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Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition)

Titel: Reiche dem Tod nie die Hand (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Reddas
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ihn aufwiegeln zu wollen, aber ich widerstehe dem Drang und reiße mich zusammen. Ruckartig stößt Tom sich von der Wand, lässt somit auch von mir ab und zerrt mich an meiner Hand wieder hinter sich her, ohne auch nur noch ein Wort zu sagen. Hab ich jetzt ins Schwarze getroffen? Vielleicht, vielleicht ist aber auch nur seine Geduld am Ende. Ich weiß es nicht, mal wieder, obwohl ich so gerne mal endlich klare Antworten hätte.
    Kapitel 7

    Eilig werde ich hinter Tom hergezogen, runter in den Keller, wo mir gleich wieder die Situation im Schießübungsraum in den Sinn kommt. Das war heute früh und dennoch kommt es mir vor, als wären Tage vergangen. Und da bin ich auch froh drüber, sonst würde mich das jetzt wohl mehr ergreifen, als es tatsächlich tut. Nach kurzer Zeit stoppen wir vor einem Raum und Tom öffnet die Tür, ohne anzuklopfen. Wieso sollte er auch anklopfen? Er ist der Boss. Als wir in den Raum treten, sehe ich gleich mehrere junge Frauen, vermutlich alle etwa Anfang bis Mitte 20. „So Mädels, dann schauen wir mal!“, brummt Tom und gibt ein Handzeichen, worauf sie sich alle in einer Reihe aufstellen.

    Kritisch schaue ich sie an, beäuge die mehr als knappen Outfits von jeder Einzelnen und kann nur angewidert schnaufen. Wie kann man sich nur so geben? Ich meine, haben die nicht eigentlich auch wenigstens ein bisschen Würde und Anstand? „Was meinst du, Barry? Ich würde gerne mal deine Meinung zum Styling und Klamotten wissen!“, wendet Tom sich an mich, nachdem er die Mädchen ein paar Minuten gemustert hat. „Ich würde weniger Make-up und mehr Textilien empfehlen!“ Schnaufend verschränke ich die Arme und höre augenblicklich das spöttische Lachen der Mädels. Empört funkle ich sie an und kann schon fast von Schadenfreude reden, als Tom sie mit einer raschen Handbewegung zum Schweigen bringt. „Barry, du weißt genau, dass das nicht das ist, was ich hören wollte! Also los, gib dir mal Mühe, Schatz!“ Tom legt seinen rechten Arm um meine Hüfte, zeigt den Mädchen so, WER ich bin und dass sie sicher nicht über mich zu lachen haben. Ich genieße das harte Schlucken von ihnen, als sie merken, wen sie da ausgelacht haben, auch wenn das eigentlich nicht meine Art ist. Allerdings muss ich zugeben, dass ich mich sicher nicht von Menschen auslachen lasse, die selber nicht mal Anstand und Würde besitzen und sich für ein paar Euro, Männer an den Hals werfen. Das ist einfach niveaulos und eklig. „Ja, okay ...“, brumme ich dennoch nur und mustere noch mal jede einzeln.
    „Die ... da passt das Make-up nicht zu dem Outfit und bei der da … passt der Rock, falls man ihn als solchen bezeichnen kann, überhaupt nicht zum Oberteil! Bei ihr passen die Schuhe nicht zum Rest und bei der da ... ganz mies geschminkt. Teilweise verschmiert und unterschiedlich stark aufgetragen. Das Make-up fleckt teilweise sogar! Hm, die da hat zu viel Schmuck und auch nicht wirklich passend und die ... ja, die sollte die Haare ein bisschen anpassen, das sieht eher aus, als würde sie in die Oper und ins Theater gehen, und nicht als Nutte arbeiten, wobei der Rest dann doch wieder für Nutte spricht und dadurch passen die Haare auch überhaupt nicht zu den Klamotten und der Schminke!“, gebe ich meine Meinung Preis. Tom hört mir konzentriert zu, schaut jedes Mal auf das Mädchen, welches ich meine, und nickt bestätigend.

    Die sehen gerade alle aus, als würden sie mir imaginär einen Vogel zeigen, aber meine Mutter hatte eine Edelboutique mit einer Kosmetikecke. Als ich noch zu Hause gewohnt hatte, war ich oft dort und habe immer zugehört, zugesehen und später teilweise mit geholfen. Ich weiß also, wovon ich rede. „Sehr gut, das ist dann eher dein Job, hm? Ja, ich muss sagen, dass du sehr gut beobachtet hast und ich dir überall recht geben kann! Die restlichen Mädchen sind okay?“, fragt Tom am Schluss und sieht mein bestätigendes Nicken, worauf er zufrieden lächelt und mir einen Kuss auf die Haare gibt. Ich ... hab es gut gemacht? Ich geb zu, dass mich das jetzt schon ein bisschen verlegen macht, aber wohl eher deshalb, weil Schminke und Klamotten einfach meine Elemente sind. „So Barry, dann geh mal in die Garderobe und suche den Mädchen, die andere Sachen anziehen sollen, die passenden Klamotten raus!“, weist er mich an und sofort mache ich mich zu den Kleiderschränken, wenn auch unsicher, immerhin kann es sein, dass ich nicht nach Toms Geschmack zugreife ... Die Mädchen, die andere Sachen

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