mit ganzem Herzen und gibst unendlich viel.“ Tobler war sehr laut geworden, doch nun fügte er leise hinzu: „Du bist die beste Enkelin, die ich mir wünschen könnte. Ich hätte Dich nicht so perfekt hinbekommen, wenn ich Dich selbst gestrickt hätte. Du hast ohne viele Fragen mich als Deinen Freund, als Deine Familie akzeptiert. Bitte gib Ewan und Eurem Kind dieselbe Chance.“
    Seit dem Tod meiner Eltern hatte niemand mehr so bedingungslos hinter mir gestanden und vollkommenes Vertrauen in meine Fähigkeiten bekundet. Ich fühlte mich gleich zwei Meter gross.
    „Danke Grossvater, ich liebe Dich.“ Wir fielen uns in die Arme und nahmen Abschied.
    „Denkst Du, dass Du uns einmal in Schottland besuchen kannst? Bestimmt hast Du ein passendes kleines Flugzeug, das Dich im nu hinbringt.“
    Überwältigt von meiner sichtlichen Zuneigung nickte der alte Mann nur, drückte mich zum Abschied nochmals fest an sich und sah mir nach, als ich langsam, hoch erhobenen Hauptes zur Türe schritt – in ein unbekanntes Abenteuer.
     
     

 
 
 
 
Kapitel 18
     
    Warum stiess Ewan sie weg? Seit Jahren war klar, dass sie beide einmal heiraten würden. Aber neuerdings zeigte er ihr gegenüber nur noch Gleichgültigkeit. Wie konnte das sein? Doch bestimmt nicht wegen diesem kleinen hässlichen Flittchen aus dem Fernsehen. Die ass sie ja bereits zum Frühstück. Ein winzig kleiner Seitenhieb neulich, und dieses unscheinbare Ding hatte prompt die Flucht ergriffen.
    Es musste eine neue Idee her – ein Ball vielleicht, einer wie früher. Zwar war ihre Familie nicht adelig, aber seit drei Generationen im Ölgeschäft, was ihnen in der Vergangenheit grossen Reichtum beschert hatte. So war ihr Anwesen beachtlich und stammte noch aus dem vorletzten Jahrhundert.
    Ewans Anwesen war klar älter, grösser und um einiges beeindruckender. Das war schliesslich auch der Grund warum sie Ewan heiraten würde – und um Countess of Ayrshire zu werden.
     
    ***
     
    „Ich muss ein paar Kleider

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