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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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wenn du mich festhältst, einsperrst, mich vergewaltigst und mir keinen freien Willen lässt? Soll ich dich vielleicht anbeten und mögen? Soll ich mich freuen? Tom, du ... du hast doch überhaupt keine Ahnung! Du bist ... Gott, du verstehst einfach gar nichts!“, seufze ich am Schluss und ziehe ein letztes Mal an der Zigarette, ehe ich sie an dem steinernen Geländer ausdrücke und in einen kleinen, dreckigen Ascher schnippe, der unterhalb des Geländers steht. „Was soll ich dazu sagen? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht ...“, gibt mir Tom seine geistreiche Antwort und schmeißt seine Kippe ebenfalls in den Aschenbecher. „Brauchst du auch nicht, ich hab nichts erwartet!“, brumme ich und will wieder reingehen, ins Warme und Kuschelige, weil es mir hier draußen langsam doch etwas zu kalt wird, als Tom mich auf einmal mit dem Rücken gegen das Geländer stößt und sich ganz nah vor mich stellt. Verbittert schaue ich zu ihm hoch, gebe keinen Ton von mir und frage mich dennoch insgeheim, was das nun schon wieder soll. Nicht zu fest aber auch nicht gerade sanft, drückt er mich mit seinem Körper gegen das Geländer, beugt sich noch etwas weiter zu mir vor, bis sein Gesicht ganz nah vor meinem schwebt. „Red nicht so mit mir, ich bin kein kleiner, dummer Spießer aus der untersten Schicht, sondern der Boss von dem Ganzen hier!“, knurrt er mir gegen die Lippen und drückt sie mir keine Sekunde später auf. Erschrocken keuche ich, versuche ihn von mir zu drücken, aber er stemmt sich hart dagegen und lässt mir mal wieder keine Chance. Mit zitternden Fingern kralle ich mich in seine Oberarme, versuche meine Nägel in sein Fleisch zu rammen, damit er vielleicht loslässt, aber das tut er nicht. Energisch drängt er meine Lippen auseinander, keucht in meinen Mund und fährt mit seinen Händen, an meinen Seiten auf und ab. Was soll das verdammt, er hat mir doch gerade eben noch versprochen, nichts mehr zu machen! Mir wird übel, unheimlich übel. Nicht unbedingt, weil er mich wieder küsst, sondern eher vor Aufregung, Angst auf das, was bald wieder kommen könnte und das, was er meint. Ist er jetzt sauer auf mich, weil ich gerade meine Meinung gesagt hab? „Hör auf, bitte!“, keuche ich in den Kuss, werde aber gleich wieder stärker gegen das Geländer gedrückt und auch seine Hände fahren nun sogar unter mein Shirt. „Nicht!“, keuche ich wieder, noch zittriger und ängstlicher. Wie schafft er es, mich jedes Mal vom einen Extrem ins andere zu schicken? Von einer Laune zur anderen, innerhalb weniger Sekunden?

    Ich will gerade wieder protestieren, versuchen ihn wegzuschieben, als auf einmal ein gellender Schrei über den Hinterhof jagt und uns durch den ohrenbetäubenden Ton, erschrocken auseinander fahren lässt.
    „Tom, was fällt dir eigentlich ein!?“, vernehme ich auf einmal die Stimme von Toms Mutter. Ich nutze die Gelegenheit und entferne mich gleich noch zwei Schritte von ihm und beuge mich dann über das Geländer. Mit erhobenem Finger steht meine „Schwiegermutter“ unten und schaut erbost zu uns herauf. „Und Barry, wie kannst du das auch noch zulassen? Ich dachte, du bist gut erzogen?!“, richtet sie sich nun sogar an mich. Ich weiß überhaupt nicht, was los ist und was das soll. Was hat sie denn und wieso ist sie überhaupt noch hier, ich denke, sie ist gegangen? Nun tritt auch Toms Vater in unser Sichtfeld und schaut ebenfalls zu uns rauf, nachdem er sich neben seine Frau gestellt hat. Verwirrt schaue ich sie beide an und bin ... verwirrt halt. Ich bin froh, dass sie mich aus dieser unangenehmen Situation rausgeholt haben, dennoch verstehe ich nicht, was los ist. „Was ist denn, Mutter? Und was macht ihr überhaupt noch oder schon wieder hier? Ich dachte, ihr seid gegangen?!“, ist es nun an Tom, der etwas sagt. Sichtlich genauso unwissend wie ich. „Ich hab meine Tasche vergessen, deswegen sind wir noch mal zurückgekommen! Und ich dachte, wir haben dich anständig erzogen!? Wie kannst du es wagen mit deinem Freund, so offen, wo jeder es sehen kann, so etwas zu machen?! So was gehört ins Schlafzimmer und nicht unter die Augen eines jeden, der hier aus und eingeht! Tom, ich erwarte mehr Anstand! Ich will nicht, dass jeder sagen kann, wie ihr nackt ausseht und euch anhört, wenn ihr intim miteinander seid!“, empört sich Frau Tisper nun weiter und bringt um einiges mehr Licht in die Sache. Perplex sieht Tom sie an und schüttelt dann den Kopf. „Aber Mutter, das war doch nicht

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