Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
Vom Netzwerk:
sie ihre Mundwinkel weit zurückziehen und ihre Zähne überwiegend bedeckt halten. Dagegen reißen sie das Maul weit auf und zeigen ihre Zähne, wenn sie selbst bedrohlich wirken wollen. Wird die Auseinandersetzung ernster, reiben sie ihren Schwanz mit einem Duftsekret ein, stellen ihn senkrecht auf und schütteln ihn heftig hin und her, um ihre Artgenossen einzuschüchtern und zu vertreiben.
    Gegen andere Feinde, auch gegen den Menschen, setzen sie Urin und Kot als Waffen ein. Die Halbaffen ziehen sich dazu in die Baumwipfel zurück und »beregnen« ungeliebte Gäste mit ihren Ausscheidungen.
    Katta
Lemur catta
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Primaten
    Familie Lemuren
    Verbreitung südwestliches Madagaskar, von Savannen bis Regenwälder
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 45–55 cm
    Gewicht 2,4–3,7 kg
    Nahrung Früchte, Blüten, Blätter, Gräser, Kräuter, Rinde
    Geschlechtsreife mit 2 Jahren
    Tragzeit 132–136 Tage
    Zahl der Jungen 1, selten 2 oder gar 3
    Höchstalter über 20 Jahre
    Gemeinschaftliche Aufzucht
    Die Paarungszeit der Kattas dauert von April bis Juni. In dieser Zeit werden die Weibchen mehrfach von einem oder verschiedenen Männchen begattet. Nach einer Tragzeit von etwa 135 Tagen bringen sie ein Junges zur Welt. Die Jungtiere verfügen direkt nach der Geburt über ein Fell und haben die Augen geöffnet. Im Vergleich zum Nachwuchs anderer Lemurenarten sind sie schon früh sehr selbstständig. Obgleich sie bis zu einem halben Jahr gesäugt werden, beginnen sie bereits nach einem Monat, feste Nahrung zu sich zu nehmen. Die Pflege des Nachwuchses übernehmen neben der Mutter auch die anderen Weibchen einer Gruppe. Im Alter von zwei Jahren werden die Jungen geschlechtsreif.
    Indris: laute Baumgeister
    Die größten Lemuren (Lemuridae) sind die Indris (
Indri indri
). Die hervorragenden Kletterkünstler gelten bei den Madagassen wegen ihres menschenähnlichen Aussehens und ihres variationsreichen Gesangs als heilige Tiere. Dennoch sind sie vom Aussterben bedroht. Die beinahe vollständige Zerstörung der tropischen Regenwälder der Insel haben die Zahl der noch lebenden Indris auf unter 10 000 sinken lassen.
    Ein Körper zum Klettern und Springen
    Ein ausgewachsener Indri wird gut 80 cm groß und erreicht ein Gewicht von 7–10 kg. Das Fell des großen Halbaffen ist schwarzweiß, das der Jungtiere fast ganz schwarz gefärbt. Die Lemuren besitzen eine runde Kopfform, ihre Schnauze ist verhältnismäßig lang. Hände und Füße weisen eine sehr lange und schmale Form auf und ihre kräftigen Hinterbeine sind länger als die Vorderbeine. Die große Zehe ist besonders kräftig entwickelt und den übrigen Zehen gegenübergestellt, auf diese Weise verfügen die Tiere über ein außerordentlich gutes Greiforgan.
    Indris leben nur auf Madagaskar und bewohnen dort die letzten tropischen Regenwälder im Nordosten der Insel, wo sie in Höhenzonen bis 1800 m vorkommen. Die meiste Zeit ihres Lebens verbringen sie in den Bäumen. Die hervorragenden Kletterer können mit ihren kraftvollen Sprüngen sogar noch bis zu 10 m entfernte Bäume erreichen. Die tagaktiven Indris fressen ausschließlich Pflanzen, vor allem Blätter, Früchte, Konspen und Blüten. Da Indris nicht sehr wählerisch sind und das Nahrungsangebot im tropischen Regenwald groß ist, legen sie bei der Futtersuche nur etwa 500 m an jedem Tag zurück.
    Die Tiere leben in Familiengruppen von einem Männchen und einem Weibchen mit einem oder zwei Jungen. Jede Gruppe hat ein festes Territorium von etwa 15–30 ha Größe, das sie gegen andere Artgenossen verteidigt. Mit charakteristischen Rufen und Gesängen geben sie jedem Konkurrenten lautstark kund, welches Waldstück sie für sich beanspruchen. Darüber hinaus setzen die männlichen Tiere Duftstoffe ein, um die Reviergrenzen ihres Familienverbandes deutlich wahrnehmbar zu markieren.
    Paarung und Nachwuchs
    Die Paarungszeit der monogamen Indris beginnt im Dezember und dauert nur ein bis zwei Monate. Alle zwei bis drei Jahre wird ein einzelnes Junges geboren. Die Tragzeit beträgt 120–150 Tage, die Jungen werden sechs bis acht Monate lang gesäugt. Bis kurz vor der Entwöhnung trägt die Mutter den Nachwuchs ständig, wobei das Junge in den ersten Monaten am Bauch der Mutter sitzt und dann auf ihren Rücken wechselt. Nach ungefähr zwei Jahren könnten die Jungtiere völlig selbstständig leben, in der Regel bleiben sie aber im Familienverband, bis sie im Alter von vier bis sieben Jahren geschlechtsreif

Weitere Kostenlose Bücher