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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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oder halt Schuhe anziehen sollen, folgen mir in die Ecke und warten ungeduldig auf die Sachen, die ich ihnen zuweise. „Die Mädchen, die sich neu schminken sollen, schminken sich ab!“, gibt Tom im Hintergrund von sich. Legt er wirklich so viel Wert auf meine Meinung oder macht er das nur um sich einzuschleimen? Aber das hat er eigentlich nicht nötig, immerhin hält er mich ja hier fest oder er ist einfach wirklich 100 Prozent meiner Meinung. Ach man, ich weiß es nicht ...
    Als ich den Mädchen ihre neuen Sachen zugeteilt habe, gehe ich wieder zu Tom und sehe eines der Mädchen vor einem Spiegel sitzen, daneben eine Frau, die ich bisher noch nicht gesehen hab. „Barry, das ist Sarah. Sie macht das Make-up und ich will, dass du ihr sagst, wie sie wen schminken soll! Los, probiere es mal!“, schiebt mich Tom in Richtung von den beiden. Mir ist zwar nicht ganz wohl dabei, aber trotzdem setze ich mich neben die Prostituierte und drehe das Mädchen zu mir um, blicke sie eine Zeit lang an, um auch wirklich die richtige Entscheidung zu treffen. „Hellgrauen Lidschatten mit leichten schwarzen Akzenten in der Lidfalte und am Rand. Hellrosa Lipgloss, nur etwas Puder und dunkler Rouge. Ja, genau und etwas Kajal und Wimperntusche. Genau, das müsste gut aussehen!“, gehe ich gerade tatsächlich schon fast in meiner Aufgabe auf und passe genau auf, dass diese Sarah das Mädchen auch so schminkt, wie ich es gesagt habe. Lächelnd kommt Tom auf mich zu, als er sieht, dass er nicht stört und ich mit meiner Beratung fertig bin. „Und? Läuft es gut?“, fragt er nach und ich nicke. Es ist immer noch nicht so, dass es mir bei ihm gefällt, aber das hier gerade ... da fühle ich mich fast so, als wäre alles wieder normal. Wegen dem Schminken und Beraten, meine ich. Wie früher bei meiner Mutter auf der Arbeit … Tom streichelt mir sanft über den Kopf, legt seinen Arm über meine Schulter, da ich ja noch sitze und er steht. Auf einmal hört man über uns Getrampel, ich will Tom gerade fragen, was da oben denn los ist, als ein lauter Schuss ertönt und er mich augenblicklich enger an sich zieht. „Tom, was wa...“, breche ich ab weiter zu fragen, als ich Toms hektisch umhergleitenden Blick sehe. Wieder ertönt ein Schuss und, als ich dann auch noch die, fast schon panischen, Blicke der Mädchen sehe und das Zucken von Toms Kopf spüre, ist es auch mit meiner Ruhe am Ende. „Tom, verdammt, was ist da los?“, platzt es aus mir heraus und scheu sehe ich ihm in die Augen, will, dass er mir die Sicherheit gibt, die er mir heute schon bei den Geschäften gegeben hat. „Ich weiß es nicht, aber wir müssen nachsehen!“, raunt er angespannt und reißt mich an der Hand mit auf, als er aufsteht. Ich stolpere, weil ich nicht hinterher komme, und kann mich erst fangen, als er hinter uns die Tür zuschließt, wo die ganzen Mädchen drin sind. „Tom, was ist denn, verdammt no...“

    „Scht!“, unterbricht er mich aber und zeigt mir mit einem Finger auf seinen Lippen, dass ich ruhig sein soll. Ich befolge es, da ich mir sicher bin, dass er seine Gründe hat. Plötzlich lässt er meine Hand los, dennoch folge ich ihm und sehe, wie er in seine Jackeninnentasche greift, konzentriere mich dann aber auf den Weg und auf die Stufen, als wir die Treppe hochgehen. Ein leises Knacken lässt mich allerdings wieder zu Tom schauen, der doch tatsächlich eine Knarre in der Hand hält, die er soeben offensichtlich entsichert hat. „Tom, was so...“ „Du sollst still sein!“, unterbricht er mich sofort wieder, weshalb jetzt aber wirklich langsam die Angst in mir hoch kriecht. Was ist hier los, verdammt? Am liebsten würde ich einfach stehen bleiben und Tom alleine weiter gehen lassen, aber ich kenne hier niemanden, und wenn hier wirklich jemand irgendwas macht, was nicht gut ist, dann will ich auch nicht alleine sei. Wer weiß, was die mit mir machen würden! Ich muss Tom jetzt einfach vertrauen und bei ihm bleiben, so schwer es mir auch fällt. Ich will schon weitergehen, als Tom mich am Handgelenk packt und an eine Wand zieht, hinter der er sich versteckt. Vorsichtig schiebt er mich hinter sich, schielt um die Ecke, hinter der lautes Gebrüll ertönt, wovon ich allerdings kein Wort verstehe, weil das... russisch oder so was ist. „Okay, Kleiner, ganz ruhig, ja? Du bleibst jetzt hier und du wirst dich nicht umsehen oder so, bleib hier stehen und schau am besten die Wand an. Wenn irgendwas ist, schrei einfach ganz laut, okay?“, wendet

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