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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Samenpflanzen bei. Zu Gesicht bekommt man Goldagutis äußerst selten: Bei der kleinsten Störung jagen die Bodenbewohner davon.
    Vielfältige Habitate
    Sein rotgolden glänzendes Fell hat dem Goldaguti auch den irreführenden Namen »Goldhase« eingebracht; denn Hasen gehören zur Ordnung der Hasentiere, Goldagutis dagegen zu den Nagetieren. Mit seinem Körperbau (schlanker Vorderkörper, kräftiger Hinterleib) ist es bestens an ein Leben im Unterholz angepasst. Es ist größer, hochbeiniger und schlanker als sein Verwandter, das Meerschweinchen. Goldagutis leben einzeln oder paarweise im Nordosten Südamerikas in festen Territorien, die 3–8 ha umfassen. Sie kommen von Venezuela bis Peru und im brasilianischen Amazonasgebiet vor. Dort besiedeln sie tropische Regen- und Trockenwälder, dichtes Buschwerk, offene Savannen und Kulturland. Aufgrund der langen Gliedmaßen und der dreizehigen Hinterfüße mit den hufähnlichen Krallen sind die reinen Bodenbewohner schnelle Läufer. Goldagutis bevorzugen Gebiete mit dichtem Unterholz in der Nähe von Flüssen und Sümpfen. Sie können gut schwimmen und graben ihren Bau, den sie meist allein bewohnen, in Uferböschungen oder unter Baumwurzeln. Auch natürliche Höhlen und Felsspalten werden zum Schlafen benutzt. Von ihrer Wohnstätte aus führen festgetretene Pfade zu ihren Nahrungsplätzen. Eigentlich sind Goldagutis tagaktiv. In Gebieten mit häufigen Störungen kommen die sehr scheuen Tiere allerdings erst bei Einbruch der Dämmerung hervor, um nach Nahrung zu suchen. Bei Gefahr ducken sich die Nager und verharren regungslos, um nicht entdeckt zu werden. Falls dies doch geschieht, fliehen sie hakenschlagend in gestrecktem Galopp.
    Goldaguti
Dasyprocta leporina
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Nagetiere
    Familie Agutis
    Verbreitung Wälder Südamerikas, auch offene Savannen und Kulturlandschaften
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 40–60cm, Schwanzlänge: 1–3cm
    Gewicht bis 4kg
    Nahrung Kräuter, Wurzeln, Stängel, Blätter, Blüten, Früchte, Nüsse, auch kleine Wirbellose
    Geschlechtsreife mit 6 Monaten
    Tragzeit 102–120 Tage
    Zahl der Jungen 2, selten bis 4
    Höchstalter 20 Jahre
    Pflanzenfresser mit Vorlieben
    Je nach Lebensraum und Jahreszeit ernähren sich Goldagutis von Kräutern, Wurzeln, Stängeln, Blättern, Blüten, Früchten, Nüssen und gelegentlich von kleinen wirbellosen Tieren. In Mais-, Yucca- oder Zuckerrohrplantagen können sie saisonal großen Schaden anrichten, so dass sie dort bekämpft werden. Aber auch ansonsten müssen sie sich vor dem Menschen in Acht nehmen, denn aufgrund ihres wohlschmeckenden Fleisches sind sie in Südamerika eine begehrte Jagdbeute. Auch von den Indios, die Agutis zuweilen als Haustiere halten, werden sie schon seit langem verzehrt. Auf der Suche nach Früchten und Nüssen durchwandern Goldagutis stundenlang ihr Revier. Dabei scheinen sie zu wissen, welche Bäume gerade Früchte tragen, und kontrollieren vor allem diese. Mit ihrem hervorragenden Gehör sind sie in der Lage, Fallgeräusche von reifem Obst aus einiger Distanz wahrzunehmen. Beim Fressen sitzen Goldagutis ähnlich wie unsere Eichhörnchen auf den Hinterpfoten und halten das Futter mit beiden Vorderpfoten fest.
    Nestflüchter in Erdhöhlen
    Die Weibchen der Goldagutis bringen ein- bis zweimal pro Jahr nach einer Tragzeit von 102–120 Tagen meist zwei Junge in einer selbst gegrabenen Erdhöhle zur Welt. Die Neugeborenen sind als typische Nestflüchter bereits vollständig behaart, haben offene Augen, können hören und sich bereits nach einer Stunde auf den Beinen halten. Dennoch leben sie anfangs vorwiegend versteckt unter der Erde, um vor ihren zahlreichen Feinden wie Nasenbär, Ozelot und Jaguar geschützt zu sein. Wird die Höhle für den Nachwuchs zu klein, so gräbt die Mutter eine neue, größere Unterkunft. Bald beginnen auch die Jungtiere selbst zu graben und Höhlen anzulegen. Sie werden 20 Wochen lang gesäugt und sind schon mit etwa einem halben Jahr geschlechtsreif. Ab diesem Zeitpunkt beginnen vor allem die erwachsenen Männchen, ihre Söhne zu vertreiben, die dann ein eigenes Revier und ein Weibchen finden müssen.
    Goldagutis sind trotz Bejagung in ihrem Bestand bisher nicht gefährdet. Die zunehmende Zersplitterung ihres Lebensraums bedroht sie jedoch indirekt. In einigen sehr kleinen Waldgebieten sind sie schon völlig ausgelöscht, vermutlich weil sie hier nicht mehr genug Futter finden können und einem besonders hohen Raubtierdruck ausgesetzt

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