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Regina schafft es doch

Regina schafft es doch

Titel: Regina schafft es doch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Berte Bratt
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Monate im voraus beiseite legen, und den Rest zahle ich auf ein Sparkassenbuch ein, der soll den Grundstein legen für den Wiener Fonds.“
    „Du willst also nach Wien?“
    „Früher oder später auf jeden Fall. Aber gerade wenn – ja, es hängt erstens vom Geld ab, und dann kommt es noch darauf an… es kommt darauf an…“
    Katrin lächelte.
    „Streng dich bloß nicht mit langen Erklärungen an, Herzchen, ich weiß genau, worauf es ankommt.“ Sie blickte die Freundin forschend an und fuhr fort: „Der gute Gert hat Wunder an dir vollbracht, Regina. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie einen Menschen gesehen, der sich mit solch rasender Geschwindigkeit entwickelt hätte. Weißt du, daß du in ganz wenigen Wochen erwachsen geworden bist?“
    „Wirklich?“
    „Ja. Dein Gesichtsausdruck ist fester geworden, du hast ein sicheres Auftreten bekommen. Du bist ganz plötzlich als Künstlerin gereift, Regina! Ich denke an deine wunderhübschen kleinen Terrakotta-Arbeiten – ganz graziös und fein, aber es lag immer eine – eine gewisse Scheu in ihnen. Aber sieh dir dagegen den ,Fackelträger’ an! Seine Haltung und seine Sicherheit! Ja, Regina, du bist erwachsen geworden, und das hast du deinem Gert zu verdanken.“
    „Ich bin ihm auch dankbar“, sagte Regina leise.
    Sie arbeitete eine Weile weiter. Sie schwiegen beide, bis es an die Tür klopfte.
    „Ah, das ist Erik. Ja, dann mußt du allerdings verschwinden, Katrin. Jetzt fängt die ernsthafte Arbeit an.“
    Sie öffnete die Tür, während sie das sagte.
    Draußen stand ein junger Mann von zwanzig Jahren. „Morgen, Erik. Ich habe Sie schon schwer vermißt. Kommen Sie herein, wir schmeißen nur eben Katrin ‘raus, dann gehen wir gleich an die Arbeit.“
    „Ist nicht nötig“, sagte Katrin. „Ich geh’ durchaus freiwillig. Ich hab’ auch gar keine Zeit, dazusitzen und noch weiter zu faulenzen. Ich muß heim und einen Riesenberg von Sternzeichen glasieren. Du solltest bloß mal sehen, wie niedlich der junge Löwe in Kremgelb geworden ist, Regina! Und mein Krebs ist einfach zum Fressen!“
    Erik hatte im Nu seinen Platz aufgesucht. Er stellte sich auf die Erhöhung unter dem Dachfenster. Rechtes Bein vor, den Arm in die Luft gestreckt und etwas nach vorne geneigt – Regina berichtigte die Haltung ein wenig, blinzelte abermals, nickte und fing an.
    „Wenn man wenigstens lesen könnte“, seufzte Erik. „Und gleich ein bißchen arbeiten.“
    „Gibt es nicht Vorlesungen auf Schallplatten?“ sagte lachend Regina. „Dann könnten Sie juristische Vorträge hören, während Sie hier stehen und sich bei mir Ihr täglich Brot verdienen. Lassen Sie nicht gleich den Arm sinken! Ein paar Minuten müssen Sie doch aushalten können.“
    „Sie Sklaventreiber“, murmelte Erik. „Ich bin müde wie ein Laufbursche, habe bis zwei Uhr nachts gebüffelt!“
    „Armer Junge!“
    „Armer Junge hin und armer Junge her. Sie sollten nur wissen, wie ich mich über dies Modellstehen freue! Da kann ich das Semester mit einem ganzen Haufen Moneten in der Tasche anfangen.“
    „Ja, und wenn Sie schon für den Sommer als Werkstudent arbeiten müssen, dann ist dies immer noch leichter als Mehlsäcke abladen!“
    „Och, das weiß ich nun doch nicht. Wenn Sie denken, es ist so leicht, mucksmäuschenstill zu stehen mit dem Arm in der Luft, dann irren Sie sich. Aber natürlich schwitzt man mehr bei den Säcken – das ist ja nun mal so. Kann ich einen Augenblick ausspannen, Sie Tierquäler?“
    „Das werden Sie wohl dürfen!“
    Regina lächelte. Sie dachte an den Tag, als sie Erik „entdeckt“ hatte. Gert hatte sie in der Fabrik herumgeführt und ihr alles gezeigt. Sie war überall gewesen. Sie hatten den ganzen Backvorgang verfolgt von dem Augenblick an, da das Mehl vom Lager kam, bis endlich die Brote dalagen – Tausende von Broten – , dunkle und helle, Vollkorn und Graubrot, Simonsbrot und Weißbrot, lange und kleine Brote, alle säuberlich in Cellophan verpackt. Und sie war in der großen Konditorbackstube gewesen, wo junge, weißgekleidete Konditoren mit Marzipan und Schlagrahm, mit Obst und Nüssen, mit Gelees und Marmeladen hantierten – sie hatte ganz benommen dagestanden und auf die flinken, fleißigen Hände gestarrt. Zuletzt hatte Gert ihr einen Klumpen Marzipanmasse in die Hand gesteckt und sie aufgefordert, eine Plastik anzufertigen, und sie hatte im Handumdrehen ein kleines Tier geformt mit zwei kleinen, krummen Hörnern.
    „Was in aller Welt – das ist

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