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Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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erweisen. Zurück an Land ziehen sie sich mitHilfe ihrer Krallen wieder ins Gebüsch und rufen piepsend nach ihren Eltern. Ungestörte Jungvögel verlassen das Nest nach zwei bis drei Wochen. Sobald sie erwachsen werden, verlieren sie die Krallen und darüber hinaus die Fähigkeit zu schwimmen. Die Überlebensrate der Adulten ist mit 60–80 % relativ hoch.
    Aras: Clowns im Regenwald
    Die langschwänzigen, farbenprächtigen Papageien der Gattung
Ara
wurden in den mittel- und südamerikanischen Wäldern schon vor langer Zeit von den dort lebenden Indianern zu ihren Gefährten gemacht. Sie faszinierten die Menschen seit jeher aufgrund ihres auffallenden Gefieders und ihrer ausgeprägten Kommunikationsund Lernfähigkeit.
    © istockphoto.com/daniel defabio
    Zwei Aras im Amazonas-Regenwald
    Bunte Federn – vielseitiger Schnabel
    Die Gattung der Eigentlichen Aras (
Ara
) mit acht rezenten Arten gehört innerhalb der Unterfamilie der Echten Papageien (Psittacinae) in die Gattungsgruppe der Keilschwanzsittiche, deren Verbreitung auf die Neue Welt beschränkt ist. Nur der zu den nahe verwandten Blauaras (Gattung
Anodorhynchus
) gehörende Hyazinthara (
Anodorhynchus hyacinthinus
) übertrifft diese Papageien mit 1 m Länge an Größe. Während die Gesichter der Blauaras bis auf einen kahlen Augenring befiedert sind, zeichnen sich die Eigentlichen Aras durch vorwiegend nackte Wangen aus.
    Aras
Ara
    Klasse Vögel
    Ordnung Papageien
    Familie Eigentliche Papageien
    Verbreitung Waldgebiete in Mittel- und Südamerika, auch Savannen und Sümpfe
    Maße Länge: 32 bis über 100 cm
    Gewicht bis 9 kg
    Nahrung Pflanzenteile, Nüsse, Früchte, auch Insekten
    Geschlechtsreife mit 5–6 Jahren
    Zahl der Eier 1–3
    Brutdauer 25–28 Tage
    Höchstalter 100 Jahre
    Schon lange vor der Kolonialisierung Südamerikas wurden junge Aras aus Nestern geholt, von Hand aufgezogen und in Indianerdörfern gehalten. Auch stellten Aras beliebte Jagdobjekte dar, weil ihre bunten Federn als Schmuck sehr begehrt waren und das Fleisch zwar nicht sehr wohlschmeckend ist, dafür aber als Zaubermittel galt.
    Je nach Art sind Aras in weiten Teilen Lateinamerikas verbreitet und besiedeln die höchsten Baumkronen trockener bzw. feuchter Wälder sowie Savannen und Sümpfe vom Tiefland bis in die Anden. Die Papageien sind sehr soziale Vögel, die in Familienverbänden oder Gruppen mit bis zu 20 Tieren leben. Sie besitzen keine festen Reviere, sondern durchstreifen regelmäßig große Gebiete. So kommt es vor, dass sich auf Nahrungs- oder Schlafbäumen verschiedene Aragruppen sammeln, sich jedoch nicht untereinander vermischen.
    Aras ernähren sich vor allem von pflanzlicher Kost. Während der Brutsaison fressen sie gelegentlich auch Insekten und Larven. Früchte, Nüsse und derbe Sämereien werden mit dem Fuß festgehalten und zum Schnabel geführt. Der gebogene, spitz zulaufende Oberschnabel umfasst den Unterschnabel und ist an seiner Unterseite mit Kerben ausgestattet, mit deren Hilfe derbe Nussschalen vor dem Knacken dünn gefeilt werden. Der Oberschnabel lässt sich aufwärts gegen den Schädel bewegen, der Unterschnabel kann vor und zurück sowie seitlich hin und her geschoben werden. Die Vielseitigkeit des Schnabels wird durch die raue muskulöse Zunge unterstützt und ermöglicht den Vögeln, auch kleinste Samen geschickt zu schälen.
    Geophagie
    Das Verzehren von Lehm und Erde, Geophagie genannt, wird von vielen Wirbeltieren, die sich von Samen, Blüten oder Früchten ernähren, praktiziert (und ist in manchen Regionen auch beim Menschen üblich). Besonders Aras und andere Papageien versammeln sich dazu regelmäßig an freiliegenden Lehmwänden im Urwald oder an ausgewaschenen Steilufern von Flüssen. Mit ihren kräftigen Schnäbeln hacken die bunten Vögel daumengroße Lehmbrocken aus der Wand und schlucken sie herunter. Die Aras fressen die Erde, um ihren Mineralstoffbedarf zu decken, insbesondere aber, um Pflanzengifte wie Alkaloide zu neutralisieren, die in einigen von ihnen bevorzugten Samen vorkommen. Normalerweise suchen die Papageien täglich diese Lehmlecken auf. Beobachtungen haben allerdings gezeigt, dass sich die Tiere bei Störungen nicht zu diesen Stellen wagen. Im schlimmsten Fall sind Wilderer, die es auf die schönen Vögel abgesehen haben, der Grund. Aber auch häufig vorbeituckernde Boote von Holzfällern oder Ökotouristen halten die Tiere von der für sie lebenswichtigen Tätigkeit ab.
    Fester Tagesablauf
    Morgens wachen die Aras

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