Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
Ohren von Indischen Elefanten sind klein und dreieckig im Vergleich zu denjenigen ihrer afrikanischen Verwandten. Sie dienen vor allem der Kühlung, da sie reich an dehnbaren Blutgefäßen sind. Die Elefantenhaut ist graubraun, sehr trocken und äußerst empfindlich. Der Rüssel ist eine morphologische Umwandlung von Nase und Oberlippe. Indische Elefanten haben an der Rüsselspitze nur eine fingerähnliche Struktur statt der für Afrika typischen zwei. Der Rüssel ist sehr empfindlich und wird vielseitig bei der Nahrungsaufnahme, beim Trinken, Atmen und Riechen, zur Kommunikation und als Waffe im Kampf eingesetzt.
Indischer Elefant
Elephas maximus indicus
Klasse Säugetiere
Ordnung Rüsseltiere
Familie Elefanten
Verbreitung tropischer Regenwald, aber auch offenes Grasland Vorderund Hinterindiens
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 5,5–6,4 m Standhöhe: 2,5–3 m
Gewicht Männchen etwa 5,4 t, Weibchen etwa 2,7 t
Nahrung Gräser, Rinde, Früchte, Knospen, Blätter, Wurzeln
Geschlechtsreife Männchen mit etwa 20 Jahren, Weibchen mit etwa 10 Jahren
Tragzeit 19–22 Monate
Zahl der Jungen 1, selten 2
Höchstalter 70 Jahre
Die markanten Stoßzähne der Elefanten sind verlängerte Schneidezähne, die aus einer einzigartigen Mischung von Dentin und Kalziumsalzen bestehen. Die Weibchen der Indischen Elefanten besitzen gar keine oder nur schwach ausgebildete Stoßzähne, die Bullen tragen Stoßzähne von eher geringer Größe. Sie dienen als Werkzeuge bei der Futterverarbeitung, zum Manövrieren von Bäumen und im Kampf. Ähnlich den Rechts- oder Linkshändern bei Menschen wird jeweils ein Zahn bevorzugt.
Vegetarier mit großem Appetit
Indische Elefanten sind reine Pflanzenfresser. Auf der Suche nach Nahrung legen sie große Strecken zurück, denn sie benötigen etwa 150 kg Futter pro Tag. Die Nahrung wird mit dem Rüssel gepackt und dem Mund zugeführt. Elefanten haben ein einzigartiges Gebiss. Auf beiden Seiten des Ober- und Unterkiefers ist jeweils ein Kauzahn in Funktion. Diese Mahlzähne werden nach vollständiger Abnutzung von hinten durch neue Zähne ersetzt. Ungefähr sechs dieser Zahnwechsel sind möglich. Von der Nahrung wird weniger als die Hälfte mithilfe von Bakterien im Darm tatsächlich verdaut, der Rest wird ausgeschieden.
Indische Elefanten haben ein exzellentes Erinnerungsvermögen. Ihr Gehirn wiegt 3,6–4,3 kg (bei Kühen) bzw. 4,2–5,4 kg (bei Bullen). Sie sind in der Lage, sich über Jahrzehnte hinweg die Laufwege im Territorium zu merken, so dass sog. Elefantenstraßen entstehen, die von Wasserloch zu Wasserloch führen. Ihr Wegesystem dient allen Tieren des Ökosystems, da Elefanten mit ihrer großen Körperkraft als Einzige die Möglichkeit haben, Schneisen zu schaffen und zu erhalten. Gleichzeitig sorgen Elefanten für eine Erneuerung in der Waldstruktur, indem sie Bäume fällen oder Unterwuchs ausräumen.
Frauenpower
Das Sozialleben der Dickhäuter ist in Form eines Matriarchats organisiert. Eine erfahrene Leitkuh lebt im Verbund mit sechs oder sieben Töchtern und Schwestern und dem Nachwuchs. Das Streifgebiet einer Weibchengruppe umfasst zwischen 180 und 600 km 2 . Die Herdenmitglieder kommunizieren auf vielfältige Weise miteinander. Berührungen mit dem Rüssel kommen häufig unter Verwandten und Müttern mit Kindern vor. Auf Entfernungen nutzen Elefanten Duftmarken und ihr erstaunlich gutes Gehör zum Informationsaustausch. Laute werden im für Menschen nicht wahrnehmbaren Infraschallbereich zwischen 14 und 20 Hz ausgestoßen und können über große Distanzen wahrgenommen werden.
Die Kälber der Indischen Elefanten kommen nach einer Tragzeit von 19–22 Monaten mit einem Gewicht von ca. 100 kg zur Welt. Zwei »Hebammen« – erwachsene Kühe der Herde – nehmen die Jungtiere in Empfang. Wenngleich ihre Mütter sie bis zu 18 Monate stillen, fressen sie schon bald nach der Geburt nebenher auch Gras und Dung, um die Bakterienflora im Magen aufzubauen. Die Kälber saugen mit dem Mund, nicht mit dem Rüssel. Alle Herdenmitglieder sind für die Aufsicht und Betreuung der Elefantenjungen verantwortlich. Elefanten kennen kaum natürliche Feinde. Nur für die Kälber stellen Tiger eine Gefahr dar.
Junge Bullen verlassen die mütterliche Herde mit Eintreten der Geschlechtsreife nach etwa sechs oder sieben Jahren. Junge Kühe verweilen bei der Herde; mit etwa zehn Jahren werden sie zum ersten Mal empfängnisbereit. Damit ein Eisprung stattfinden kann, müssen die Tiere ein gewisses Gewicht
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