Regenwaelder - Tierparadiese unserer Erde
aufweisen, weswegen sich dieser in Zeiten der Nahrungsknappheit auch verzögern kann. Grundsätzlich wird eine gesunde Elefantenkuh alle vier Jahre ein Kalb bekommen. Ihre fruchtbarste Zeit ist im Alter zwischen 25 und 45 Jahren. Die Lebenserwartung Indischer Elefanten beträgt ca. 70 Jahre.
Ausnahmezustand
Indische Elefantenbullen kommen mit etwa 20 Jahren zum ersten Mal in die Musth: ein Zustand, in dem der Testosteronspiegel im Blut ungefähr 20-mal so hoch ist wie im Normalfall – eine physiologische Ausnahmesituation für die Bullen, in der sich alles nur um Weibchen und Fortpflanzung dreht. Die Tiere sind in dieser Zeit, die 4–8 Wochen andauert, äußerst aggressiv und kämpfen bis zum Tode um Zugang zu den Weibchen. Bullen in der Musth haben die Oberhand über solche im Normalzustand, selbst wenn sie um einiges kleiner sind. Letztlich wählt die Elefantenkuh den ihr genehmen Bullen für die Paarung aus.
Elefanten und Menschen
Obwohl Elefanten gezähmt und als Nutztiere gehalten werden, stellen sie häufig für die lokale Bevölkerung ein Ärgernis oder sogar eine Bedrohung dar. Indische Elefanten sind mit einem akuten Platzmangel konfrontiert: Etwa 20 % der Weltbevölkerung leben in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet. Brandrodung und wahllose Bebauung vernichten stetig weiter ihren Lebensraum. Die Reservate sind viel zu klein und liegen meist weit voneinander entfernt. Wegen dieser Fragmentierung können die Elefanten ihre Wanderwege nicht mehr nutzen und die Nahrung wird knapp. Sie fressen dann mit Vorliebe Bananen, Zuckerrohr und Kulturreis und verwüsten so Felder. Oft reagieren sie aggressiv: In Indien sterben bis zu 300 Menschen jährlich durch Angriffe wilder Elefanten.
Auch werden Elefantenbullen von Wilderern wegen des Elfenbeins illegal gejagt. Dadurch verschiebt sich das Geschlechterverhältnis und es gibt teilweise viel mehr Weibchen als Männchen in einem Gebiet. Schätzungen zufolge leben zwischen 25 000 und 35 000 Indische Elefanten in freier Wildbahn.
Königstiger: Herrscher des Dschungels
Als Herrscher des Dschungels existiert der Tiger mit seiner majestätischen Erscheinung seit ungefähr zwei Millionen Jahren. Erst die menschliche Expansion gefährdet das Überleben der weltgrößten Raubkatze. Vor einem Jahrhundert waren acht Unterarten des Tigers mit einem Bestand von ca. 100 000 Tieren bekannt. Bis heute haben nur fünf Unterarten überlebt mit weltweit etwa 5000 Tieren.
© shutterstock.com/Craig Hansen
Der Königstiger ist auf dem indischen Subkontinent verbreitet.
Königstiger
Panthera tigris tigris
Klasse Säugetiere
Ordnung Raubtiere
Familie Katzen
Verbreitung dichte Wälder oder hochwüchsiges Grasland in Indien, auch Nepal, Bangladesh, Bhutan, Myanmar
Maße Kopf-Rumpf-Länge: Männchen bis 290 cm, Weibchen bis 250 cm
Gewicht Männchen etwa 220 kg, Weibchen etwa 140 kg
Nahrung große Säugetiere wie Hirsche, Antilopen oder Wildschweine, auch Frösche und Insekten
Geschlechtsreife mit 3–5 Jahren
Tragzeit 95–115 Tage
Zahl der Jungen meist 2–3, selten 1–6
Höchstalter 25 Jahre
Weiße Tiger
Eine attraktive Laune der Natur sind die seltenen weißen Tiger. Es handelt sich um eine natürliche Farbvariante des Bengaltigers mit schokoladenbraunen Streifen und blauen Augen. Manche Tiere erscheinen komplett weiß mit fast unsichtbarer Musterung, sind aber trotz weit verbreiteten Irrtums keine Albinos. In freier Wildbahn ist die weiße Farbvariante extrem selten und wurde zuletzt in den 1950er Jahren beobachtet. Zoos züchten weiße Tiger bewusst, die meist aus Paarungen von Bengaltiger und Sibirischem Tiger hervorgehen. Das Merkmal der weißen Fellfarbe wird verdeckt (rezessiv) vererbt, so dass es nur zur sichtbaren Ausprägung kommt, wenn beide Eltern das Gen besitzen.
Lebensraum Wald
Etwa 2000 bengalische Königstiger (
Panthera tigris tigris
) leben heute noch hauptsächlich in Indien und bevorzugen dichte Wälder und Gebiete mit hohem Grasbewuchs zur Tarnung. In tropischen Breiten halten sie sich in Wassernähe auf, um sich Kühlung zu verschaffen. Ihr gestreiftes Fell, das isoliert betrachtet auffällig aussieht, hat in der Wildnis einen guten Tarneffekt. Die Zeichnung der schwarzen Streifen auf orangefarbenem Grund mit hellem Bauchfell ist ein individuelles Merkmal des einzelnen Tieres. Sie lässt den Tiger farblich geradezu mit der Vegetation verschmelzen und für seine Beute fast unsichtbar werden. Die Beutedichte ist für Tiger der wichtigste
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